SAP Berater

SAP Berater: Begriff, Ausbildung, Aufgaben, Branchen und Gehalt

Stefanie Aust
Lesezeit: ca. 7 Minuten

Der Job des SAP-Consultants ist eine spezialisierte Form des IT-Beraters. SAP-Consultants gelten als Allrounder der IT-Branche für SAP-Software. Sie fungieren als Vermittler zwischen IT-Bereich und Unternehmen. SAP stellt die gängige Software dar, wenn es um die Steuerung und Optimierung von Prozessen geht. Daher ist ein Consultant mit SAP-Kenntnissen in nahezu jedem Wirtschaftszweig einsetzbar. Der Beruf schafft vielfältige Karrierechancen. Ob in der Finanzbranche, in der Industrie oder der Logistik - SAP-Berater sind wertvolle Unterstützer bei der Implementierung und Pflege der SAP-Software. Entsprechend hoch ist das Gehalt, das ein Berater mit SAP-Zertifizierung bei seinem Arbeitgeber verdienen kann. 

Was genau versteht man unter SAP-Consulting?

Zahlreiche Unternehmen arbeiten mit der Software des baden-württembergischen Anbieters SAP. Hierbei bilden SAP-Berater eine wichtige Schnittstelle. Der Aufgabenbereich des Jobs umfasst verschiedene Tätigkeiten. Dazu gehören die Anfertigung von Lösungen für Kunden, die Einführung der Software SAP im Unternehmen und die Beratung der Anwender. Auch die Schulung von Mitarbeitern im Rahmen von internen Kursen gehört zum Verantwortungsbereich des SAP-Consultants. Der Beruf geht mit viel Verantwortung einher. Diese für viele Unternehmen unterschiedlicher Firmengröße erfolgskritischen Aufgaben belohnen Arbeitgeber mit einem hohen Gehalt. 

Die Arbeit erfordert ein breites Fachwissen im IT-Bereich. SAP-Berater konfigurieren die Software und passen sie an die Anforderungen der Kunden an. Die entwickelten ERP-Lösungen passt der Consultant an die Unternehmensbereiche an. Hierzu zählen unter anderem der Vertrieb und das Controlling oder die (Bilanz-)buchhaltung. Zu diesem Zweck analysiert der Berater im Vorfeld die Geschäftsprozesse, um anschließend Strategien für die Entwicklung und Lösungsansätze zu erarbeiten. Die IT-Kenntnisse über diese komplexen Aufgabengebiete erlangen SAP-Consultants über den Abschluss eines einschlägigen Studiums sowie über berufliche Weiterbildungen.

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Damit Mitarbeiter und Manager im Unternehmen korrekt mit dem ERP-System umgehen, führt der SAP-Berater Weiterbildungen durch. Er vermittelt dem Personal sämtliche Anforderungen etwa der ERP-Software und zeigt auf, was beim Umgang mit SAP zu beachten ist.

Durch die Komplexität der Software, die oftmals hohe Anzahl an Wochenstunden, die der Job erfordert, und die vielfältigen Aufgaben verdient ein SAP-Berater ein Gehalt auf Spitzenniveau. Die Arbeit erfordert Kenntnisse über Datenbanken, Server und Hardware sowie ein betriebswirtschaftliches Verständnis. Diese gefragte Kombination macht SAP-Berater zu den bestbezahlten IT-Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt mit hervorragenden Perspektiven in Bezug auf Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten. 

Wie sieht die Ausbildung und Zertifizierung zum SAP-Berater aus?

Der SAP-Consultant zählt zu den nicht geschützten Berufsbezeichnungen im Bereich IT-Consulting. Auch einen festgelegten Ausbildungsweg mit einem offiziellen Abschluss gibt es nicht. Generell gilt der Job des SAP-Consultants als klassischer Quereinsteigerberuf für Absolventen eines Studiums. Dies können Abschlüsse von Studiengängen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sein:

  • Betriebswirtschaftslehre,

  • Wirtschaftsinformatik,

  • Informatik oder

  • Wirtschaftswissenschaften. 

Hilfreich ist es, bereits vor dem Abschluss des Studiums über Praktika oder studentische Jobs einen Einstieg in SAP-Beratungsunternehmen zu erhalten.

Auch ohne den Abschluss eines Studiums besteht die Möglichkeit, den Beruf des SAP-Consultants zu ergreifen. Dies erfolgt über eine IT-Ausbildung sowie Weiterbildungen, Kurse und SAP-Schulungen, die mit einem anerkannten Berater Zertifikat ausgezeichnet sind. Teilnehmende eines solchen Kurses lernen hier, mit der SAP-Software umzugehen und eignen sich praktisches Know-how für das Zertifikat an. 

Weiterbildungen für die Position als Consultant im Bereich SAP umfassen ein Trainee-Programm von Unternehmen, das ebenfalls mit einer Zertifizierung abgeschlossen wird. Darüber hinaus bietet das Unternehmen SAP SE ein eigenes duales Studium für den Abschluss als SAP-Consultant an. Dieses wird mit der Zertifizierung und dem Abschluss als SAP-Consultant bzw. -berater sowie mit einem akademischen Abschluss beendet.

Welche Aufgaben übernimmt SAP-Beratung?

SAP-Consultants unterstützen Betriebe bei der Einführung, Implementierung und Pflege der SAP-Software. Das Berufsbild ist abwechslungsreich und erfordert neben fachlichem Know-how und der Zertifizierung als SAP-Consultant eine Vielzahl von Soft Skills. Consultants für diesen Bereich müssen beispielsweise anpassungs- und teamfähig, kommunikativ und belastbar sein. Auch organisatorische Fähigkeiten gehören zu den Kompetenzen eines SAP-Beraters. Mit diesen Soft- und Hard-Skills übernimmt der Consultant mit SAP-Zertifizierung folgende typischen Aufgaben:

  • Einführung, Optimierung und Anwendung von SAP und SAP-Modulen,

  • Analyse der Anforderungen für die Implementierung des SAP-Systems,

  • Anpassung der Software an die Bedürfnisse und Anforderungen des Arbeitgebers,

  • Optimierung der Geschäftsprozesse für die SAP-Anwendung,

  • Beratung von Management und Personal über die korrekte Anwendung von SAP ERP,

  • Durchführung von Schulungen, Weiterbildungen und Kursen für Nutzer und

  • konzeptionelle Betreuung der SAP-Lösungen.

Diese vielfältigen Aufgaben erfordern hohen Einsatz, denn SAP-Berater müssen gerade in der Implementierungsphase oftmals eine hohe Zahl von Wochenstunden einkalkulieren, um ihre Kunden zu betreuen. Dies wirkt sich mitunter kritisch auf die Work-Life-Balance aus, wird dafür jedoch mit einem beachtlichen Gehalt belohnt. 

In welchen Branchen arbeiten SAP-Berater?

SAP findet in einer Vielzahl von Unternehmen Anwendung. Entsprechend können Berater mit diesem Schwerpunkt in fast jeder Branche tätig sein. Ob Finanzwesen, Versicherungsbranche, Dienstleistungsanbieter, Industrie oder Logistik - sie alle nutzen SAP ERP, um geschäftliche Prozesse zu planen, zu steuern und zu optimieren. Dies sorgt für einen enormen Bedarf an qualifizierten Beratern, die die Implementierung und Betreuung von SAP übernehmen und das Personal in diesem Bereich schulen.

Es existieren verschiedene Software-Lösungen im SAP-Umfeld, die auf bestimmte Anwendungsgebiete und Branchen abgestimmt sind. Fachwissen über diese Bereiche können auch den beruflichen Schwerpunkt eines Beraters bestimmen. Spezialisierungsmöglichkeiten bestehen zum Beispiel für SAP-Entwickler, SAP-BW-Berater, ERP-Berater, im Bereich SAP Retail für den Einzelhandel oder SAP FI, das eine Lösung auf dem Gebiet der Finanzbuchhaltung darstellt. Dies setzt voraus, dass der SAP-Berater die dafür notwendigen Fachkenntnisse im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung oder eines Kurses erworben hat und sein Spezialwissen über ein Zertifikat nachweisen kann. 

Die Einsatzmöglichkeiten sind unabhängig von der Firmengröße vielfältig. SAP-Berater mit entsprechender Zertifizierung sind heutzutage nicht nur in Großkonzernen zu finden, auch mittelständische Betriebe verfügen über einen Bedarf an versierten Beratern mit SAP-Zertifizierung. Dies sorgt nicht nur für hervorragende Beschäftigungsmöglichkeiten, sondern auch für exzellente Perspektiven im Hinblick auf das Gehalt. 

Welches Gehalt können SAP Berater erzielen?

SAP-Berater gehören zu den gefragtesten IT-Consultants. Daher liegt das Gehalt, das Consultants für den SAP-Bereich verdienen können, auf Top-Niveau. Bereits als Berufseinsteiger als Junior SAP Consultant ist ein durchschnittliches Gehalt von 40.000 Euro brutto pro Jahr realistisch. Mit steigender Erfahrung verbessern sich die Chancen auf ein Gehalt, das vergleichbar mit Management-Vergütungen ist. 

Einflussfaktoren auf das Gehalt umfassen neben der Berufserfahrung die Branche, die Firmengröße sowie das Bundesland. Auch der Abschluss eines SAP-Beraters beeinflusst dessen Gehalt. Mit dem Abschluss als Master einer Universität oder Hochschule sind die Aussichten in Bezug auf das Gehalt besser als mit dem Bachelor. Und auch Quereinsteiger, die sich ihre SAP-Skills über Kurse und Weiterbildungen angeeignet haben, erzielen tendenziell erst einmal geringere Gehälter. Allerdings relativiert sich dies im Verlauf der Karriere mit wachsender Berufserfahrung in der SAP-Beratung. 

Die Branche, in der ein SAP-Consultant arbeitet, nimmt ebenfalls einen maßgeblichen Einfluss auf das Gehalt. Besonders gute Jahresgehälter zahlen Auftraggeber im Finanzwesen, in der Automobilindustrie oder in stark wachsenden Branchen wie dem Bereich Medizin und Life Science. Auch im Handel sowie in Transport und Logistik verdienen IT-Consultants mit dem Schwerpunkt SAP beachtliche Gehälter. Wer bei einem Automobilhersteller in der IT-Beratung als SAP Basis Administrator tätig ist, kann mit einem jährlichen Gehalt von über 56.000 Euro brutto rechnen. 

Bundesländer, in denen gute Gehälter gezahlt werden, sind beispielsweise Hessen, Baden-Württemberg, Hamburg und Bayern. Im Hinblick auf die Firmengröße zahlen vor allem Großkonzerne die besten Gehälter, die bei durchschnittlich 57.000 Euro brutto liegen. Im Mittelstand ist ein Gehalt von 50.000 Euro realistisch, und die Einstiegsgehälter bei Start-ups liegen bei 47.000 Euro. 

Je mehr Jahre Berufserfahrung ein Berater mit SAP-Zertifizierung aufweist, desto höher ist der Lohn, den er verdient. Die Position als Senior Professional wird mit einer Vergütung in Höhe von 60.000 bis 85.000 Euro entlohnt. Führungskräfte können mit einem Jahresgehalt von bis zu 100.000 Euro kalkulieren. 

Über die Autorin: Stefanie Aust
Stefanie Aust

Stefanie Aust ist Redakteurin für Personalthemen bei hiral. Beruflich verschlug es sie zunächst in den wirtschaftlichen Bereich. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums war sie schließlich mehrere Jahre an Hochschulen tätig. Stefanie verfasst und redigiert mit Leidenschaft und Professionalität Fach- und Wissenschaftstexte in den Bereichen HR und Personalwirtschaft.

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