Durchschnittsgehalt in Deutschland: Berechnung, Höhe, Verteilung und prognostizierte Entwicklung
Viele Arbeitnehmer fragen sich, wie ihr Gehalt im Vergleich zu dem von Kollegen oder anderen Berufsgruppen abschneidet. Jedoch ist eine solche Abschätzung nicht immer ganz einfach. Dies liegt vor allem auch daran, dass Diskussionen zum Thema Gehalt im Kollegenkreis eher selten geführt werden.
Das statistische Bundesamt veröffentlicht jedes Jahr detaillierte Statistiken zum Thema Einkommen. Dieser Gehaltsreport bietet interessante Durchschnittswerte verschiedener Branchen, Regionen und Geschlechter. Sie ermöglichen spannende Aufschlüsse über die Gehaltssituation in Deutschland. Zudem bieten die Statistiken eine Option, zu überprüfen, ob das eigene Einkommen noch marktgerecht ist.
Auch gibt es heute immer mehr Gehaltsreports von anderen Organisationen und Instituten. Diese beleuchten das durchschnittliche Gehaltsgefüge in Deutschland oft noch einmal aus anderen Blickwinkeln und nutzen darüber hinaus weitere statistische Methoden, um einen besonders umfassenden Eindruck und weiterführende Vergleiche zu ermöglichen.
Bei einem solchen Übermaß an verfügbaren Gehaltsstatistiken ist es jedoch oft schwierig für einzelne Personen, sich einen Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen. Unser Beitrag soll es dir deshalb als Grundlage dienen, um einen möglichst verlässlichen und trotzdem zugänglichen Eindruck der aktuellen Gehaltsvergleiche zu bekommen.
Wir bieten dir eine Zusammenfassung der relevantesten Statistiken. Darüber hinaus erfährst du, wie das durchschnittliche Einkommen berechnet wird und erhältst einen Ausblick auf die derzeitigen Gehaltsprognosen für die kommenden Jahre. Unser Beitrag bietet alle Infos, die du brauchst, um über das Thema des durchschnittlichen Gehalts optimal informiert zu sein.
Wie unterscheiden sich Brutto- und Nettogehalt?
Beinahe jeder Gehaltsvergleich enthält die Begriffe “Brutto-” und “Nettogehalt”. Doch worin besteht der Unterschied zwischen diesen zwei Begriffen? Auch wenn wir uns im Folgenden nur auf das Bruttogehalt beziehen, möchten wir dir hier erst einmal eine Begriffserklärung geben und die beiden Begriffe voneinander abgrenzen.
Auf den Punkt gebracht, unterscheiden sich Brutto- und Nettogehalt wie folgt: Das Nettoeinkommen ergibt sich aus dem Bruttolohn minus der gesetzlich fälligen Abzüge. Das Gehalt, auf das sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigen, ist jedoch in der Regel das Bruttojahresgehalt. Deshalb sollte beachtet werden, dass das Bruttogehalt allein nicht voll aussagekräftig ist, da Personen nach den staatlichen Abzügen für Steuern und Sozialleistungen, etwa den Zahlungen an die deutsche Rentenversicherung, ein wesentlich geringerer Geldbetrag zur Verfügung steht. Wichtig ist es auch zu wissen, dass Sonderzahlungen, wie zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld, steuerpflichtig sind.
Um zu erfahren, wie hoch das Nettogehalt ist, empfiehlt es sich, einen Brutto-Netto-Rechner zu Rate zu ziehen. Hierbei werden die Abzüge in der im jeweiligen Bundesland gültigen Höhe direkt abgezogen, sodass ein Arbeitnehmer hier einen umfassenden Eindruck davon erhält, wie viel er netto tatsächlich verdient.
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Wie berechnet sich das durchschnittliche Gehalt?
Um Statistiken zum durchschnittlichen Einkommen richtig interpretieren zu können, ist es wichtig, ungefähr zu verstehen, wie diese durchschnittlichen Werte berechnet werden. Wir geben dir in diesem Abschnitt einen Überblick darüber, was du beim Interpretieren des Durchschnittsgehalts unbedingt beachten solltest.
Der Durchschnittswert liefert oft ein verzerrtes Bild
Die Methodik, mit der das Statistische Bundesamt seinen jährlichen Gehaltsreport erstellt, ist in gewisser Weise irreführend. Die Behörde addiert lediglich die verfügbaren Daten zu Gehältern von Vollzeitbeschäftigten und teilt diese dann durch die Anzahl der Personen. Diese Art der Berechnung ist jedoch anfällig für Extremwerte in beide Richtungen: Sowohl sehr hohe als auch sehr niedrige Gehälter verzerren den Durchschnittswert.
Manche Anbieter von Gehaltsvergleichen, wie zum Beispiel Gehalt.de, nutzen daher für ihre Berechnungen den Median. Dieser Kennwert markiert die genaue "Mitte" der Gehälter: 50% der Arbeitnehmer befinden sich über und 50% unter dem Wert. Der Median ermöglicht ein realistischeres Bild von der tatsächlichen Situation auf dem Arbeitsmarkt. Weder Spitzenverdiener noch Schlusslichter des Gehaltsvergleichs verzerren den Durchschnittswert.
Das Statistische Bundesamt merkt sogar selbst an, dass bei jedem Gehaltsreport beachtet werden sollte, dass über 60% der Vollzeitbeschäftigten wesentlich weniger verdienen als es das angegebene Durchschnittsgehalt vermuten lässt; lediglich 40% erzielen ein höheres Einkommen. Bei Statistiken zum Durchschnittsgehalt Deutschland sollte deshalb genau geprüft werden, wie der Durchschnittswert des Einkommens berechnet wird.
Abzüge und Steuern beim Bruttogehalt beachten
Auch solltest du bei der Interpretation der Statistiken beachten, dass in der Regel mit dem Bruttojahresgehalt gerechnet wird. Abgaben und Steuern, die vom Bruttogehalt abgezogen werden, fließen in die Berechnungen des durchschnittlich verfügbaren Einkommens meist nicht ein. So sieht das deutsche Gesetz für Angestellte und Selbstständige zum Beispiel Abzüge für Sozial- und Einkommenssteuer vor. Diese werden vom Bruttogehalt abgezogen.
Der angegebene Durchschnittswert sagt somit wenig darüber aus, wie viel Geld einer Person monatlich real zur Verfügung steht. Dieses verfügbare Nettoeinkommen ist in der Regel niedriger als das Bruttojahresgehalt, oft fällt es sogar erheblich geringer aus.
Auch Sonderzahlungen, zum Beispiel das Weihnachtsgeld, fließen üblicherweise nicht in die Berechnung des durchschnittlich verfügbaren Einkommens ein. Die tatsächlich ausgezahlten Gehälter können also in hohem Maße vom Durchschnittswert für bestimmte Branchen und Jobs abweichen.
Wie hoch ist das durchschnittliche Einkommen in Deutschland über alle Branchen und Einkommensgruppen hinweg?
Ein Vergleich von Statista zeigt, dass durchschnittliche Bruttomonatsverdienste der Deutschen in Europa zu den Spitzenreitern zählen. Laut dem Statistischen Bundesamt lag das Durchschnittsgehalt vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Jahr 2021 bei rund 4.100 Euro.
Höhere Gehälter weisen nur Luxemburg und Dänemark auf, in denen jedoch auch die Lebenshaltungskosten wesentlich höher sind. Die Einwohner Deutschlands profitieren somit von der boomenden deutschen Wirtschaft, die viele gut bezahlte Arbeitsplätze schafft. Besonders Fachkräfte, die zu den am besten bezahlten Gehaltsgruppen gehören, sind sehr gefragt. Die große Anzahl von Stellen für Fachkräfte ist wohl auch ein entscheidender Grund für das hohe Durchschnittsgehalt in Deutschland.
Wie verteilen sich die Durchschnittsgehälter?
Bei einem genaueren Blick auf die verfügbaren Gehaltsstatistiken fallen einige interessante Muster auf: Personen in bestimmten Bundesländern, Branchen und Berufen erzielen ein wesentlich höheres Einkommen als andere.
Die wichtigsten Muster in den Verteilungen der Durchschnittsgehälter findest du zusammengefasst in den nächsten Abschnitten.
Verteilung nach Bundesländern
Laut dem "Wirtschaftswoche Magazin" zeigen sich enorme Unterschiede im durchschnittlichen Nettogehalt verschiedener Bundesländer. Dabei wird Bezug auf Daten von Statista genommen, die folgendes Bild der Gehaltssituation für die einzelnen Bundesländer zeigen:
Hamburg: 5.209 Euro,
Hessen: 5.019 Euro,
Baden-Württemberg: 4.815 Euro,
Bayern: 4.804 Euro,
Berlin: 4.662 Euro,
Nordrhein-Westfalen: 4.547 Euro,
Bremen: 4.815 Euro,
Rheinland-Pfalz: 4.328 Euro,
Niedersachsen: 4.234 Euro,
Saarland: 4.092 Euro,
Schleswig-Holstein: 4.084 Euro,
Sachsen: 3.711 Euro,
Brandenburg: 3.684 Euro,
Sachsen-Anhalt: 3.641 Euro,
Thüringen: 3.542 Euro und
Mecklenburg-Vorpommern: 3.476 Euro.
Bei dieser Aufstellung fallen erhebliche Verdienstunterschiede zwischen den neuen und den alten Bundesländern auf: Unter den Schlusslichtern finden sich ausschließlich neue Bundesländer. Wo ein Arbeitnehmer oder Selbstständiger in Deutschland wohnt, hat somit statistisch einen starken Einfluss darauf, wie viel er oder sie verdient.
Verteilung nach Branchen
Laut dem Bundesamt für Statistik gibt es sichtbare Unterschiede im Hinblick auf den Durchschnittslohn in verschiedenen Branchen. Ein besonders gutes Gehalt erzielen demnach Mitarbeiter in der Energiebranche, in Informatikberufen der Kommunikations- und Informationskonzernen sowie Personen, die Versicherungsdienstleistungen anbieten. Das durchschnittlich erzielte Einkommen in diesen drei Branchen lag zum Zeitpunkt der Erhebung bei ca. 5.500 Euro brutto. Damit zählen Mitarbeiter in diesen Branchen zu den statistischen Spitzenverdienern.
Das Schlusslicht hingegen bilden Personen, die in der Arbeitskraftvermittlung und im Gastgewerbe tätig sind - hier liegt das durchschnittliche Jahresgehalt bei gerade einmal 2.138 Euro brutto. Abzüglich Steuern und anderer Abgaben liegt der Verdienst somit je nach Steuerklasse deutlich unter 2.000 Euro netto. Auffällig ist, dass in dieser Branche besonders viele Personen beschäftigt sind, die für den Mindestlohn arbeiten.
Verteilung nach Berufsgruppen
Auch der Beruf, den eine Person innehat, beeinflusst das durchschnittliche Gehalt. Dabei ist vor allem die Ausbildung für den Zugang zu bestimmten Berufen und das spätere Gehalts entscheidend: Personen mit Studienabschluss verdienen wesentlich mehr als solche ohne akademische Ausbildung. Die Spitzenverdiener einer Branche können meist ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Der Gehaltsunterschied macht sich zudem oft schon im Einstiegsgehalt von Berufseinsteigern bemerkbar.
Um dir einen konkreten Eindruck von den üblichen Gehältern für verschiedene Berufsgruppen zu geben, haben wir im Folgenden einige der beliebtesten Berufe in Deutschland sowie ihre Durchschnittsgehälter zusammengestellt.
Durchschnittsgehalt für Ärzte
Für viele Personen zählt das stattliche Durchschnittsgehalt, das Ärzten ausgezahlt wird, zu einem der Beweggründe für das langwierige und anspruchsvolle Studium. Laut einem StepStone-Gehaltsreport bilden angestellte Ärzte sogar die am besten verdienende Berufsgruppe in Deutschland: Das durchschnittliche Jahresgehalt beträgt je nach Wohnort bei bis zu 86.500 Euro.
Wie in jeder Branche hat jedoch auch bei Ärzten die konkrete Position einen Einfluss auf die Bezahlung. Ärzte in Krankenhäusern verdienen zum Beispiel oft besser als niedergelassene Kollegen - vor allem, wenn sie in einer leitenden Position als Ober- oder Chefarzt angestellt sind.
Durchschnittsgehalt für Piloten
Festangestellte Piloten können sich ebenfalls über ein bemerkenswert hohes Gehalt freuen: Bis zu 19.000 Euro monatlich sind für berufserfahrene Piloten möglich. Co-Piloten verdienen mit etwa 4.000 Euro gerade einmal ein Viertel davon. Die Höhe des Gehalts von Piloten hängt darüber hinaus stark von der Airline ab, bei der sie beschäftigt sind.
Beachtet werden sollte bei der Bewertung des durchaus ansehnlichen Gehalts von Piloten jedoch, dass für den Beruf eine langjährige und fachlich anspruchsvolle Ausbildung benötigt wird, die in der Regel aus eigenen Mitteln finanziert werden muss. Die Kosten dieser Ausbildung können sich auf bis zu 100.000 Euro belaufen.
Durchschnittsgehalt für Krankenpfleger
Das Durchschnittsgehalt von Krankenpflegern ist in den Medien viel diskutiert, da es in vielen Bereichen sehr niedrig angesetzt ist. Jedoch gibt es auch in der Krankenpflege eine enorme Bandbreite an Gehältern, die sich am genauen Berufsbild und der Position eines Mitarbeiters orientiert.
Während ein Pflegehelfer laut gehalt.de nur knapp 2.200 Euro brutto monatlich verdient, liegt das Durchschnittseinkommen von Pflegefachkräften bei ca. 3.500 Euro. Pfleger im öffentlichen Dienst mit abgeschlossenem Bachelor- oder Masterstudium erzielen mit bis zu 5.900 Euro noch einmal ein wesentlich höheres Durchschnittseinkommen.
Durchschnittsgehalt Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel
Laut Lohnspiegel.de liegt das Durchschnittsgehalt von Einzelhandelskaufleuten bei etwa 2.300 Euro. Unternehmen, die mit Tarifverträgen arbeiten, zahlen jedoch in der Regel mehr: Hier beträgt das Gehalt im Schnitt ca. 2.500 Euro.
Durchschnittsgehalt Mechatroniker
Der Beruf des Mechatronikers ist in Deutschland sehr beliebt. Mechatroniker können sich über ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von ca. 3.300 Euro brutto freuen. Fachkräfte mit entsprechender Erfahrung verdienen bis zu 5.700 Euro. Um sich für eine solche Position zu qualifizieren, benötigst du jedoch eine entsprechende Ausbildung. Auch ein Studium ist möglich.
Verteilung nach Alter
Das durchschnittliche Bruttogehalt steigt mit zunehmendem Alter immer weiter an: Während Berufseinsteiger häufig mit dem Mindestlohn bezahlt werden, können langjährige Kräfte wesentlich mehr Geld fordern. Mitarbeiter mit viel Erfahrung haben es zudem häufig einfacher, überhaupt Arbeit zu finden, da Unternehmen gerne von ihrem Wissen profitieren. Laut Gehalt.de ist der resultierende Gehaltsunterschied beträchtlich. 20-jährige Arbeitnehmer verdienen im Durchschnitt 30.056 Euro, während 60-jährige Mitarbeiter ein Durchschnittseinkommen von 58.229 Euro erhalten.
Der Gehaltsunterschied wird zudem oft im Nettogehalt noch klarer erkennbar. So genießen zum Beispiel verheiratete Paare einige Steuervorteile. Diese werden bevorzugt Personen über einer gewissen Altersgrenze ermöglicht, da jüngere Menschen meist noch nicht verheiratet sind.
Verteilung nach Geschlechtern
Die Bezeichnung “Gender Pay Gap” steht für Unterschiede im Bruttoeinkommen, die zwischen Männern und Frauen in den gleichen Positionen zu beobachten sind. Meist verdienen Frauen dabei wesentlich weniger als Männer. In der Bundesrepublik beträgt der Gender Pay Gap laut dem Bundesamt für Statistik aktuell rund 18%.
Der Trend geht allerdings zur Schließung der Gehaltslücke. In 2007 machte die Ungleichheit noch 23% aus, während sich in den letzten Jahren eine Abwärtstendenz gezeigt hat. Jedoch ist auch diese in manchen Jahren eher rückläufig. Darüber hinaus ist anzumerken, dass die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern in den alten Bundesländern deutlich stärker zu spüren sind als im Osten.
Annekatrin Schrenker, Mitarbeiten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, konnte zeigen, dass der Gender Pay Gap mit fortschreitendem Alter stark zunimmt: Ist das Einstiegsgehalt oft noch das gleiche wie für männliche Kollegen, werden Frauen ab einem Alter von ca. 30 Jahren finanziell abgehängt. Der Durchschnittslohn deutscher Frauen ist ab diesem Zeitpunkt deutlich niedriger als der ihrer männlichen Kollegen. Dieser Trend hat vor allen Dingen auch den Hintergrund, dass Frauen nach wie vor häufig den Großteil der Kinderversorgung übernehmen, ohne dafür finanziell vergütet zu werden. Gleichzeitig ist ein Arbeiten in Vollzeit oft nicht mehr möglich.
Wie wird sich das kaufkraftbereinigte Durchschnittsgehalt in Deutschland voraussichtlich entwickeln?
Verschiedene Experten stellen jedes Jahr Prognosen für die zu erwartende Entwicklung des Durchschnittsgehalts in Deutschlands. Die wichtigsten dieser Prognosen haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.
Langfristige Lohnsteigerungen trotz Inflation
Die Prognose “Lohneinkommensentwicklungen 2025” von Dr. Andreas Sachs und Kollegen unter Aufsicht der Bertelsmann Stiftung zeichnet ein positives Bild der zu erwartenden Lohnentwicklungen. Laut den Forschern wird das Bruttojahresgehalt in den nächsten drei Jahren im Durchschnitt um ca. 10% steigen. Selbst unter Berücksichtigung von Inflation und Kaufkraft ergibt sich ein realer Anstieg von über 2%.
Allgemein sollte immer bedacht werden, dass Inflation und Kaufkraftverluste einen scheinbaren Gehaltsanstieg wieder rückgängig machen können. Werte, die nicht inflationsbereinigt wurden, sind deshalb prinzipiell mit Vorsicht zu behandeln.
Zukunft von Branchen
Wie sich das Durchschnittsgehalt in Deutschland in Zukunft voraussichtlich entwickeln wird, ist stark abhängig von der Branche und dem Beruf, in denen eine Person arbeitet. Während bei manchen Branchen abzusehen ist, dass sie einen regelrechten Boom erleben werden, sind andere Berufsfelder eher auf dem Abstieg.
So werden zum Beispiel fossile Brennstoffe in der Zukunft potentiell durch andere Energiequellen ersetzt, während die Kommunikationsbranche weiter wachsen wird. Das Durchschnittsgehalt wird sich somit aller Voraussicht nach abhängig von der Nachfrage für bestimmte Berufe entwickeln.
Anhebung des Mindestlohns
Der Mindestlohn wird in 2022 von 9,82 Euro auf 12 Euro angehoben. Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste werden demnach voraussichtlich steigen. Dies gilt insbesondere für Branchen, die derzeit in einem Lohnvergleich relativ schlecht abschneiden. Spitzenverdiener wie etwa Führungskräfte betrifft diese Stundenlohn-Anpassung nicht, da ihr Bruttolohn bereits deutlich über dem Mindestlohn liegt.