Facebook Recruiting

Facebook Recruiting: So geht Personalsuche über Facebook

Stefanie Aust
Lesezeit: ca. 8 Minuten

Im modernen Recruiting spielt die Ansprache der passenden Zielgruppe eine immer wichtigere Rolle. Unternehmen kommen aus diesem Grund um Stellenanzeigen auf neuen Medien und sozialen Netzwerken wie Instagram, XING, LinkedIn oder Facebook nicht mehr umhin, da sich hier zahlreiche potenzielle Bewerber informieren.

Der Auftritt auf den Social Media sollte in der heutigen Zeit eher als Chance statt als lästige Pflicht gesehen werden. Jobangebote und Aktivitäten für das Employer Branding sind auf Plattformen wie Facebook perfekt platziert. Wir geben dir einen Überblick zum Thema Personalsuche und Recruiting auf Facebook.

Die Vorteile von Facebook

Mit dem Tool "Facebook Jobs" bietet der Social-Media-Riese eine Plattform, um suchende Unternehmen und interessierte Bewerber zusammenzubringen. Insbesondere kleine und mittelständische Betriebe werden die Social-Media-Plattform für sich entdecken, da eine kostenlose Ansprache der Zielgruppe möglich ist.

Inserierte Stellenanzeigen bieten die Möglichkeit, über Likes und Handlungen der Facebook-Nutzer schnell eine große Reichweite unter den Usern zu erzielen. Außerdem besticht das Social-Media-Recruiting auf Facebook durch seine einfache Handhabung.

Kostenfrei stehen ausreichende Möglichkeiten zur Verfügung, um eine ansprechende Stellenanzeige zu schalten. Vorgefertigte Schablonen helfen bei der schnellen Erstellung von Jobangeboten.

Neben dem Social Recruiting und der passiven wie aktiven Personalsuche bietet Facebook eine nahezu konkurrenzlose Möglichkeit des Employer Brandings. Über Social-Media-Kanäle können sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber vorstellen und hierüber Online Marketing betreiben.

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Eine Jobanzeige schalten

Das Recruiting auf Facebook kann über verschiedene Kanäle laufen.

  • Entweder nutzt ein Unternehmen seinen klassischen News Feed, um dort offene Stellen zu posten

  • oder es erstellt via Facebook Jobs eine echte Jobanzeige, die dann im Verzeichnis der Jobsuche gelistet wird.

  • Ein dritter Schritt wäre das Schalten einer Werbeanzeige, die einer vorab definierten Zielgruppe angezeigt werden soll.

Für die Nutzung von Facebook Jobs für die Personalsuche muss eine Jobanzeige erstellt werden. Hierzu werden zunächst die Jobdetails wie Titel, Ort oder Umfang eingegeben. Im Anschluss wird das Gehaltsniveau abgefragt.

Damit ein suchender Arbeitgeber über den Social-Media-Kanal potenzielle Kandidaten schneller selektieren kann, ist die Verwendung eines Fragebogens als Formular möglich. Hier stellt der Nutzer offene Fragen, die die Bewerber beantworten sollten. Anschließend wird die Mailadresse zur Kontaktmöglichkeit für Bewerber angegeben und schon ist die Stellenanzeige fertig.

Für wen ist Facebook Recruiting geeignet?

Der große Vorteil von Facebook Jobs ist die kostenfrei mögliche Nutzung bei einer gleichzeitig hohen Reichweite für potentielle Bewerber. Aus diesem Grund werden gerade kleine und mittelständische Unternehmen das Social Recruiting auf Facebook schätzen lernen.

Im Gegensatz zu anderen Social Media wie Instagram oder LinkedIn kann auf Facebook auch ein kleiner Arbeitgeber eine große Reichweite erzielen. Teilt oder liked die Community auf Facebook die jeweilige Kampagne zu neuen Jobs, so kann eine kostenlose Stellenanzeige schnell eine riesige Leserschaft erreichen.

Doch selbstverständlich werden durch Facebook ebenso große Konzerne angesprochen, die insbesondere ihr Employer Brand gegenüber einer breiten Masse von aktiven Nutzern auf ein höheres Level bringen wollen.

"Einfachere" Jobs eher im Fokus

Facebook hat eine enorme Anzahl täglicher Nutzer. So stehen unzählige potentielle Kandidaten für das Social-Media-Recruiting zur Verfügung.

Tag für Tag besuchen 1,8 Milliarden Menschen Facebook. Davon stammen etwa 23 Millionen aus Deutschland. Die Altersstruktur wandelt sich dabei zusehends. Personen unter 20 Jahren bildeten einst die Mehrheit, sind heute jedoch nur noch zu 30 % auf Facebook angemeldet und zu anderen Social Media wie Instagram abgewandert. Daher ist die Plattform für die Suche neuer Auszubildender eher ungeeignet.

Den größten Teil der Nutzerschaft bilden heute Menschen im Alter zwischen 30-39 Jahren, welche als neue Mitarbeiter ideal geeignet scheinen. Da der Hauptzweck von Facebook nicht in der Jobsuche liegt, eignet sich die Plattform insbesondere als Börse für einfachere Jobs, für die sich Kandidaten unmittelbar bewerben können.

Arbeitgeber, die Schlüsselstellen mit hoher Verantwortung und umfangreichen Qualifikationen in ihrem Unternehmen zu besetzen haben, sollten für die Personalsuche auf hochwertige Stellenanzeigen setzen, die Social Media mit beruflichem Schwerpunkt wie LinkedIn oder XING anbieten.

Unterschiedliche Werbeplattformen auf Facebook im Detail

Facebook Recruiting kann über verschiedene Wege erfolgen, mit teils unterschiedlichen Zwecken. Anbei folgt ein Überblick zu den Rubriken Jobs, Newsfeed, Ads oder Gruppen.

Jobs

Der einfachste Recruiting-Kanal für Jobangebote ist Facebook Jobs. Hierüber können Jobanzeigen auf Facebook geschaltet werden, die im Anschluss in der eigenen Rubrik Jobs angezeigt werden. Jobsuchende gehen hierbei bewusst auf die Suche nach neuen Stellenanzeigen auf den Social Media. Es muss somit eine gezielte Suche stattfinden. Wie es in sozialen Netzwerken üblich ist, können User die Jobanzeigen digital teilen, bewerten oder mit Kommentaren und Antworten versehen, wodurch sie sich auch ohne gezielte Suche verselbstständigen oder viral gehen können.

Newsfeed

Eine recht unkomplizierte Form der Veröffentlichung neuer Jobs ist die klassische Facebook-Seite eines Unternehmens. Kaum ein Betrieb ist nicht in den sozialen Medien und im Speziellen auf Facebook aktiv. Somit stellt es ein unkompliziertes Vorgehen dar, zwischen den vielen täglichen Posts im Newsfeed ein Jobangebot zu platzieren. Dieses wird in erster Linie von den Personen wahrgenommen, die den entsprechenden Kanal im Vorfeld abonniert haben.

Ads

Ein Active Sourcing, welches mit Kosten verbunden ist, sind Facebook Ads. Hierbei handelt es sich um herkömmliche Werbeanzeigen auf Facebook.

Anstatt eines Produktes oder einer Dienstleistung gelangen Jobangebote in den Fokus der Werbung. Hierbei kann die Zielgruppe, der die Anzeige vorgestellt werden soll, genau bestimmt werden. Die Werbenden zahlen nach der Abrechnungsmethode Cost-per-Click, wodurch nur erfolgreiche Werbeanzeigen Kosten verursachen. 

Gruppen

Eine vierte Methode für das Social-Media-Recruiting auf Facebook sind die Gruppen. Facebook bietet zu nahezu allen Themen Gruppen, in die interessierte Nutzer eintreten können. Hier wird zu bestimmten Themenfeldern diskutiert oder es werden News angezeigt. Wird ein Jobangebot in einer bestimmten Gruppe gepostet, so findet das Recruiting unmittelbar ausgerichtet auf die passende Zielgruppe statt. Je nach Gruppe befinden sich zahlreiche branchenaffine, potenzielle Bewerber unter den Lesern.

Employer Branding auf Facebook

Social Media eignen sich ideal, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und die Arbeitgebermarke zu optimieren. Dies erreichen Unternehmen beispielsweise, indem sie Einblicke in den betrieblichen Alltag gewähren. Mitarbeiter, die in Interviews über ihren Arbeitsplatz berichten, wirken authentisch und bieten der jeweiligen Zielgruppe eine Gelegenheit, einen direkten Eindruck der Unternehmenskultur zu erhalten.

Auch Berichte über Firmenevents, Informationen über die Corporate Culture und ein gutes Community Management schaffen eine Nähe zu den Usern und somit zu potenziell passenden Bewerbern. Ein weiterer Erfolgsfaktor für das Employer Branding auf Facebook sind Informationen über Corporate Benefits, zum Beispiel Gesundheitstage, Betreuungsangebote, Dienstrad-Leasing oder Firmentickets für den ÖPNV.

Wie hoch sind die Kosten beim Recruiting über Facebook?

Je nach gewählter Methode fallen die Kosten für das Active Sourcing auf Facebook unterschiedlich hoch aus. Ein einfacher Post im Newsfeed des eigenen Unternehmens oder in einer Gruppe ist kostenlos. Gleiches gilt für die Nutzung von Facebook Jobs. Arbeitgeber können eine Jobanzeige nach vorgefertigtem Muster erstellen, welche dreißig Tage in der Jobliste veröffentlicht wird. Findet im Anschluss keine Veränderung statt, wird die Anzeige deaktiviert.

Kosten fallen für Facebook Ads an. Eine entsprechende Kampagne rund um ein Jobangebot wird nach der Methode Cost-per-Click abgerechnet. Für jeden User, der der geschalteten Anzeige folgt, zahlt das werbende Unternehmen einen Click-Preis, der zwischen 50 Cent und mehreren Euros liegen kann.

Hilfreiche Praxis-Tipps für Best Practices

Das Social Recruiting auf Facebook ist eine gute und unkomplizierte Möglichkeit für die Personalsuche. Wird eine Stellenanzeige über die Rubrik Jobs geschaltet, so sollten einige Hinweise beachtet werden.

  • Zunächst ist es empfehlenswert, die vorhandenen Felder des Jobinserates komplett zu füllen, da Facebook ansonsten wenig Raum für Details lässt.

  • Außerdem ist darauf zu achten, die Jobbeschreibung so interessant wie möglich zu gestalten.

  • Auf ein Bild als Eyecatcher sollte nicht verzichtet werden.

  • Zuletzt muss in jedem Fall ein Call-to-Action platziert sein, sodass die Nutzer ein wenig Druck zum Handeln verspüren.

Ist die Anzeige online, geht es darum, die Reichweite zu vergrößern. Dies geschieht über regelmäßiges Teilen, Kommentieren und Bewerben der Jobanzeige.

Pros

  • Enorme Reichweite

  • Kostenlose Varianten

  • Eigener Bereich für Stellenanzeigen

  • Einfache Handhabung

  • Schablonen für Jobinserate

  • Verschiedene Optionen der Veröffentlichung

Cons

  • Wenig Individualität

  • Schwächer für die Gewinnung von Auszubildenden

  • Eingeschränkte Kommunikation mit Bewerbern

  • Geringer Personalisierungsgrad

  • Eher weniger Akademiker

  • Kernkompetenz nicht im Bereich Jobsuche

Bei der Auswahl der Bewerber sollte die Kraft von Facebook genutzt werden, indem das private Profil des potenziell neuen Mitarbeiters genau analysiert wird.


Quellen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/222135/umfrage/taeglich-aktive-facebook-nutzer-weltweit/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/691569/umfrage/anteil-der-nutzer-von-facebook-nach-alter-in-deutschland/

https://pringuin.de/magazin/job-posting-facebook

https://www.acquisa.de/magazin/how-to-facebook-jobs

Über die Autorin: Stefanie Aust
Stefanie Aust

Stefanie Aust ist Redakteurin für Personalthemen bei hiral. Beruflich verschlug es sie zunächst in den wirtschaftlichen Bereich. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums war sie schließlich mehrere Jahre an Hochschulen tätig. Stefanie verfasst und redigiert mit Leidenschaft und Professionalität Fach- und Wissenschaftstexte in den Bereichen HR und Personalwirtschaft.

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