Applikationsingenieur

Applikationsingenieur: Ausbildung, Aufgaben, Anforderungen, Gehalt

Adrian Hergt
Lesezeit: ca. 6 Minuten

Ein Applikationsingenieur entwirft und optimiert komplexe Softwareprogramme und Anwendungen. Er findet die passenden Solutions für die Softwareinfrastruktur der Kunden. Auf dem Arbeitsmarkt ist der Anwendungsingenieur sehr gefragt, auch im internationalen Umfeld. In diesem Beitrag informieren wir über die typischen Aufgaben, die Ausbildung, die Anforderungen bzgl. Applikationsingenieur Jobs und den zu erwartenden Lohn (Einstiegsgehalt bis hin zum Top Gehalt).

Wie lässt sich der Beruf des Applikationsingenieurs beschreiben?

Ein Applikationsingenieur (englisch: Application Engineer) konzipiert und erprobt  Softwareanwendungen. Er ist für die Entwicklung, Analyse und das Design der Anwendung verantwortlich. Neben den technischen Kriterien berücksichtigt er auch die Benutzerfreundlichkeit und greift auf das Feedback der Kunden zurück. Auf diese Weise unterstützt er die interne Produktentwicklung.

Der Application Engineer arbeitet mit dem Entwicklungsteam, Fertigungsteam, dem Vertrieb und Kundenservice zusammen. Er stimmt sich mit weiteren Professionen (z. B. Softwareentwickler) ab. 

Dieser Beruf ist in Unternehmen fast aller Branchen vertreten. Insbesondere in den folgenden Bereichen sind während der vergangenen Jahre viele neue Jobs entstanden:

  • Maschinenbau,

  • Telekommunikationstechnik,

  • Energiewirtschaft / Stromversorgung,

  • Automobilwirtschaft / Automotive,

  • Luft- und Raumfahrt,

  • Banken und Finanzdienstleistungen.

Der Anwendungsingenieur ist Techniker und gleichzeitig ein Kommunikationstalent. Er arbeitet an der Nahtstelle zwischen dem Kunden, der Entwicklung und dem Vertrieb. Insofern vermittelt der Applikationsingenieur zwischen Mensch und Technik

Der Application Engineer denkt zukunftsorientiert und praktisch. Dabei orientiert er sich stets an den Anforderungen und Wünschen der Auftraggeber oder Klienten. 

Der Application Manager übernimmt die Verantwortung dafür, dass die Anwendungen im Betrieb reibungslos funktionieren. Mit seinem Engagement trägt er dazu bei, dass das Unternehmen die Produkte erfolgreich vertreibt.

Dein Unternehmen ist auf der Suche nach Personal?

Ihr sucht dringend Mitarbeiter? Hier geht’s zum unverbindlichen Schnellcheck eurer offenen Stelle:

Welche Ausbildung und welches Studium braucht ein Applikationsingenieur?

Voraussetzung für diesen Job ist ein abgeschlossenes Studium im Bereich der  Ingenieurwissenschaften (z. B. Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informationstechnik, Kommunikationstechnik, Ingenieurinformatik, Computational Engineering oder Verfahrenstechnik).

Mit einem Masterabschluss ist es in der Regel leichter, eine gehobene Position zu erreichen und mehr Geld zu verdienen. Bei Absolventen mit einem Bachelorabschluss kann dieser Weg etwas länger dauern.

Alternativ stellt auch eine technische Ausbildung eine geeignete Qualifikation für diesen Beruf dar. Nachwuchskräfte können sich zum Beispiel für eine Ausbildung zum Vermessungstechniker entscheiden.

Welche konkreten Aufgaben übernimmt der Applikationsingenieur im Unternehmen?

Ein Applikationsingenieur entwirft Anwendungen und Systemlösungen. Darüber hinaus unterstützt er die Produktentwicklung und den Vertrieb. Die Tätigkeit als Anwendungsingenieur ist sehr abwechslungsreich. Dies sind typische Aufgaben:

  • Entwicklung neuer technischer Produkte, Systeme und Anwendungen (z. B. Software) nach den Wünschen der Kunden,

  • Produktanalyse,

  • Durchführung von Machbarkeitsstudien,

  • Kommunikation mit den Kunden (persönlich, telefonisch, Newsletter über E-Mail-Adresse),

  • Analyse des Feedbacks durch die Kundschaft,

  • Überprüfung der Software- und Hardware-Infrastruktur der Kunden,

  • Leitung von Projektgruppen,

  • Durchführung interner Schulungen (technisch / IT-bezogen),

  • Information der Mitarbeiter über die Eigenschaften der Produkte,

  • Kontakt zu anderen Abteilungen des Unternehmens (Fertigung, Entwicklung, Vertrieb, Marketing) und zur Geschäftsführung.

Wie sieht das Anforderungsprofil im Application Engineering aus?

Die Tätigkeit als Applikationsingenieur erfordert unabhängig von der Position eine Vielzahl von Kompetenzen, Qualifikationen und persönlichen Stärken.

Im Stellenangebot für den Ingenieur sind typischerweise die folgenden Hard Skills genannt:

  • Affinität und Know-how zu digitalen Technologien (Hardware, Software),

  • Kenntnis der Programmiersprachen (Java, SQL und C),

  • Hardware-Kenntnisse,

  • Kenntnisse in der Entwicklung von Webseiten,

  • Detailkenntnisse und Erfahrung entsprechend der Branche (z. B. Elektrotechnik),

  • feines Gespür für Qualität und die Bedürfnisse der Kunden,

  • sehr gute konzeptionelle und analytische Fähigkeiten,

  • Fremdsprachenkenntnisse (insbesondere sehr gute Kenntnis der englischen Sprache).

Oft sind im Stellenangebot Applikationsingenieur auch Soft Skills ausgewiesen. Hierzu gehören insbesondere:

  • sehr gute kommunikative Fähigkeiten,

  • Führungskompetenzen,

  • Hohes Maß an Teamfähigkeit,

  • selbstbewusstes Auftreten und souveränes Präsentieren,

  • Kundenorientierung,

  • Verkaufstalent,

  • sehr gutes Zeit- und Selbstmanagement,

  • Flexibilität,

  • Belastbarkeit und Stressresistenz,

  • Bereitschaft, von Standort zu Standort (auch in einer anderen Region) zu reisen.

Die direkte Kommunikation mit Menschen sollte dem Bewerber liegen. Denn dies ist in diesem Beruf der Schlüssel zum Erfolg. Ein Applikationsingenieur muss die eigenen Ideen gut erklären, anschaulich beschreiben und souverän verkaufen können. Die Kunden verdienen die volle Aufmerksamkeit.

Auch bei den Abstimmungen im Team kommt es auf eine offene, klare Kommunikation an. Nicht alle Mitarbeiter sind technisch geschult. Das Vorwissen und die Perspektiven auf ein Projekt sind unterschiedlich. Wenn der Ingenieur hier Unterstützung am Arbeitsplatz gibt, hat dies für die Belegschaft einen besonderen Wert. 

Auch Fremdsprachenkenntnisse sind bei einem Arbeitgeber im internationalen Umfeld eine unabdingbare Voraussetzung. Denn ein Applikationsingenieur betreut evtl. auch Kunden in anderen Ländern. Idealerweise sollten Absolventen ihre Zertifikate gleich der Bewerbung beifügen. Dann weiß der Arbeitgeber, dass der Bewerber auch bei Einsätzen im Ausland überzeugend auftreten kann. In diesem Zusammenhang sind auch die interkulturelle Kompetenzen wichtig. 

Wer Technik und den regelmäßigen Kontakt zu Menschen verbinden möchte, dürfte mit dieser Berufswahl genau richtig liegen.

Wie hoch ist das Gehalt eines Applikationsingenieurs?

Das Einkommen in diesem Job ist im Durchschnitt als hoch einzuschätzen. Im Vergleich zu  anderen Professionen ist die Vergütung attraktiv.

Ein Application Engineer mit ein paar Jahren Berufserfahrung hat gute Chancen, einen überdurchschnittlichen Lohn zu erzielen. Manchmal enthält bereits das Stellenangebot die Aufforderung, eine individuelle  Gehaltserwartung zu formulieren. Dann sollte der Bewerber das gewünschte Ingenieur Gehalt nicht zu niedrig ansetzen.

Dies sind die Erfahrungswerte zum Einkommen in dem Job (gesamtes Bundesgebiet):

  • Einstiegsgehalt brutto: 41.000 bis 47.000 Euro pro Jahr (entspricht rund 3.500 Euro pro Monat),

  • Durchschnittsgehalt brutto: 47.000 bis 71.000 Euro pro Jahr (entspricht rund 4.000 bis 6.000 Euro durchschnittlich pro Monat),

  • Top Gehalt brutto: bis zu 100.000 Euro brutto pro Jahr (entspricht rund 7.500 Euro pro Monat).

Das Jahresgehalt in diesem Job hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen:

  • Region / Bundesland (z. B. verdient der Ingenieur für Applikation in Baden- Württemberg durchschnittlich mehr als in Niedersachsen),

  • Größe und Zahlungskraft der Arbeitgeber,

  • Position im Unternehmen,

  • Umfang der (Personal)verantwortung,

  • Berufserfahrung und Kompetenz,

  • Verhandlungsgeschick.

Welche Aufstiegschancen und Zukunftsperspektiven bietet der Beruf?

Die Aufstiegschancen in diesem Job sind als hoch zu bezeichnen. Einen wesentlichen Vorteil bei der internen Weiterentwicklung haben Stelleninhaber mit einem spezialisierten Profil. Mit einem bestimmten Schwerpunktbereich (z. B. App-Entwicklung) gelingt es dem Ingenieur, sich unverzichtbar für den Arbeitgeber zu machen.  

Auch die Zukunftsperspektiven in diesem Beruf sind günstig. Denn technische Innovationen sind überall gefragt. Die Konzipierung von Softwareanwendungen ist eine kontinuierliche Aufgabe. Gleiches gilt für die Entwicklung und Optimierung der Software. Es wird für qualifizierte Bewerber daher nicht schwer sein, passende Jobs im Inland oder Ausland zu finden. Das Gehalt dürfte in Zukunft aufgrund des Fachkräftemangels weiter steigen. 

Quellen: 

https://www.hays.de/jobprofile/applikationsingenieur

https://it-talents.de/it-karriere/applikationsingenieur/

https://talentagent.de/karriereguide/application-engineer

Über den Autor: Adrian Hergt
Adrian Hergt

Adrian Hergt ist Redakteur bei hiral. Außerdem arbeitet er als Dozent für Volkswirtschaftslehre, Berufsfeldentwicklung, wissenschaftliches Arbeiten und Kommunikation. Er schreibt vorrangig Fachtexte im personalwirtschaftlichen Kontext und speziell mit Fokus auf Recruting.

Jetzt anfordern

Unverbindlicher Schnell­check eurer offenen Stelle

Das erwartet euch:
  • Analyse eurer offenen Stelle
  • Einschätzung der Position eures Unternehmens im Bewerbermarkt
  • Einschätzung der Gehaltsvorstellungen
  • kostenlos, schnell und unverbindlich
Kununu Top und Open Company