Facebook Stellenanzeigen: Möglichkeiten, Vor- und Nachteile, Vorgehen und Best Practice
Seit dem Jahr 2017 ermöglicht Facebook das Posten von Jobangeboten. Allerdings konnte Facebook Jobs zunächst einmal nur in den USA und in Kanada genutzt werden. Seit dem 24. Mai 2018 können Unternehmen auch hierzulande mit einer Facebook Anzeige nach geeigneten Kandidaten für offene Stellen suchen. Doch wie kann eine solche Jobanzeige erstellt werden und welche Vor- und Nachteile bringt das Facebook Recruiting mit sich? Wir erklären alles Wissenswertes über Stellenangebote bei Facebook.
Was sind Facebook Stellenanzeigen?
Mit Facebook Stellenanzeigen kann jedes Unternehmen, das eine Facebook-Unternehmensseite besitzt, offene Stellenangebote posten. In der Regel wird eine solche Jobanzeige direkt über die Ausschreibungsfunktion erstellt, aber dazu später mehr. Hier kann mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung ein detailliertes Jobprofil erstellt werden. Dabei werden Angaben zum gewünschten Know-How, dem lokalen Unternehmen sowie der Art des Jobs gemacht. Zudem kann die angesprochene Zielgruppe nach Demografie, Ausbildung und weiteren Kriterien eingegrenzt werden.
Sobald das Stellenangebot in der App oder der Desktop-Version veröffentlicht wurde, ist dieses auf der unternehmenseigenen Facebook-Seite sichtbar. Darüber hinaus wird die Stellenausschreibung ebenso auf dem Facebook Marketplace, im Job-Bereich sowie im News-Feed der sozialen Plattform sichtbar. Mit einer solchen Anzeige kann die gewünschte Zielgruppe schnell erreicht werden. Das Beste daran: Wenn sich Interessenten auf einen Post bewerben möchten, genügt ein Klick auf "Jetzt bewerben". Somit können Bewerbungen auf direktem Weg und ohne Zeitverzögerung eingereicht werden, das Formular ist sogar mit den Kontaktdaten vorausgefüllt.
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Das Facebook Universum
Wer heutzutage geeignete Kandidaten für einen Job erreichen möchte, kommt an Social Media nicht vorbei. Das größte Netzwerk für Erwachsene hierzulande ist Facebook. Deshalb nutzen selbst kleine Unternehmen meist firmeneigene Facebook-Seiten, um regelmäßig Videos, Posts mit Werbung und weitere Updates zu teilen. Laut Statistik tun dies mittlerweile mehr als 75 Prozent aller Firmen. Doch neben Videos und anderen Posts tritt ein neues Feature immer mehr in den Vordergrund: Facebook Jobs.
Mit diesem Feature können Firmen eine Jobanzeige erstellen und anschließend direkt bei Facebook hochladen. Ein solcher Post bietet die Möglichkeit, extrem viele Nutzer zu erreichen. Mit solchen kreativen Stellenanzeigen werden überwiegend junge Bewerber angesprochen.
Eine Facebook-Stellenanzeige kann von jeder Person mit Facebook-Profil aufgerufen werden und ermöglicht eine direkte Bewerbung mit nur einem Klick. Dabei können Bewerber ein Online-Formular ausfüllen und alle relevanten Informationen ihrer Bewerbung eintragen.
Zum Facebook Universum gehören weiterhin Instagram und WhatsApp. Bei letzerer gibt es derzeit (noch) keine Werbemöglichkeiten.
Auch wenn Stellenanzeigen auf klassischen Online-Jobportalen nach wie vor gut ankommen, sollten Unternehmen auf Stellenanzeigen auf Social-Media-Plattformen nicht verzichten. Gerade Facebook drängt immer stärker auf den Personalbeschaffungsmarkt – und Firmen sollten diesen Trend nicht verpassen. Mit mehr als 31 Millionen Nutzern ist Facebook das größte soziale Netzwerk in Deutschland. Somit können enorm viele potenzielle Bewerber erreicht werden.
Doch nicht nur das macht Facebook aus. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis des Social-Media-Kanals liegt in der perfekt abgezielten Aussteuerung der Stellenanzeige. Denn mit Facebook Ads können Unternehmen ihre Jobanzeige so schalten, dass diese direkt auf eine relevante Zielgruppe trifft. Dadurch können auch passive Kandidaten rekrutiert werden.
Ein weiteres beliebtes Social-Media-Forum ist Instagram. Die App ist vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt und sollte entsprechend eingesetzt werden. Das heißt: Unternehmen, die Jobanzeigen auch als indirekte Werbeanzeige nutzen, sind hier genau richtig. Denn bei Instagram geht es mehr um schöne Bilder und Image, als um Inhalt. Der Vorteil: Mit einem Post auf Instagram können in Deutschland mehr als 25 Millionen Nutzer erreicht werden. Eine massive Reichweite für potentielle Bewerber.
Auch in diesem Social-Media-Netzwerk kann die Zielgruppe exakt festgelegt werden und die Jobanzeige als Marketing Kampagne bis ins Detail geplant werden. Die indirekten Werbeanzeigen verfügen in der Regel über einen Call-to-Action und sollen den User somit direkt zum Handeln auffordern. Ähnlich wie beim regulären Schalten von Werbung, wird die Anzeige dann automatisch veröffentlicht und passenden Kandidaten angezeigt. Solche Job-Posts können geliked, geteilt oder kommentiert werden. Dadurch können Unternehmen Kommentar-Antworten nutzen, um direkt mit potenziellen Bewerbern ins Gespräch zu kommen und weitere Informationen zu teilen.
Ein weiterer Vorteil: Um sich zu bewerben genügt meist ein Klick auf den unteren Rand des Bildes. Diese neue Funktion schafft kurze Wege zum Bewerber und spart Unternehmen und potenziellen Kandidaten Zeit und Geld.
Welche Vor- und Nachteile haben Job Ausschreibungen auf Facebook?
Social Recruiting hat viele Vorteile. Doch eine Firma, die Facebook Anzeigen schaltet, muss auch mit Nachteilen rechnen.
Die Vorteile
Praktisch und zeitsparend: Da Facebook-Nutzer die Möglichkeit haben, sich mit nur einem Klick direkt auf eine Online-Anzeige zu bewerben, ist dies enorm praktisch und zeitsparend. Über den Facebook-Messenger und die Facebook-Seite kann außerdem gleich der passende Ansprechpartner erreicht werden.
Interaktiv: Ein Facebook-Post ermöglicht es im Gespräch mit möglichen Bewerbern zu bleiben. Kandidaten können zum Beispiel Fragen in den Kommentaren posten oder weitere mögliche Kandidaten verlinken. Durch solche Interaktionen kann die Reichweite zusätzlich gesteigert werden.
Optimale Werbung: Wenn Firmen einen Post veröffentlichen, funktioniert dieser automatisch auch als Werbeanzeige. Dabei kann das Employer Branding gestärkt werden.
Zielgruppen Definition: Fast keine Recruiting-Option ermöglicht solch eine präzise Zielgruppenauswahl wie Facebook. Der Werbeanzeigenmanager der Plattform lässt beim Erstellen genau Einstellungen zu. Somit können Firmen zum Beispiel gewünschten Wohnort und Alter einstellen, um passende neue Mitarbeiter zu erreichen.
Wichtige Tools: Darüber hinaus bietet Facebook Marketing Tools wie zum Beispiel Retargeting. Damit können gezielt Nutzer angesprochen werden, die bereits die Facebook-Seite oder Webseite des Unternehmens besucht haben.
Niedrige Kosten: Das Erstellen von Facebook Jobanzeigen ist komplett kostenlos. Wer Zum Beispiel Facebook Job Ads nutzt, zahlt erst dann, wenn die Inhalte der Anzeige angeklickt werden.
Die Nachteile
Keine Anhänge möglich: Bis jetzt bietet die Bewerbungsmaske der Plattform keine Möglichkeit, Anhänge hinzuzufügen. Somit ist das Senden von Lebenslauf, persönlichen Schreiben und Zeugnissen nicht möglich.
Nicht individuell: Durch die strengen Vorgaben von Facebook sind kreative und individuelle Bewerbungen kaum möglich. Dadurch kann der erste Eindruck manchmal täuschen.
Fehlende Privatsphäre: Wer sich über Facebook bewirbt, ermöglicht Arbeitgebern damit Einsicht auf sein Facebook-Profil. Es sind zwar nur öffentliche Inhalte sichtbar, trotzdem ist das nicht jedem recht. In vielen Fällen überwiegt die Angst, dass der künftige Arbeitgeber zu viele persönliche Informationen erhält.
Wie werden Facebook Stellenanzeigen erstellt?
Wer eine Stellenanzeige über Facebook erstellen möchte, hat mehrere Möglichkeiten:
Stellenanzeigen mit Facebook Jobs erstellen
Der wohl einfachste Weg ist es, eine Stellenausschreibung über Facebook Jobs zu erstellen. Dabei können Unternehmen eine Anzeige erstellen, auf die sich Kandidaten direkt bewerben können - und das, ganz ohne Facebook zu verlassen. Um einen solchen Post zu veröffentlichen, benötigt man eine unternehmenseigene Facebook-Seite.
Die Stellenanzeige ist anschließend für 30 Tage lang sichtbar. Anschließend wird sie automatisch von Facebook deaktiviert und kann bei Bedarf verlängert werden. Der ausgeschriebene Job erscheint dann auf dem Unternehmensprofil, im Market Place und in der Rubrik "Jobs". Die Veröffentlichung einer solchen Anzeige ist kostenfrei.
Klickt ein potenzieller neuer Mitarbeiter auf "Jetzt bewerben" öffnet sich ein Formular, das er ausfüllen kann. Dieses wird von Facebook vorgegeben und ist nicht individuell anpassbar. Es dient als Bewerbung und enthält alle wichtigen Informationen (meist auch die E-Mail-Adresse) des Bewerbers. Die Bewerbungen sind anschließend im Posteingang der Facebook-Seite abrufbar.
Stellenanzeigen auf der eigenen Facebook Seite (Unternehmensseite) veröffentlichen
Wer möchte, kann ebenso auf seiner Unternehmensseite auf einen neuen Job aufmerksam machen. Gerade Firmen, die bereits eine große Reichweite haben, sollten auf solche Posts setzen. Dies stellt eine Chance für das Employer Branding dar und stärkt gleichzeitig das Image bei Kunden.
Für Firmen mit kleiner Audience eignet sich dagegen die Nutzung von Facebook Job Ads. Mit der Online Marketing Maßnahme können auf schnellstem Weg geeignete Kandidaten erreicht werden. Die Erstellung ist simpel: Im ersten Schritt wird eine Zielgruppe definiert. Anschließend wird eine passende Anzeige erstellt, die dann nur ausgewählten Personen angezeigt wird. Mit dem Targeting Algorithmus des sozialen Netzwerks können enorm viele potenzielle Kandidaten erreicht werden. Darunter auch viele passiven Kandidaten, die sich bis jetzt noch nicht mit der Firma auseinander gesetzt haben.
Facebook Job Ads können mit einem Budget-Limit geplant werden. Ist dieses erreicht, wird die Marketing Kampagne automatisch beendet. Kleiner Tipp: Firmen müssen nur dann bezahlen, wenn die Werbeanzeige tatsächlich geöffnet wird. Es handelt sich hierbei also um eine "Click-per-Cost"-Abrechnung. Somit ist Facebook Job Ads äußerst lukrativ.
Was ist zu beachten beim Recruiting über Facebook (Best Practice)?
Die Funktionen bei der Erstellung einer Stellenbeschreibung sind bei Facebook enorm eingeschränkt. Somit eignet sich Facebook nicht für komplexe und anspruchsvolle Jobanzeigen. Obwohl dies gegen die Verbreitung von Jobangeboten in dem sozialen Netzwerk spricht, nutzen die meisten Firmen die Möglichkeit trotzdem. Dies liegt vor allem an der immensen Reichweite und den exzellenten Targeting-Möglichkeiten.
Trotzdem, im Gegensatz zu beispielsweise LinkedIn ist Facebook Jobs deutlich weniger flexibel. Somit können Bewerber nicht recherchieren, mit welchem Gehalt sie bei der offenen Position rechnen können. Außerdem kann man nicht nach Jobs suchen, solange man keine Ortsangabe macht. Darüber hinaus ist fast allen Bewerbern klar, dass sie bei einer Kontaktaufnahme mit ihrem privaten Facebook-Profil ersichtlich sind. Dies gefällt nicht jedem Kandidaten. Aus diesen Gründen eignet sich das Recruiting über Facebook eher für Aushilfs- und Gelegenheitsjobs.
Unser Tipp: Bei der Erstellung einer solchen Facebook-Anzeige sollte man sehr präzise vorgehen. Firmen können selbst angeben, welche Angaben vom Bewerber gemacht werden sollen. Diese Option sollte entsprechend genutzt werden. Dabei gilt es, sich auf die relevantesten Informationen zu beschränken. Alle weiteren Details sowie Zeugnisse und Lebenslauf können im weiteren Bewerbungsverfahren nachgereicht und besprochen werden.
