Linkedin Recruiting

LinkedIn Recruiting: Vorgehen, Tools und Best Practice für LinkedIn Recruiter

Lisa Rätze
Lesezeit: ca. 10 Minuten

Das berufliche Netzwerk LinkedIn wächst seit Jahren stetig und ist sehr vielseitig nutzbar. Auch Unternehmen wollen sich die vielen Vorteile des Karriereportals nicht mehr entgehen lassen. Vor allem mithilfe der verschiedenen LinkedIn Hiring Solutions können Arbeitgeber mit wenigen Klicks neue Top-Talente als qualifizierte Mitarbeiter für ihr Business finden. Warum du LinkedIn für die Personalsuche nutzen solltest und mit welchen Kosten das Recruiting von Mitarbeitern über das bekannte Karrierenetzwerk verbunden ist, erfährst du in diesem Beitrag. Zudem stellen wir dir hilfreiche Features wie den LinkedIn Recruiter und die optimale Strategie für die Schaltung von LinkedIn-Anzeigen genauer vor.

Warum Recruiting über LinkedIn?

Reichweite des Netzwerks

LinkedIn ist eine internationale berufliche Social-Media-Plattform mit Sitz im Silicon Valley. Das Netzwerk verzeichnet, laut eigenen Angaben, über 800 Millionen Mitglieder in 200 Ländern. Die Anzahl der Nutzer in der DACH-Region liegt bei ca. 17 Millionen LinkedIn-Mitgliedern, womit die Plattform den zweiten Platz nach dem Karrierenetzwerk Xing belegt. Für ein erfolgreiches Recruiting bietet das Portal daher vielfältige Möglichkeiten und den Kontakt zu qualifiziertem Personal, das über andere Social-Media-Kanäle, Online-Jobbörsen, klassische Stellenausschreibungen oder sonstige Methoden der Mitarbeitersuche nicht auf eine offene Stelle aufmerksam werden würde, gerade, wenn es sich um mittlere oder kleine Unternehmen handelt.

Ausgangsbasis Unternehmensseite

Ein Unternehmensprofil auf LinkedIn ist ein Must-have für alle Betriebe, die sich dem digitalen Zeitalter entsprechend online präsentieren möchten. Das Profil der Firma kann man kostenfrei oder in einem Abonnement-Modell erstellen. Es bildet somit die Ausgangsbasis für alle weiteren Aktivitäten auf der Karriereplattform, vom Employer Branding bis zur Veröffentlichung von Stellenanzeigen für Jobs und Projekte im Unternehmen und dem Recruiting von Mitarbeitern. 

Vorranging gibt ein eigenes Profil dem Arbeitgeber die Möglichkeit, Informationen über das Unternehmen und die Arbeit in der Firma auf LinkedIn zu platzieren. Zusätzlich können Betriebe sich mit ihren Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern vernetzen. Eines der wichtigsten Features auf der Plattform sind die geteilten Posts, die potenziell Millionen Nutzer erreichen können. 

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Mitarbeiter als Markenbotschafter

Laut einer Studie von StepStone, in der es um die Präferenzen und Erwartungen von Kandidaten bei der Jobsuche geht, interessieren sich über 60 Prozent der Bewerber für die Sicht von Mitarbeitern auf ihr Unternehmen. Um potenziellen Bewerbern also ein authentisches Bild des Betriebs zu verschaffen, kann das aktuelle Team als Aushängeschild der Firma dienen. 

Auf LinkedIn können Arbeitgeber zum Beispiel Fotos oder Beiträge ihrer Angestellten posten oder verlinken. Wenn die Posts vom Personal geliked oder geteilt werden, erhöht der Algorithmus die Sichtbarkeit des Posts und er erhält eine größere Reichweite. Neue Mitarbeiter können so auf die Unternehmenskultur aufmerksam werden und sich eventuell per Klick bewerben. Die große Reichweite, gerade auch für das Recruiting potenzieller Mitarbeiter, ist ein entscheidender Vorteil des Tools.

Zielgruppe gezielt ansprechbar

Mithilfe von Filtern, dem gezielten Platzieren von Werbung und Online-Stellenanzeigen sowie passenden Schlagwörtern kann dein Unternehmen auf dem Karrierenetzwerk bestimmte Personengruppen explizit erreichen. Das Karriereportal bietet einige erweiterte Funktionen, die das Kategorisieren von Kandidaten, die man erreichen möchte, erleichtern. Es lohnt sich, unter Umständen, die Möglichkeiten, die LinkedIn Premium bietet, zu nutzen, denn zielgerichtete Stellenanzeigen für offene Jobs bei geeigneten Kandidaten versprechen einen deutlichen größeren Erfolg beim Recruiting von Mitarbeitern, als unspezifische Stellenanzeigen zu schalten. 

Darüber hinaus bietet das Portal auch die Möglichkeit, verschiedene Informationskanäle, zum Beispiel andere Social-Media-Plattformen, einzubinden, um so vor allem jüngere Zielgruppen erreichen zu können und sie für einen Job oder ein Projekt im eigenen Unternehmen zu begeistern. 

Professionelle Tools

Das Karriere-Netzwerk bietet über LinkedIn Premium ein Portfolio an Hiring Solutions an, aus dem Personalverantwortliche verschiedene Recruiting Tools für die Suche nach Mitarbeitern auswählen können. Je nachdem, welche Ziele mit dem Recruiting verfolgt werden, lohnen sich manche Angebote mehr oder weniger für die individuellen Ansprüche. 

Von Recruiting Tools wie den LinkedIn Recruiter über Angebote im Bereich Recruitment Marketing wie den LinkedIn-Kampagnen-Manager, verbesserten Stellenanzeigen mit LinkedIn Jobs bis zu Weiterbildungen im Bereich LinkedIn Learning - das Angebot für die Suche nach den richtigen Mitarbeitern ist groß und für jeden Arbeitgeber gibt es eine passende Lösung. Die Plattform stellt sogar eine mobile Lösung für die Human Resources in Form einer Recruiter-App bereit. 

Wie ist der Ablauf für LinkedIn Recruiting?

Unternehmenspräsenz aufbauen und pflegen

Wie bereits angedeutet, ist das Unternehmensprofil der Ausgangspunkt beim E-Recruiting über LinkedIn. Das Profil repräsentiert die Firma im gesamten Netzwerk und meist auch darüber hinaus. Die geteilten Informationen sollten mit Blick auf das Linkedin Recruiting bedacht gewählt und zugleich prägnant sein, damit sich das eigene Profil schon inhaltlich von Wettbewerber-Profilen abhebt. 

Ein Profil zu erstellen ist das Eine, es zu pflegen das Andere. Vor allem regelmäßige Updates in Form von Posts sollten die Aktualität des Accounts unterstreichen: Die Posts werden mit dem Netzwerk geteilt und können Neuigkeiten, offene Stellenanzeigen, Fachtexte und vieles mehr enthalten. Um interaktive und spannende digitale Inhalte zu erstellen, sollten Videos und Präsentationen ein Teil der Content-Strategie sein. 

Mit geteilten Inhalten wird viel über Ansichten und Standards des Unternehmens ausgesagt und sie können aktiv für das Branding und Social Media Recruiting genutzt werden. Dies unterstützt die Arbeitgebermarke und somit das Recruiting.

Mitarbeiter und Partner aktivieren als Multiplikatoren

Ein erfolgreiches Netzwerk für das LinkedIn Recruiting erfordert eine diverse und aktive Community. Nur etwa drei Geschäftspartner einzubinden, wird für keinerlei Reichweite sorgen. 

Angestellte, Partner, Kunden aber auch Experten der jeweiligen Branche sollten das eigene Netzwerk bereichern. Eine aktive Community interagiert mit den geposteten Inhalten, kommentiert und teilt sie oder verteilt per Klick ein "Like". So erhöht sich die Reichweite der Inhalte automatisch, und persönliche Netzwerke und Kontakte wirken dabei als Multiplikator mit. 

Gezielte Werbung auf der Plattform schalten

Trotz einer starken Arbeitgebermarke kann es sein, dass viele potenzielle Interessierte aus der Branche ein Unternehmen nicht kennen. Um das zu ändern, setzen viele Firmen auf gezieltes Recruitment Marketing, wofür das Karrierenetzwerk einige Produkte zur Verfügung stellt. 

Freie Stellen zum Beispiel können so deutlich schneller und eventuell auch mit geringerem Aufwand mit passenden Mitarbeitern besetzt werden. Gezieltes Online-Marketing für den Job sorgt dafür, dass bestimmte Kandidatenpools für das Schalten der Anzeige im Vorhinein ausgewählt werden.

Auf unspezifische Stellenanzeigen bewerben sich oft sehr viele Bewerber mit ungeeigneten Qualifikationen, während sich bei einer spezifischen Stellenanzeige für einen Job häufiger wenige Kandidaten bewerben, die die Erwartungen des Arbeitgebers dafür erfüllen. 

Über diesen Vorteil hinaus bietet gezielte Werbung die Chance, dass die Anzeige potenzielle Mitarbeiter erreicht, die die Firma vorher nicht kannten. 

Content Marketing nutzen, das zur Arbeitgebermarke und zur Zielgruppe passt

Welche Videos, News oder Fachartikel man auf seinem Unternehmensprofil postet, sollte stets von der Zielgruppe abhängen. Potentielle Kandidaten interessieren sich für Inhalte nur, wenn diese ihren Präferenzen entsprechen und neue, spannende Themen für die bereithalten. 

Besteht die Zielgruppe vor allem aus jungen Menschen, können auch Content-Strategien im Bereich Social Media nützlich sein, um diese Zielgruppe zu erreichen. Trotzdem sollte die eigene Arbeitgebermarke nicht außer Acht gelassen werden, sonst können die Posts schnell aufgesetzt und unauthentisch wirken. 

Mit LinkedIn-Karriereseiten lässt sich Social Recruiting besonders gut umsetzen, da die Seite mit vielen verschiedenen Beiträgen und Formaten gefüllt werden kann und so einen interaktiven und spannenden Anlaufpunkt für Nutzer bildet. Der LinkedIn Recruiter ist zudem ein wertvolles Hilfsmittel, das das Recruiting deutlich zielgerichteter und effizienter gestaltet. 

Ergebnisse messen und bewerten

Die meisten der Recruiting Tools auf LinkedIn beinhalten Funktionen zur Messung und Analyse von Daten, zum Beispiel von erstellten Stellenanzeigen. Das Tracking der Performance von Tools und Anzeigen ist für Recruiter besonders wichtig, um eventuelle Verbesserungen realiseren zu können oder Schwerpunkte zu setzen.

Informationen über das Ranking einer Stellenanzeige bei Google, die Sichtbarkeit einer Karriereseite oder auch das Nutzerverhalten der ausgewählten Zielgruppe können über den Erfolg des Recruitment-Prozesses entscheiden und sollten deshalb stets miteinbezogen werden. 

Wieviel kostet LinkedIn Recruiting und welche Tools stehen zur Verfügung?

Profil für das Unternehmen und Postings

Ein Unternehmensprofil kann auf LinkedIn kostenfrei erstellt werden. Dieses Basis-Profil hält für Arbeitgeber jedoch nur sehr wenige Funktionen bereit. Um optimal Recruiting auf der Plattform betreiben zu können, kann ein Unternehmen ein Businessprofil in Form von LinkedIn Premium kaufen, das bei ca. 50 Euro im Monat preislich beginnt und je nach gebuchten Features bis zu 110 Euro monatlich kosten kann. 

LinkedIn Recruiter Lite

Der LinkedIn Recruiter Lite ist das Einsteigermodell des Karrierenetzwerks und liegt bei 108,17 Euro im Monat. Dieses Abonnement eignet sich vor allem für Recruiter, die auf Active Sourcing setzen. Der LinkedIn Recruiter in der Lite-Version ist ausgelegt für Einzelpersonen und Klein- sowie mittelständische Unternehmen, die nur einen geringen Bedarf an neuen Mitarbeitern haben und entsprechend selten Stellenanzeigen schalten müssen. Folgenden Funktionen stehen mit diesem Modell zur Verfügung: 

  • Mehr als 20 erweiterte Suchfilter für die Kandidatensuche,

  • max. 10 Suchbenachrichtigungen für geeignete Kandidaten, 

  • 30 InMail-Nachrichten pro Monat,

  • Zugriff auf Kontakte zweiten und dritten Grades,

  • Analyseberichte für Direktnachrichten und Stellenanzeigen.

LinkedIn Recruiter

Der LinkedIn Recruiter ist in der Vollversion das leistungsstärkste Tool von LinkedIn und wird individuell, je nach Unternehmensgröße und Einstellungsbedarf berechnet. Dieses Produkt eignet sich auch für Großunternehmen und Personaldienstleister. Mit dem LinkedIn Recruiter stehen Employern folgende Funktionen zur Verfügung: 

  • 30 Freischaltungen pro Monat für Kontakt zu Accounts außerhalb des Netzwerks,

  • mehr als 40 Suchfilter für die Kandidatensuche inkl. erweiterter Filter,

  • Spotlights, die die Kandidatensuche zusätzlich erleichtern,

  • max. 50 Suchbenachrichtigungen,

  • 100 InMail-Nachrichten pro Tag,

  • Möglichkeiten zum Senden von InMail-Massennachrichten,

  • Dashboard für mehrere Nutzer und weitere Zusammenarbeitsfunktionen,

  • Recruiter Daten gehören dem eigenen Unternehmen,

  • integriertes Bewerber-Management-System,

  • viele verschiedene Berichte und Analyse-Statistiken,

  • Integration mit LinkedIn Talent Insights, Linked In Talent Hubs, LinkedIn Marketing Solutions.

Was sollten LinkedIn Recruiter bei der Ansprache von Talenten beachten?

Active Sourcing ist die Strategie der Recruiter bei der Besetzung von Jobs, sei es bei Xing oder LinkedIn. Immer mehr Unternehmen nutzen für die Personalsuche Funktionen wie Linkedin Talent Solutions oder den Xing Talentmanager. Doch direkte Nachrichten an neue Talente zu verschicken, sollte nicht planlos erfolgen. Nachrichten, die nach einer Massenmail aussehen oder fragwürdige Informationen enthalten, können Personen abschrecken, im schlimmsten Fall schaden sie sogar dem Branding des Unternehmens. 

Als erstes sollten Recruiter bei der Suche nach Mitarbeitern möglichst wählerisch vorgehen und Kandidaten, die sie kontaktieren möchten, zuvor selektieren. Das LinkedIn Recruiting bietet dafür Filteroptionen in der Suchmaske und spezifische Kandidatenpools. Wenn nur wenige Talente angesprochen werden, ist auch genug Kapazität da, um die Ansprache möglichst persönlich zu gestalten. Dies erhöht die Chance, dass aus potenziellen Kandidaten gute Mitarbeiter werden.

Karrierenetzwerke bieten Recruitern gleichermaßen die Chance, sich mit Talenten, die als Mitarbeiter in Frage kommen, in einem persönlichen Rahmen in Verbindung setzen zu können, ohne die Telefonnummer oder E-Mail Adresse zu kennen. Ein Bezug zum Lebenslauf, zu Qualifikationen oder ähnlichem können das Interesse viel glaubwürdiger wirken lassen und den Bewerbern das Gefühl geben, dass sie wirklich gefragt sind. 

Wenn Nachrichten nicht beantwortet werden, sollte das als deutliches Signal verstanden werden. Auch wiederholtes Nachfragen wegen einer unbeantworteten Nachricht kann einen äußerst negativen Eindruck hinterlassen, denn niemand möchte das Gefühl haben, auf sozialen Plattformen mit Spam behelligt werden. Recruiter sollten bei der Mitarbeitersuche Geduld bewahren und sich auf die potenziellen Kandidaten fokussieren, die sie vorab ausgewählt haben und die Interesse an der offenen Stelle äußern. 

Quellen: 

https://www.stepstone.de/hr-studies/stepstone-kandidaten-im-fokus.pdf

https://www.linkedin.com/help/linkedin/answer/a419126/unterschiede-zwischen-recruiter-und-recruiter-lite?lang=de

Über die Autorin: Lisa Rätze
Lisa Rätze

Lisa Rätze ist Redakteurin bei hiral für HR-Themen. Sie hat einen Abschluss für das Studium Lehramt an Grundschulen, unter anderem mit dem Studienfach Deutsch, und befindet sich nun im Bachelor für Psychologie. Ihr Fokus liegt auf Persolmanagement und Recruiting.

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