Syndikus-Steuerberater finden - So findest du angestellte Steuerberater für dein Unternehmen

Der Begriff ist vielen nicht geläufig, doch Syndikus-Steuerberater nehmen in der Wirtschaft wichtige Funktionen ein. Angestellte Steuerberater verfügen über exzellente Gehaltschancen, denn sie bieten ein weitreichendes Fachwissen im Steuerrecht.

Wir stellen dir den Beruf genauer vor und erläutern seine Bedeutung für Unternehmen. Zudem erfährst du, über welche Methoden und Netzwerke Experten für den Beruf Steuerberater in Unternehmen gewonnen werden können und wie Headhunter bei der Suche nach Kandidaten für die Position unterstützen.

Was genau ist ein Syndikus-Steuerberater?

Syndikus-Steuerberater sind bei nicht berufsständischen Arbeitgebern als angestellte Steuerberater in Vollzeit oder Teilzeit tätig. Dies können Unternehmen, Versicherungen, Banken oder Verbände sein. Die Möglichkeit, als selbstständiger Steuerberater in Unternehmen im Angestelltenverhältnis zu arbeiten, existiert seit April 2008. Davor war eine Tätigkeit als Angestellte nur bei anderen Berufsangehörigen, also Steuerberatern mit eigener Kanzlei oder Wirtschaftsprüfern wie den Big Four, erlaubt. Mit einer Neuerung im Steuerberatergesetz (StBerG) wurde die Option geschaffen, als Syndikus-Angestellter in Unternehmen der freien Wirtschaft Aufgaben eines Steuerberaters zu übernehmen.

Dadurch haben Steuerberater die Chance, für branchenfremde Arbeitgeber tätig zu werden und selbstständig Mandanten zu betreuen. Für die Arbeit als Steuerberater Syndikus bestehen bestimmte Voraussetzungen. Kandidaten müssen die erfolgreich abgelegte Steuerberaterprüfung nachweisen. Zusätzlich zur Prüfung benötigen sie eine Bestellung zum Steuerberater durch die Steuerberaterkammer. Wer bereits als selbstständiger Steuerberater arbeitet und Bestellung als Syndikus-Steuerberater anstrebt, muss weitere Voraussetzungen für die Position erfüllen:

• Es muss eine Einverständniserklärung des Arbeitgebers vorliegen, zudem muss ein Syndikus-Angestellter seinen Beruf auch selbstständig mit eigener Niederlassung ausüben,

• das Unternehmen darf nicht gleichzeitig Mandant des Steuerberaters sein,

• der Steuerberater muss eine Berufshaftpflichtversicherung für die eigene Tätigkeit abschließen, auch wenn er Angestellter ist,

• es muss eine eigene Niederlassung in einer regelmäßigen Arbeitsstätte vorhanden sein. 

In welchen Branchen und Unternehmen werden angestellte Steuerberater gesucht?

Steuerberater dieser Art sind in nicht berufsständischen Unternehmen zu finden. Als Arbeitgeber fungieren Unternehmen aus sämtlichen Branchen sowie Verbände und Vereine. Dort kümmert sich der angestellte Steuerberater um die buchhalterischen sowie steuerrechtlichen Belange des Unternehmens. 

Prinzipiell kann die Steuerberatung im Unternehmen in Vollzeit erfolgen. Bei der Bestellung des Syndikus-Steuerberaters ist jedoch zu beachten, dass er seinen Aufgaben als selbstständiger Steuerberater neben der Angestelltentätigkeit weiterhin nachkommen kann, denn diese Verpflichtung geht mit der Bestellung durch die Steuerberaterkammer einher.

So muss der Angestellte berechtigt sein, während der Dienstzeit Behörden- oder Gerichtstermine wahrnehmen zu können und dafür seinen Arbeitsort zu verlassen, ohne sich für den jeweiligen Einzelfall eine Erlaubnis bei der zuständigen Führungskraft zu holen. Auch ist eine eigene berufliche Niederlassung zu unterhalten. Damit ist der Syndikus-Steuerberater als Angestellter sowie auf selbstständiger Basis tätig.

Welche Aufgaben übernimmt eine Syndikus-Steuerberater?

Gemäß § 33 StBerG übernehmen Steuerberater im Anstellungsverhältnis gezielt Tätigkeiten, die mit ihrem Beruf zusammenhängen. Sie erstellen Bilanzen und Steuererklärungen, vertreten den Arbeitgeber vor Finanzgerichten und Behörden und sind in der gesamten Buchhaltung einsetzbar. Häufig verantworten angestellte Steuerberater alle buchhalterischen und steuerlichen Aufgaben. Weitere Tätigkeiten umfassen die folgenden Bereiche:

• Begleitung von Betriebsprüfungen,

• Beratung von Konzernen bei steuerrechtlichen Themen,

• Überwachung von Haupt- und Nebenbüchern,

• Korrespondenz mit Kunden, Lieferanten und Behörden sowie

• Tax Compliance.

Welche gesetzlichen Regelungen gelten für die Bestellung?

Die wesentlichen Vorschriften finden sich im StBerG sowie im SGB VI. Kandidaten, die als Syndikus-Steuerberater oder -Steuerberaterin arbeiten möchten, müssen einen Antrag stellen, der der Bestellung des Unternehmens vorausgeht. Dem Antrag auf Bestellung sind folgende Unterlagen einzureichen:

• Eine Arbeitgeberbescheinigung sowie ergänzende Unterlagen sind vorzulegen,

• die berufliche Niederlassung im Sinne des § 34 Abs. 1 StBerG ist nachzuweisen,

• der Kandidat muss über eine Berufshaftpflichtversicherung verfügen.

Die erforderlichen Unterlagen sind im Rahmen eines Antrags bei der Steuerberaterkammer einzureichen, um die Bestellung vorzunehmen. Laut § 33 StBerG muss die Arbeitgeberbescheinigung für den Antrag bei der Steuerberaterkammer Angaben zur Tätigkeit enthalten. Zudem ist das Einverständnis zu geben, dass der Steuerberater neben seiner Anstellung freiberuflich arbeitet.

Weitere für den Antrag nötigen Unterlagen umfassen den Anstellungsvertrag sowie ggf. für weitere Informationen eine Stellenbeschreibung. Vorlagen für die Arbeitgeberbescheinigung können als vorgeschriebener Vordruck bei der Steuerberaterkammer eingeholt werden.

Wer eine Syndikustätigkeit in Vollzeit oder Teilzeit aufnimmt, muss dies bei der Steuerberaterkammer anzeigen. Anzeigeformulare können bei der zuständigen Steuerberaterkammer eingeholt werden. Zu beachten ist, dass angestellte Steuerberater der Pflicht einer gesetzlichen Rentenversicherung unterliegen.

Gemäß § 6 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 SGB VI besteht die Möglichkeit, sich von der Versicherungspflicht befreien zu lassen, wenn der Beschäftigte Mitglied des zuständigen Versorgungswerks und der berufsständischen Kammer ist. Diese Befreiung endet, wenn die Voraussetzungen laut §58 Satz 2 Nr. 5a StBerG nicht mehr erfüllt sind und beispielsweise die Pflicht zur eigenverantwortlichen Berufsausübung beeinträchtigt ist.

Wie finde ich einen Steuerberater Syndikus?

Die Suche nach Kandidaten für die Vollzeit- oder Teilzeit-Position als Syndikus-Steuerberater ist anspruchsvoll, denn als hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte sind Kandidaten, die die Prüfung als Steuerberater bestanden haben, gefragt. Unternehmen, die auf der Suche nach Kandidaten für die Bestellung als Syndikus-Steuerberater sind, benötigen hierfür gute Kontakte, denn qualifizierte Fachkräfte für den Beruf sind häufig gar nicht aktiv auf Jobsuche. 

Typische Kanäle und Wege, über die sich geeignete Kandidaten für die Bestellung finden lassen, umfassen etwa die folgenden Netzwerke:

• berufliche Social-Media-Plattformen wie LinkedIn oder Xing,

• digitale Jobbörsen,

• Stellenausschreibungen in Fachzeitschriften,

• Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme,

• Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften,

• Präsenz auf Job- und Karrieremessen.

Da die Planung und Umsetzung des Recruiting-Prozesses, gerade bei anspruchsvollen Positionen, viel Know-how, Ressourcen und Zeit in Anspruch nimmt, nutzen viele Unternehmen die Leistungen von Headhuntern und Personalberatern. Mit einer gezielt arbeitenden Personalberatung wie etwa hiral gelingt es innerhalb kürzester Zeit, die besten Kandidaten für verschiedene Branchen ausfindig zu machen, sie gezielt anzusprechen und offene Stellen so zeitnah zu besetzen. 

Wie können Headhunter bei der Suche angestellter Steuerberater helfen?

Headhunter und Personalberater unterstützen Unternehmen mit einer Vielzahl von Angeboten und Leistungen, um passende Kandidaten für die Bestellung als Steuerberater im Angestelltenverhältnis zu finden. Gerade bei der Suche nach spezialisierten Fach- und Führungskräften bietet eine professionelle Personalberatung maßgeschneiderte Konzepte und Strategien, und das für unterschiedliche Branchen. Typische Dienstleistungen eines Headhunters umfassen die folgenden Services:

• Direct Search: Die Direktsuche ist eine Methode, mit der Personalberater die besten Köpfe aktiv ansprechen. Diese Form des Recruitings erfolgt außerhalb des klassischen Bewerbermarktes und eignet sich optimal, um Kandidaten, die nicht auf Jobsuche, aber prinzipiell wechselwillig sind, zu erreichen.

• Executive Search: Bei der Executive Search handelt es sich um eine spezielle Variante der Direktsuche. Zielgruppe sind potenzielle Führungskräfte. Eine Ansprache von potenziellen Führungskräften erfolgt zum Beispiel über Business-Netzwerke, Online-Datenbanken oder in sozialen Netzwerken.

• Direkte Personalvermittlung: Zu den klassischen Leistungen jedes seriösen Headhunters gehört die Personalvermittlung. Hierbei rekrutiert eine Personalberatung Kandidaten für konkrete Stellen und vermittelt sie dauerhaft in ein Unternehmen. Im Gegensatz zur Zeitarbeit oder Arbeitsüberlassung ist das Ziel hierbei, über die erfolgreiche Vermittlung eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und -nehmer zu erwirken.

• Employer Branding: In der heutigen Zeit ist es wichtig, sich auf dem Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, um Talente von sich zu überzeugen. Hierfür bedarf es einer starken Arbeitgebermarke. Personalberatungen nutzen Konzepte aus dem Marketing, um für ihre Kunden passende Employer-Branding-Strategien zu entwickeln. So erzeugen sie ein positives Image, das geeignete Kandidaten überzeugt und für den Arbeitgeber gewinnt.

Mit einer individuellen Recruiting-Strategie sind Headhunter in der Lage, für jede Stelle passende Kanäle und Business-Netzwerke zu identifizieren und potenzielle Kandidaten anzusprechen. Häufig betreuen Headhunter den gesamten Bewerbungsprozess, von der Erstellung eines Profils über die Kontaktanbahnung zu möglichen Bewerbern, das Sammeln und die Prüfung von Bewerbungsunterlagen bis zur Durchführung von Bewerbungsgesprächen. Hierbei prüft ein guter Headhunter immer sowohl die fachliche als auch persönliche Eignung des potenziellen neuen Mitarbeiters.

Nach den Bewerbungsgesprächen filtert der Headhunter die besten Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle heraus. Hierfür erfolgt eine gründliche Prüfung aller relevanten Unterlagen und eine Aufbereitung der wesentlichen Informationen über den Bewerber, die der Headhunter für seinen Auftraggeber zusammenfasst.  

Für ihre Arbeit verlangen Headhunter eine Gebühr. Diese Gebühr orientiert sich in der Regel am Jahresgehalt für die offene Stelle. Ob sich die Beauftragung eines Headhunters oder Personalberaters lohnt, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Zu beachten sind immer die wirtschaftlichen Kosten, die durch längere Vakanzen entstehen. Oftmals sind diese deutlich höher als die Provision für einen Headhunter. Auftraggeber profitieren zudem davon, sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren zu können, während der Personalberater das gesamte Recruiting übernimmt. 

Quellen:

https://www.haufe.de/steuern/haufe-steuer-office-excellence/rechtsberatung-durch-steuerberater-21-syndikus-steuerberater_idesk_PI25844_HI2924024.html

https://www.sandkuehlertax.de/syndikus-steuerberater/

https://www.bannas.com/blog/syndikus-steuerberater-was-ist-das

https://www.gehalt.de/beruf/syndikus-steuerberater

https://www.bstbk.de/de/berufsbild-steuerberater/syndikus-steuerberater