System Architect

System Architect: Studium, Aufgaben, Gehalt und Aufstiegschancen

Adrian Hergt
Lesezeit: ca. 8 Minuten

Ein Systemarchitekt entwirft und organisiert die Komponenten der IT-Infrastruktur ganz individuell für interne oder externe Kunden. Er beherrscht die moderne Information Technology hinsichtlich Hardware und Softwareentwicklung. Der Architect bzw. Engineer ist nicht ausschließlich IT-Berater, sondern übernimmt umfassende Aufgaben. In diesem Beitrag informieren wir über die Aufgaben in diesem Beruf, die Ausbildung, die Anforderungen für aktuelle Jobs und die Erfahrungswerte bezüglich des Gehalts. Dazu zeigen wir auf, welche Aufgaben Systemarchitekten in deinem Unternehmen bearbeiten.

Welche Rolle nimmt der System Architect in der IT ein?

Ein System Architect (m/w/d) entwirft für Unternehmen Lösungen für die Systemarchitektur und das System Design. Bei der Systems Architecture handelt es sich um eine strategische Aufgabe. In der Regel bekleidet der Enterprise Architect daher eine hohe Führungsposition. Er stimmt sich eng mit dem Management ab. 

In welchen Unternehmen und Bereichen arbeiten Systemarchitekten?

Der Systemarchitekt mit dieser spezifischen Rolle ist in vielen deutschen und internationalen Unternehmen zu finden, zum Beispiel bei Automobilherstellern, im Maschinenbau und der Medizintechnik, aber auch bei Versicherungsanbietern wie HDI sowie in der Finanzbranche. 

Ihr Arbeitsplatz kann im Büro von Unternehmen bzw. im Homeoffice sein, Systemarchitekten sind darüber hinaus jedoch auch in Rechenzentren und an Kundenstandorten oder Lieferantenbüros zu finden, um dort Lösungen zu entwickeln, Workshops durchzuführen oder die Implementierung von Lösungen zu überwachen. Darüber hinaus erfolgt die Kommunikation zunehmend auch über virtuelle Tools wie Video-Konferenzen oder Online-Plattformen, gerade dann, wenn Kunden und Partner ihren Sitz im Ausland an weit entfernten Standorten haben.

Was versteht man unter System Architecture?

Die Systemarchitektur dient in Unternehmen dazu, Informationssysteme zu modellieren, um eine ganzheitliche und gebündelte Sicht auf die vollständige organisatorische Datenstruktur zu bekommen. Sie beschreibt die Anordnung und Zusammenarbeit von Systemkomponenten, um Dienste sowie zentrale Funktionen in der Organisation zur Verfügung zu stellen.

Im Fokus stehen hierbei sowohl die Hardware als auch die Software sowie die Art, wie sie miteinander interagieren. Eine gute Planung und Umsetzung der Systemarchitektur ist von zentraler Bedeutung, denn sie beeinflusst, wie gut Systeme funktionieren, inwieweit sie erweiterbar sind und wie gut sie sich warten lassen.

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Was macht ein System Architect?

Der System Architect (m/w/d) entwirft funktionale IT-Systeme (Hardware, Software) und stimmt diese auf die jeweiligen Anforderungen ab. Er plant, entwickelt und modernisiert die IT-Architektur. Außerdem koordiniert er die einzelnen IT-Bereiche und überwacht die Projekte.

Der Architect bzw. Engineer ermittelt und formuliert die Anforderungen an das System der Kunden. Daraus leitet er Maßnahmen zur Erweiterung oder Modernisierung der bestehenden Architektur ab. Er überprüft im laufenden Prozess die Ergebnisse der einzelnen Projekte und findet heraus, ob Maßnahmen zum Gegensteuern erforderlich sind.

Er besitzt eine besondere Expertise für das Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien und verfügt über ein fundiertes Know-how im Hinblick auf Embedded Software, die für eine bestimmte Hardware optimiert ist.

Wie sehen Studium und Ausbildung für Systemarchitekten aus?

Üblicherweise ist als Ausbildung ein Studium in Informatik, Technischer Informatik, Wirtschaftsinformatik, Computer Science oder IT-Architektur die Grundlage, um in dieses  Berufsfeld Engineering einzusteigen. Mitunter finden aber auch ingenieurwissenschaftliche Fächer Akzeptanz beim Arbeitgeber. Ein solches Studium kann in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden.

Auch ein duales Studium ermöglicht die Qualifikation für diesen Job in Festanstellung. Auf diese Weise können Studierende frühzeitig praktische Erfahrungen in einem Betrieb sammeln und dort die theoretischen Kenntnisse anwenden.

Für einen Job als System Architect in spezialisierten Fachbereichen können zusätzliche Qualifikationen erforderlich sein, zum Beispiel spezialisiertes Know-how zu Embedded Software oder SAP.

Welche konkreten Aufgaben hat der System Architect im Unternehmen?

Zu den typischen Aufgaben in diesem Job als Software-Architekt (m/w/d) gehören:

  • Auswahl und Design der einzelnen Elemente (z. B. Software) für die Software-Architektur und IT-Infrastructure,

  • Entwickeln eines Migrationskonzeptes: Integration von funktionierenden Elementen in die neue Lösung,

  • Gestaltung des System Designs für die Systemlandschaft,

  • Erstellen und Formulieren der fachlichen Systemanforderungen,

  • Koordinieren von Entwicklung, IT-Betrieb, Qualitätstechnik und Data Security (DevOps), angefangen bei der E-Mail-Adresse und dem Browser über das Intranet bis hin zur hochkomplexen Anwendung,

  • stetige Weiterentwicklung der Systemarchitektur und Cloud-Lösungen,

  • Kommunikation der IT-Sicherheit.

Was in der Job Description bei Stellenausschreibungen für Systemarchitekten (m/w/d) unter "Deine Aufgaben" ebenfalls oft auftaucht, ist die Analyse der Anforderungen seitens der Kunden. Aus dieser Information leitet der Software Architect im Detail Maßnahmen für die einzelnen IT-Bereiche ab, um die Anforderungen der Kunden zu erfüllen. System Engineers stimmen  sich regelmäßig mit weiteren Bereichen in deinem Unternehmen ab. Besprechungen im Team prägen daher den Arbeitsalltag.

Welches Anforderungsprofil sollte für die Position zugrunde gelegt werden?

Ein Solutions Architect sollte über eine hohe Affinität zur digitalen Technologie sowie Computer- und Betriebssystemen wie Windows verfügen und sich mit Requirements Engineering auskennen. Er beherrscht die Anforderungen an die Systeme und kennt sich mit Cloud-Computing-Plattformen (z. B. Azure, Google Cloud oder Amazon) aus. Ein erfolgreicher Systemarchitekt überschaut Entwicklungsprozesse und stellt sich schnell auf neue Herausforderungen ein. Optimal ist auch eine TOGAF-Zertifizierung, denn der TOGAF-Standard ist für Experten der Systemarchitektur weltweit ein wichtiges Werkzeug.

Ein IT-Architekt bzw. Engineer sollte mit der ökonomischen Denkweise vertraut sein und Entscheidungen auch nach wirtschaftlichen Kriterien treffen können. Grundkenntnisse in Betriebswirtschaftslehre, Management und E-Commerce sind hierbei hilfreich.

Nützlich bei der Tätigkeit als Software Engineer bzw. Architect sind Grundkenntnisse in Haftungsfragen bei Produktmängeln sowie zu weiteren juristischen Themen (z. B. Dienstverträge und Werkverträge).

Darüber hinaus sollte ein Architect über folgende Hard Skills verfügen: 

Im Stellenangebot sind oft auch die erforderlichen Soft Skills für den Systems Architect (m/w/d) aufgeführt. Hierzu gehören insbesondere:

  • kommunikatives Geschick,

  • Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft,

  • Führungskompetenzen und ein gutes Gespür für Teams,

  • souveräne Präsentationstechniken,

  • Überzeugungskraft,

  • starke Auffassungsgabe, lösungsorientiertes Arbeiten,

  • gutes Zeitmanagement,

  • Flexibilität,

  • Belastbarkeit und Stressresistenz,

  • Bereitschaft, Messen zu besuchen und Fachliteratur zu lesen,

  • Fähigkeit, sich schnell in ein neues Thema einzuarbeiten und eine passende Solution zielorientiert zu identifizieren.

Ein Systems Architect arbeitet auch mit Kunden zusammen, die nicht über einen technischen Background verfügen. Daher ist es wichtig, jenseits der in IT-Berufen üblichen Fachsprache die Anforderungen verständlich für die Stakeholder und Customer zu formulieren sowie Lösungen anschaulich erklären zu können und dabei nicht zu viele Technical Terms und Anglizismen wie Java oder ähnliche Begriffe verwenden. Kunden, Arbeitgeber und Kollegen verdienen eine adressatengerechte Ansprache. Lediglich Grundbegriffe wie Software, Cloud oder Design können im Gespräch mit einem fachfremden Kunden oder Arbeitgeber vorausgesetzt werden. 

Welche Aufstiegschancen hat ein System Architect?

Durch Weiterbildung gelingt es den Stelleninhabern in diesem Job, den Aufstieg vom Junior oder Consultant zum Entwickler (Developer) oder zum Senior (z. B. Senior Systems Engineer) zu beschleunigen. Einige Jahre praktische Erfahrung im Bereich Software Engineering ermöglichen es den Funktionsträgern, mehr Verantwortung zu übernehmen. Damit verbunden ist eine anspruchsvolle Job Description und entsprechend ein höheres Gehalt als Solutions Architect.

Wie hoch ist das Gehalt für System Architects?

In Deutschland verdient ein IT-Architekt relativ viel Geld, egal, ob er in München, Hamburg oder Stuttgart arbeitet. Dabei ist seit einigen Jahren ein kontinuierlicher Aufwärtstrend beim Einkommen in Systems Architect Jobs erkennbar. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich das Gehalt in diesem Job fast verdoppelt. 

Dies sind die Erfahrungswerte zum Gehalt als Systems Architect für ganz Deutschland:

  • Durchschnittsgehalt: 5.940 Euro brutto pro Monat,

  • Einstiegsgehalt: 3.250 bis 3.980 Euro brutto pro Monat,

  • Spitzengehalt: 8.450 Euro brutto pro Monat.

Der Lohn als System Architect ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu zählen insbesondere:

  • Bundesland / Region,

  • Branche,

  • Größe des Unternehmens,

  • Zahlungskraft des Arbeitgebers,

  • Abschluss (Bachelor oder Master),

  • Umfang der Berufserfahrung,

  • Position und Hierarchieebene im Unternehmen (Junior, Consultant, Analyst, Developer, Senior System Architect, Senior Consultant),

  • Umfang der Verantwortung im Enterprise,

  • Verhandlungsgeschick, Souveränität bei der Gehaltsangabe.

Welche Zukunftsperspektiven hat der Beruf und wie werden sich die Anforderungen ändern?

Die Fachkräfte im Bereich der Informatik sind knapp. Gleichzeitig steigt in den Betrieben langfristig der Bedarf an Experten für die Informationstechnologie. IT-Architekten werden daher in Zukunft sehr gefragt sein und dürften gutes Geld verdienen. Sie finden in Konzernen fast aller Branchen Beschäftigung. Wer an einer internationalen Karriere interessiert und gut qualifiziert ist, kann auch in New York, Los Angeles, Südamerika oder Asien attraktive Jobs finden (z. B. als Senior System Architect), zumal sich viele Aufgaben auch im Homeoffice bearbeiten lassen.

In Zukunft könnte eine stärkere Spezialisierung erforderlich sein. Ein Architect bzw. System Engineer (m/w/d) kann sich zum Beispiel auf Ethernet-Systeme konzentrieren und sich bei entsprechenden Arbeitgebern bewerben. Auch das System Engineering im Bereich der mobilen Applikationen, im Bereich Cloud oder virtuellen und verteilten Systemen dürfte zu den gefragten Kompetenzprofilen gehören. Mit einer Spezialisierung in der Information Technology kann ein Systems Architect zwischen verschiedenen Unternehmen auswählen und daher ein höheres Gehalt erzielen.

Quellen:

https://it-talents.de/it-karriere/systemarchitekt/

https://www.hays.de/jobprofile/systemarchitekt

https://www.studysmarter.de/studium/informatik-studium/systemarchitektur/

https://www.careerexplorer.com/careers/systems-architect/


Über den Autor: Adrian Hergt
Adrian Hergt

Adrian Hergt ist Redakteur bei hiral. Außerdem arbeitet er als Dozent für Volkswirtschaftslehre, Berufsfeldentwicklung, wissenschaftliches Arbeiten und Kommunikation. Er schreibt vorrangig Fachtexte im personalwirtschaftlichen Kontext und speziell mit Fokus auf Recruting.

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