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DevOps Engineer: Begriff, Aufgaben, Ausbildung, Spezialisierung und Gehalt

Nicola Lehrle
Lesezeit: ca. 9 Minuten

Der DevOps-Ansatz zielt auf eine verbesserte Zusammenarbeit bei der Entwicklung und kontinuierlichen Bereitstellung von hochwertiger Software ab. Bei diesem Konzept liegt der Fokus auf der engen Zusammenarbeit im Team. Es bietet verschiedene Vorteile. In diesem Artikel erklären wir, was das DevOps-Modell überhaupt ist, welche Praktiken es gibt und welche Aufgaben DevOps Engineers übernehmen.

Welche Ziele verfolgt DevOps?

Der Begriff DevOps setzt sich aus zwei Wörtern zusammen:

  • Development (Entwicklung) und

  • Operations (Vorgänge).

Es handelt sich also um eine Verbindung von zwei verschiedenen Bereichen für die Bereitstellung von IT Infrastruktur. Jedoch bedeutet die Anwendung von DevOps-Methoden in der Realität noch einiges mehr. Hiermit werden Technologien, Menschen und Prozesse vereint, damit eine schnelle und konstante Auslieferung von hochwertiger Software möglich ist.

Somit ermöglicht die DevOps-Bewegung eine besonders effiziente Teamarbeit. Dadurch ist es sonst getrennten Fachabteilungen wie der Entwicklung, der Sicherheit, dem IT-Bereich und der Qualitätskontrolle möglich, gemeinsam zusammenzuarbeiten und sich untereinander abzustimmen. Dadurch sind effektivere Workflows möglich, die eine bessere und zuverlässigere Produktentwicklung während des gesamten DevOps-Lebenszyklus sicherstellen. Gerade ungeplante Aufgaben, die sich häufig negativ auf die Produktivität auswirken, lassen sich dank klarer Priorisierung, mehr Transparenz und etablierten Prozessen Ansatz besser und effizienter bearbeiten.

Zwischenzeitlich gilt DevOps schon als Unternehmenskultur, die anhand wertvoller Tools und Methoden Kunden zufriedener macht. Die DevOps-Kultur fördert durch eine erhöhte Transparenz und den Fokus auf der Kommunikation eine gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachteams und ermöglicht, dass Teams schneller auf Kundenwünsche reagieren können. Darüber hinaus erlaubt der Einsatz von DevOps Werkzeugen mehr Vertrauen in die eigenen Anwendungen und sorgt dafür, dass Unternehmensziele schneller erreicht werden. Das Ziel: Eine hohe Auslieferungsrate von hochwertigen Produkten.

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Welche Vorteile bietet das DevOps Engineering?

Die DevOps-Pipeline bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich, zum Beispiel:

  • Kürzere Release-Zyklen,

  • eine schnellere Fehlererkennung und Behebung,

  • maximale Flexibilität und eine zügige Anpassung an veränderte Anforderungen,

  • eine effizientere Zusammenarbeit auf Grund von gegenseitigem Verständnis und Respekt,

  • eine konstante Verbesserung von Programmierung und Infrastruktur durch die gemeinsame Administration,

  • mehr Verantwortungsbereitschaft durch den „Blick über den Tellerrand“,

  • die Unterstützung von Informationsflüssen und Transparenz,

  • vermehrte Experimentierfreude und Lernfähigkeit,

  • eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit durch die Einbeziehung in Entscheidungen.

Dies ermöglicht alles in allem eine schnellere Auslieferung von agiler Software und garantiert eine dauerhaft hohe Qualität und Stabilität über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg. Deshalb sollten DevOps-Prozesse immer allumfänglich eingesetzt werden und somit eine direkte Auswirkung auf die Kultur, Methoden sowie eingesetzte Anwendungen haben.

Was genau wird unter DevOps Engineers verstanden (Definition)?

Vor allem Cloud-native Unternehmen, die viel mit Cloud-Anwendungen arbeiten, sind auf eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Entwicklung und dem IT-Betrieb angewiesen. Mit DevOps Engineering können beide Teilbereiche zusammengeführt und verschiedene Parteien im Team zusammenarbeiten. Dies ist ein gelungener Ansatz, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen und eine kontinuierliche Bereitstellung von Informationen und Rückmeldungen zu schaffen.

Und genau hier kommt der DevOps Engineer zum Einsatz. Laut Definition hat er die Aufgabe, die Softwareentwicklung, das Qualitätsmanagement und den IT-Betrieb besonders effizient und agil zu gestalten. Er vereint Softwareentwicklung und Administration miteinander und muss sich deshalb auch sowohl mit der Programmierung als auch mit der Umsetzung auskennen. Dabei verwendet er verschiedene Tools und gilt gleichermaßen als IT-Systemadministrator.

Ein DevOp Engineer ist für die Zusammenarbeit im Team mit Admins und Developern verantwortlich. Er übernimmt das Management im gesamten Entwicklungszyklus der Software. Dabei überwacht er jeden Schritt sowie jede Bewegung und nimmt bei Bedarf sofortige Änderungen oder Optimierungen vor. So ist eine Continuous Delivery agiler Software möglich.

Welche Aufgaben übernehmen DevOps Engineers?

Auf Grund der Tatsache, dass DevOp Engineers eine Kombination aus zwei Arbeitsgebieten übernehmen, haben sie einen umfassenden Aufgabenbereich. Die wohl wichtigste Aufgaben im Job sind folgende:

  • Das Entwerfen und Scripten von Anwendungen zur Softwareerstellung,

  • Administrationstätigkeiten, die überwiegend in der Cloud erforderlich sind,

  • eine ständige Versionskontrolle anhand der Konzipierung und Durchführung von Softwaretests,

  • die Erstellung von Cloud-Architekturen (mit Google Cloud, IBM Cloud, AWS oder Azure DevOps),

  • die Anpassung der Softwareanwendung an digitale Transformationen,

  • die Optimierung aller operativen Prozesse (Best Practice),

  • die Container-Virtualisierung von Anwendungen (mit Docker oder Kubernetes),

  • die Automatisierung von Workflows, Entwicklungen und Tests,

  • die Verwaltung und Freigabe von Codes und Systemressourcen anhand von Infrastructure as Code (mit Continuous Deployment, Continuous Delivery und Continuous Integration/ CI/CD-Pipeline),

  • die Programmierung von Skripten, um diese zu automatisieren (Automatisierung für Monitoring, Code-Analysen, etc.).

Um eine Verbesserung aller Prozesse in der Systemadministration und der Softwareentwicklung zu erreichen, ist eine enge und agile Zusammenarbeit notwendig. Das heißt: Die DevOps-Methode ist nur mit viel Teamarbeit, einer ausgefeilten Infrastruktur, optimierten Prozessen und geeigneten DevOps-Tools möglich.

Wie sieht die Ausbildung für den Beruf aus?

Eine einheitliche Ausbildung für einen Job in der agilen Softwareentwicklung gibt es noch nicht. Grundsätzlich sind DevOps Engineers gleichermaßen Entwickler und Systemadministratoren. Somit ist es zwingend notwendig, praktische Erfahrung als Data Engineer und Data Scientist mitzubringen, um als echtes IT-Multitalent zu gelten.

In der Regel sind es Entwickler mit viel Erfahrung in der IT-Branche und einer hohen fachlichen Qualifikation im Engineering, die sich für einen Job im DevOps Bereich qualifizieren. Um alle fachlichen Voraussetzungen zu erfüllen, ist darüber hinaus eine erfolgreiche Ausbildung in der IT oder im digitalen Bereich notwendig, beispielsweise als Fachinformatiker:in oder System Engineer.

Ein weitere Option für den Job als DevOps Engineer in der IT-Abteilung ist ein abgeschlossenes Studium in einem der folgenden Fächer:

  • Informatik,

  • Fachinformatik,

  • Wirtschaftsinformatik.

Zusätzlich dazu sind Kenntnisse in der Programmierung und Softwareentwicklung, der Automatisierung von IT-Services und IT-Operations erwünscht. Wer zudem bereits in Cloud-Umgebungen tätig war, sich in der Serveradministration und der agilen Entwicklung und mit agilen Methoden auskennt, hat bereits den ersten Schritt in Richtung Developer Job getan. Außerdem solltest du dich mit entsprechenden Tools auskennen. Wer also bereits Erfahrung in der Anwendung von DevOps hat, verfügt über gute Chancen, sich für eine solche Stelle zu qualifizieren.

Der Job erfordert es, sich regelmäßig weiterzubilden und Entwicklungen sowie Trends genau im Auge zu behalten. Regelmäßige Fortbildungen zu Themen aus den Bereichen Software, Programmierung, IT-Anwendungsberatung sowie Qualitätssicherung oder Datenbankadministration sind essenziell, um das eigene Know-how stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Auch Seminare zu IT-Security oder Industrie 4.0 können für den Erfolg im Beruf hilfreich sein. 

Welche Voraussetzungen sollten Engineers erfüllen?

Um einen Job in der agilen Softwareentwicklung zu bekleiden, solltest du viel Erfahrung in der Anwendung von agilen Methoden haben und ein hohes Maß an sozialen Kompetenzen wie Team- und Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Denn die Arbeit im Team und der Austausch mit Entwicklern, Full Stack Developern und Softwareprogrammierern gehört zur täglichen Arbeit im Unternehmen. Nur so sind kontinuierliche Verbesserungen in der Softwareentwicklung wie Beseitigung von Bugs oder die Installation neuer Plug-ins sowie andere Änderungen an System und Software möglich. Grundsätzlich zählt folgendes Know-how sowie die aufgeführten Soft Skills zu den Basics:

Hard Skills

  • Kenntnisse in der Programmierung, im Deployment, im Development und im Scripting,

  • Beherrschung einer Computersprache (Java, C#.NET, Python, etc.),

  • Umgang mit Betriebssystemen wie Linux, Windows und Mac,

  • Erfahrung im Umgang mit IT-Infrastrukturen und IT-Systemen,

  • Kenntnisse in der agilen Softwareentwicklung,

  • Erfahrung in der Continuous Integration und mit anderen Continuous Anwendungen,

  • Kenntnisse im Anwenden von Codes und End-to-end Lösungen,

  • Kenntnisse in der Anwendung von verschiedenen IT-Methoden und Prozessen.

Soft Skills

  • Team- und Kommunikationsfähigkeit,

  • strukturierte Arbeitsweise,

  • Flexibilität,

  • Lernbereitschaft,

  • Interesse an neuen Technologien,

  • hohe Eigenmotivation.

Welche Tools nutzen DevOps Engineers?

DevOps agiert in einem funktionsübergreifenden Modus. Dabei kommen verschiedene Tools im System zum Einsatz. Je nach Anwendung können diese einem ganz unterschiedlichen Zweck dienen. Die verfügbaren Ansätze werden auch als DevOps-Tools bezeichnet. Dabei haben Nutzer die Wahl aus folgenden Varianten:

  • Jenkins: Dies ist ein Open Source Tool und gilt als kostenloser Automatisierungsserver, der Softwareprozesse automatisieren und beispielsweise das Bauen sowie das Testen im Rahmen des Deployments erleichtern kann.

  • Docker: Es hilft Entwicklern dabei, Codes schnell und einfach zu bauen und zu verpacken. Dadurch kann die Zusammenarbeit im DevOps-Team verbessert werden.

  • Puppet: Das Open Source Tool Puppet eignet sich zum Management von Software-Konfigurationen. Es gilt als Tool der Automatisierung und hilft bei der Bereitstellung der IT-Infrastruktur und beim Patching sowie der Konfiguration von einzelnen Komponenten.

  • Gradle: Es beschleunigt die Produktivität bei der Software-Entwicklung. Es ist ebenfalls ein Open Source Instrument und eignet sich optimal für die Build-Automatisierung. Somit können die Entwicklung, das Testen und die Softwarebereitstellung schneller erfolgen.

Welche Spezialisierungen sind für DevOps Entwickler möglich?

Wenn du dich im Bereich DevOps spezialisieren möchtest, hast du die Möglichkeit, im DevSecOps tätig zu werden. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung von DevOps. Die Berufsbezeichnung DevSecOps Engineer oder DevSecOps Specialist legt den Fokus auf die IT-Sicherheit. Somit dreht sich alles um die Security innerhalb des DevOps-Teams. Dafür sind im Vergleich weitaus mehr Kenntnisse erforderlich als für eine Position als IT-Security Consultant.

In einer solchen Position bist du überwiegend im Team tätig und kümmerst dich neben der Entwicklung der Software vor allem um Audits, während das System läuft. Du bist für die Bereitstellung von Sicherheits-Patches verantwortlich. Du sorgt dafür, dass die Infrastruktur im Unternehmen sicher ist, und kümmerst dich um eine konstante Bereitstellung von Werkzeugen, die die Sicherheit dauerhaft hochhalten.

In einer solchen Position kommen oftmals Werkzeuge wie RASP (Runtime Application Self-Protection) oder Werkzeuge wie SCA (Software Composition Analyst) zum Einsatz.

Die Funktion als Senior DevOps Engineer geht mit Leitungsaufgaben und mehr Verantwortung im Team einher, dafür wird sie mit höheren Gehältern entlohnt. Die Position erfordert neben fachlichen Kompetenzen und praktischer Erfahrung auch Führungsqualitäten und Entscheidungsstärke. 

Wie hoch fällt das Gehalt für DevOps Engineers aus?

Bereits das Einstiegsgehalt eines DevOps Engineers ist im Vergleich zu anderen IT-Stellen hoch bemessen. Schon als Junior kannst du ein durchschnittliches Jahresgehalt von mehr als 50.000 Euro brutto erwarten.

Wer sich gut in der Infrastruktur auskennt und bereits viele Jahre in der Branche tätig ist, kann sogar deutlich mehr verdienen. Dabei können Young Professionals mit einem DevOps Engineer Gehalt zwischen 50.000 und 60.000 Euro rechnen.

Wer es dagegen zum Senior DevOps Manager geschafft hat, verdient meist ein DevOps Engineer Gehalt zwischen 60.000 und 90.000 Euro jährlich. Selbstverständlich ist das Gehalt auch immer vom Standort des Unternehmens, von der Größe des Unternehmens und von den Aufgaben sowie dem Verantwortungsbereich abhängig. Dabei gilt: Je wichtiger die Rolle und neue Funktion, desto mehr kannst du verdienen.

Über die Autorin: Nicola Lehrle
Nicola Lehrle

Nicola Lehrle ist als Redakteurin bei hiral tätig. In ihrer beruflichen Laufbahn mit Schwerpunkt Marketing konnte sie im HR vielerlei Erfahrung sammeln. Ihr Fokus liegt auf Ratgebern und Fachtexten zu unterschiedlichen Themen im Bereich Personal/HR. Nicola möchte mit ihren Texten den Lesern auch komplizierte Sachverhalte möglichst einfach erklären.

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