OKR: So können Unternehmen die Management Methode nutzen
Die Abkürzung OKR steht für “Objectives and Key Results”. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie “Ziele und Schlüsselergebnisse”. Im Wirtschaftskontext versteht man unter diesem Begriff eine Management-Methode, in deren Fokus ein zielorientiertes Arbeiten steht, das durch Top Down / Bottom-Up Leadership geprägt ist.
Entwickelt wurde die OKR-Methode im Silicon Valley, hat sich jedoch auch in Deutschland durchgesetzt: Unternehmen wie Edeka, Zalando und Hella machen sich die Vorteile der agilen Management-Methode zu eigen.
In unserem Beitrag erfährst du, wie Unternehmen von Objectives and Key Results profitieren können. Wir erklären dir, was man unter der OKR-Methode genau versteht, für welche Unternehmen sie sich eignet und wie mit OKRs Ziele und Ergebnisse vereinbart werden. Zudem geben wir dir praktische Beispiele dafür, wie OKR-Ziele und Schlüsselergebnisse am besten formuliert sein sollten und wie die Methode möglichst einfach in Unternehmen eingeführt werden kann.
Wie versteht man unter der OKR-Methode?
Lange Zeit wurden Unternehmen überwiegend mit Top-down Strategien geführt. Dabei werden die von den Mitarbeitern zu erreichenden Ziele durch Führungskräfte und das Management vorgegeben. Mitarbeiter selbst haben in einem solchen System meist wenig Einfluss auf ihre eigenen Ziele.
Die OKR-Methode unterscheidet sich in einigen Punkten stark von der Top-down Strategie. Sie wurde in den 70er Jahren von Andy Grove zunächst bei Intel im Silicon Valley eingeführt. Der Fokus der Strategie liegt laut John Doerr, Autor eines der führenden Ratgeber zu OKR, auf einer Mitarbeiterbeteiligung in Entscheidungsprozessen und auf einer zielorientierten Arbeitsweise.
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Die Führungsebene gibt dabei übergreifende Zielvorgaben vor, die vom Team dann mit Maßnahmen und Teilzielen ergänzt werden. Die Ziele sollen möglichst ambitioniert gesetzt werden, so dass sie eigentlich kaum erreichbar sind.
Ein Vorreiter der OKR-Methode ist Google, welches seinen Erfolg auch der Objectives & Key Results Strategie zuschreibt. Auch globale Konzerne wie Twitter und Amazon nutzen die Methode. Als Tool zur Mitarbeiterführung hat sich OKR sehr bewährt.
Wie funktioniert die OKR Methode?
Unternehmen, die die OKR-Strategie nutzen, legen zuerst das Gesamtziel des Betriebs fest. Im nächsten Schritt werden durch die einzelnen Teams und Abteilungen Schlüsselergebnisse entwickelt, die bestmöglich zum Gesamtziel beitragen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Führungsebene, die die Kriterien für die Schlüsselergebnisse vorgibt.
In einem vierteljährlichen Rhythmus wird dann geprüft, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden. Die angestrebten Schlüsselergebnisse und tatsächlich erreichten Resultate sind von allen Mitarbeitern einsehbar.
In Unternehmen, die die OKR-Methode anwenden, treffen sich Mitarbeiter einmal im Quartal, um zu diskutieren, wie gut die zuvor festgelegten Ziele erreicht wurden. Die OKR Schlüsselziele werden nach Bedarf angepasst und Arbeitsprozesse weiter optimiert.
Spezielle Software hilft dabei, die gesetzten Ziele zu notieren und für alle Abteilungen zugänglich zu machen. Die so erzeugte Erwartungshaltung trägt zur Motivation der Mitarbeiter bei. Gleichzeitig werden Erfolgserlebnisse geschaffen, wenn ein Schlüsselergebnis erreicht wurde. Dies steigert die intrinsische Motivation, also den inneren Wunsch, Ziele erfolgreich zu erreichen, weiter.
Die OKR-Methode stellt somit ein spezielle Form von “Management by Objectives” dar. Durch die vierteljährliche Leistungsüberprüfung ist dieses besonders agil und motiviert Mitarbeiter. Die unternehmensinterne Veröffentlichungen der (Miss)Erfolge aller Teams schafft zudem einen gesunden Konkurrenzkampf und kann die Leistungen der Mitarbeiter weiter steigern.
Welche Vorteile hat die OKR Methode gegenüber anderen Management-Strategien?
Die OKR-Methode ist aufgrund ihrer diversen Vorzüge sehr beliebt. Wovon Unternehmen besonders profitieren können, haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Fokus auf Agilität
Unternehmen gewinnen mit der Einführung von OKR an Agilität. Dies ist laut einer Studie von Kienbaum und StepStone bei deutschen Unternehmen oft ein Bereich, in dem Verbesserungsbedarf besteht.
Die Zielsetzungen der verschiedenen Unternehmensbereiche können in einem Rhythmus von drei Monaten flexibel angepasst werden. Dabei bleibt das Gesamtziel des Unternehmens in der Regel unverändert. So ergibt sich eine ideale Kombination von Agilität und Beständigkeit.
Optimierte Abläufe
Die OKR-Strategie hilft dabei, Abläufe im Unternehmen zu optimieren und dadurch Ressourcen einzusparen: Mitarbeiter konzentrieren sich auf eine geringere Anzahl von Zielen und sind dadurch besonders ergebnisorientiert.
Dies spart Personalkosten in Bereichen, die weniger wichtig für den Unternehmenserfolg sind. Die Ziele, die mit OKRs gesetzt werden, zeigen schnell, welche Aufgaben im Unternehmen derzeit am bedeutendsten sind.
Zudem bietet die OKR Strategie die Möglichkeit, verschiedene Unternehmensbereiche stärker zu integrieren. Mitarbeiter können offen einsehen, woran ihre Kollegen gerade arbeiten und nehmen Möglichkeiten zur Kooperation eher wahr.
Intrinsische Motivation
Mitarbeiter haben dank der OKR-Methode jederzeit einen Überblick darüber, auf was sie hinarbeiten. Dies schafft ein Gefühl der Zielstrebigkeit, welches wiederum die Mitarbeiterzufriedenheit steigern kann.
Insbesondere die intrinsische Motivation wird oft positiv beeinflusst. Dies bestätigen auch Roman Simscheck und Fabian Kaiser in ihrem Fachbuch über OKR. Laut der Autoren ist die intrinsische Motivation sogar eine der Grundvoraussetzungen für effektives Arbeiten.
Für welche Unternehmen eignen sich OKRs?
Die OKR-Methode eignet sich nicht für jede Art von Unternehmen. Im Folgenden findest du deshalb einen Überblick darüber, in welchen Unternehmenstypen die Strategie am besten funktioniert.
Unternehmen mit Fokus auf Performance und Geschwindigkeit
Die OKR-Strategie eignet sich insbesondere für Unternehmen, deren Fokus auf Performance und Geschwindigkeit liegt. In diesem Setting können Abläufe relativ einfach optimiert werden. Die Agilität der OKR-Methode passt hervorragend zu dieser Art von Unternehmen. Die Abwechslung, die die Methode bietet, trägt zudem zur Motivation der Mitarbeiter bei.
Unternehmensgröße zweitrangig
Von der OKR-Strategie können Unternehmen verschiedener Größen profitieren. Wie groß ein Unternehmen ist, ist für den Erfolg der OKR Strategie zweitrangig. Von Start-Ups bis hin zu mittelständischen Unternehmen: Viele Firmen können von OKR profitieren. Dies bestätigt auch Marco Alberti, Gründer der Murakamy, der Unternehmen seit Jahren bei der Einführung der OKR-Methode berät.
Für kleinere Unternehmen ist die OKR Methode jedoch häufig besonders vorteilhaft, da sie die Mitarbeiter auf Aufgaben fokussiert, die zentral für die Unternehmensvision sind. Dies ist besonders für Start-Ups wichtig, die oft mit einem begrenzten Budget arbeiten und agil reagieren möchten.
Wann ist die Objectives and Key Results Methode nicht geeignet?
Natürlich gibt es auch Unternehmen und Unternehmensbereiche, für die die OKR-Strategie weniger geeignet ist:
Gut eingespielte Unternehmen profitieren oft wenig
Bei allem Vorteilen ist das OKR Planning trotzdem nicht für jedes Unternehmen geeignet. Wichtig ist es eher, eine Management-Strategie zu finden, die optimal zur Unternehmensstruktur und den Zielen passt.
Die Strategie passt zum Beispiel oft nicht zu Unternehmen, die schon recht lange bestehen und ein stabiles, gut funktionierendes Rahmenwerk haben. Ist das Rahmenwerk schon weitgehend optimiert, agil und erfolgreich in der Mitarbeiterführung, ist eine Änderung der Management-Strategie überflüssig.
OKR ist für bestimmte Unternehmensbereiche wenig geeignet
Laut Patrick Lobacher, einem deutschen OKR Berater, sind in fast jedem Betrieb Bereiche vorhanden, die nicht von der OKR-Strategie profitieren können. In diesen Bereichen ist die große Flexibilität, die die Strategie bietet, eher kontraproduktiv.
Laut Lobrecht trifft dies vor allem auf Bereiche zu, in denen Prozesse klar vordefiniert sind und in denen wenig Raum für Änderungen besteht. Ein klassisches Beispiel ist die Produktion: Diese kann meist eher wenig von mehr Kreativität und Initiative der Mitarbeiter profitieren. Wichtig ist in der Produktion hingegen, dass bewährte Prozesse weiterhin reibungslos ablaufen. Agile Methoden, wie die OKR-Strategie, sind da eher kontraproduktiv.
Wie werden Ziele und Ergebnisse im OKR-Zyklus vereinbart?
Als besonders ergebnisorientierte Management-Strategie garantiert die OKR-Methode ein enges Zusammenspiel zwischen den angestrebten Zielen und den erreichten Ergebnissen: Im OKR-Zyklus wird regelmäßig geprüft, wie gut die gesteckten Ziele erreicht wurden.
Im Folgenden findest du eine Übersicht über die wichtigsten Phasen des OKR-Zyklus. Dies kann dir einen Eindruck davon geben, wie Ziele und Ergebnisse in dem Prozess zusammenspielen.
1. Phase - Welche Vision verfolgt das Unternehmen?
Im ersten Schritt wird geklärt, welche Vision das Unternehmen verfolgt. Dabei wird hinterfragt, wofür der Betrieb steht und in welcher Position sich das Unternehmen langfristig sieht.
Die vom Unternehmen verfolgte Vision wird normalerweise durch Mitglieder der Führungsebene festgelegt. Jedoch werden dabei idealerweise auch die restlichen Mitarbeiter einbezogen. In kleineren, abteilungsnah gebildeten Teams kann dann besprochen werden, was für das Personal besonders wichtig ist.
Die Gesamtvision wird dann noch einmal in kleinere Visionen unterteilt, die auf einzelne Abteilungen und Teams abgestimmt sind. So weiß jeder Unternehmensbereich genau, auf was er langfristig hinarbeitet. Dies führt im Idealfall zu zielstrebigerem Arbeiten und optimierten Abläufen.
Beispiel: Ein Unternehmen möchte den Softdrink-Markt revolutionieren. Ein besonders gesundes Getränk, das mit ethisch und biologisch produzierten Rohstoffen hergestellt wird, soll von der Marke in Deutschland erfolgreich vertrieben werden. Die Unternehmensvision könnte es dann zum Beispiel sein, zum führenden Softdrink-Hersteller im Segment der Bio-Getränke in Deutschland zu werden.
2. Phase - Ziele konkret benennen
Ist die langfristige Vision des Unternehmens festgelegt, geht es im nächsten Schritt darum, kleinere Ziele zu benennen, die den Weg zu dieser Vision ebnen. Diese Ziele sollten so konkret wie möglich benannt werden - idealerweise auch mit Metriken, an denen der Erfolg später gemessen werden kann. Dabei legt jedes Team in enger Zusammenarbeit mit der Führungsebene seine Ziele selbst fest.
Der Einfluss, den Mitarbeiter auf die gesetzten Ziele haben, steigert die Motivation des Personals und ist somit ein wichtiger Eckpfeiler der OKR-Methode. Ein Grundgedanke der OKR-Strategie ist zudem laut re:Work, einer Tochtergesellschaft von Google, dass sehr ambitionierte Ziele anvisiert werden. Dies soll einen positiven Effekt auf die Zielstrebigkeit von Mitarbeitern haben.
Beispiel: Als Quartalziel auf Unternehmensebene könnte von dem Softdrink-Hersteller angestrebt werden, dass die Produkte des Softdrink-Herstellers in den drei führenden Supermarkt-Ketten in Deutschland vertrieben werden.
3. Phase - Schlüsselergebnisse als Unterkategorien festlegen
Schlüsselergebnisse fassen zusammen, was einzelne Abteilungen dazu beitragen können, das Quartalsziel des Unternehmens zu erreichen. Dies macht es einfacher, den angestrebten Weg nachzuvollziehen und erhöht so die Wahrscheinlichkeit, die anvisierten Ziele auch tatsächlich zu erreichen.
Auch die Schlüsselergebnisse sollten für alle Mitarbeiter des Unternehmens einsehbar sein. Dies schafft Transparenz und erleichtert die Kollaboration mit anderen Abteilungen. Spezielle Software kann bei diesem Schritt helfen. Wer die damit verbundenen Anschaffungskosten scheut, kann zunächst ein Whiteboard oder etwa Google Sheets nutzen.
Beispiel: Um in den drei führenden Supermarkt-Ketten in Deutschland vertrieben zu werden, können verschiedene Unternehmensbereiche zum Beispiel die folgenden Schlüsselergebnisse anstreben:
Softdrink dahingehend verbessern, dass 90% der Tester ihn in einem Geschmackstest für gut befinden,
Lieferverträge mit mindestens drei der großen Supermarkt-Ketten abschließen,
Produktionskapazitäten verdoppeln und
Werbekampagne entwerfen, die das Produkt bekannt macht und so den Markenwert um 50% steigert.
4. Phase - Regelmäßige OKR Reviews
Ein regelmäßiger OKR Review ist für den Erfolg der Strategie unerlässlich. Dabei wird geprüft, inwiefern die gesetzten Ziele erreicht wurden. Von Vorne herein ist jedoch klar, dass es utopisch wäre, die gesteckten Ziele vollumfänglich zu erreichen. In Unternehmen, die das OKR-Management nutzen, hat es sich deshalb etabliert, die Teamarbeit als erfolgreich zu betrachten, wenn 70% der angestrebten Metrik erreicht wurde.
Midterm Goals, die in der Hälfte des Quartals überprüft werden, können den Mitarbeitern zusätzlich dabei helfen, ihren Fokus zu behalten und bieten zudem den Vorteil weiterer Erfolgserlebnisse, die förderlich für die intrinsische Motivation sind.
Die regelmäßige OKR Review schafft ein Rahmenwerk, in dem das gesamte Unternehmen die für den Unternehmenserfolg wichtigen Ziele gemeinsam verfolgt. Dabei wird jeder einzelne Mitarbeiter eingebunden. Das resultierende Gemeinschaftsgefühl schafft ein einzigartiges Mindset, das charakteristisch für die OKR-Strategie ist.
Die regelmäßige OKR Review stellt zudem sicher, dass Unternehmen ein hohes Maß an Agilität besitzen: Schlüsselergebnisse können vierteljährlich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden.
Beispiel: Während einer der vierteljährlichen Reviews wird beschlossen, den Softdrink zunächst nur online zu vertreiben. Die Schlüsselergebnisse für die kommenden Monate werden entsprechend angepasst.
Wie sind OKRs typischerweise formuliert?
Es gibt einige Regeln für die Formulierung von OKR-Zielen. Die wichtigsten dieser Kriterien haben wir im Folgenden für dich zusammengestellt.
Ambitioniert und häufig kaum erreichbar
Das OKR Framework ist absichtlich so konzipiert, dass es sich bei den angestrebten Ergebnissen um sehr ambitionierte Ziele handelt. In der Regel sind die Ziele sogar so ambitioniert, das sie von einem einzelnen Mitarbeiter bzw. Team eigentlich nicht erreicht werden können. Die vorgegebenen Metriken sind vielmehr eine Motivationshilfe, die das Mindset der Mitarbeiter erfolgsorientierter machen soll.
Wie bereits erwähnt hat es sich deshalb etabliert, ein Ziel als gut bearbeitet zu betrachten, wenn die angestrebten Metriken zu 70% erfüllt sind. Besteht zum Beispiel das Ziel, den Umsatz des oben beschriebenen Softdrink-Herstellers um 2 Millionen Euro zu steigern, ist eine Steigerung um 1,4 Millionen Euro bereits ein Erfolg auf ganzer Linie.
Konkret und ergebnisorientiert
Eines der wichtigen Ziele des OKR-Systems ist es, dass die zu erreichenden Ziele konkret und ergebnisorientiert formuliert werden. So weiß jeder immer, auf welches Ziel hingearbeitet wird. Es kann auch jederzeit nachvollzogen werden, welchen Einfluss eine bestimmte Leistung auf das gesamte Unternehmen hat.
In der Regel wird dazu spezielle OKR-Software genutzt, die allen Mitarbeitern einen schnellen Einblick in die Unternehmensziele erlaubt. In dieser kann zum Beispiel hinterlegt werden, dass der Markenwert des Softdrink-Unternehmens in den nächsten Monaten um mindestens 50% steigen soll.
Transparent
Mit den zu erreichenden Zielen wird im Unternehmen sehr transparent umgegangen. Die wichtigen Ziele, die von den einzelnen Teams erreicht werden sollen, werden in einem Bottom-up / Top-Down Prozess entwickelt und dann öffentlich bekannt gegeben. Auch das Fazit der vierteljährlichen OKR Review wird firmenintern veröffentlicht.
Sollten zum Beispiel Lieferverträge mit drei großen Supermarkt-Ketten geschlossen werden, am Ende des Quartals ist jedoch kein einziger zu Stande gekommen, wird über diesen Misserfolg das gesamte Unternehmen informiert.
Agil
Die Agilität steht bei der Objectives and Key Results Strategie im Vordergrund. Dies ermöglicht es, auf Änderungen in den äußeren Umständen, wie etwa der Marktlage, besonders schnell zu reagieren.
OKR bietet agile Methoden an, um eine schnelle Reaktion zu ermöglichen. Die Unternehmensziele können theoretisch vierteljährlich komplett geändert werden. Dieses Management-System ermöglicht es der Führungsebene, Strategiewechsel außergewöhnlich schnell umzusetzen.
Teams müssen dazu bereit sein, einmal gesetzte Ziele wieder aufzugeben und sich neu zu fokussieren. War das bisherige Ziel zum Beispiel, sich als Marke nur in Deutschland zu etablieren, kann es nun sein, dass der Softdrink auch in einem anderen Land vertrieben werden soll.
Wie wird die OKR-Methode in Unternehmen eingeführt?
Die Einführung von OKR als neue Management-Methode ist oft gar nicht so einfach: Es gibt einige Fallstricke, die vermieden werden sollten. Um dir dabei zu helfen, Fehler bei der Einführung von OKR zu umgehen, haben wir dir häufigsten Fehler und einige Tipps für dich zusammengestellt.
Welche Fehltritte sollten vermieden werden?
Die Vermeidung der häufigsten Fehler bei der Einführung der OKR-Methode trägt maßgeblich zum Erfolg der Management-Strategie bei. Besonders problematisch sind zum Beispiel die folgenden Situationen:
OKR-Methode wird von Mitarbeitern nicht ausreichend akzeptiert
Erfolg kann sich nur dann einstellen, wenn alle Mitarbeiter am gleichen Strang ziehen. Besonders wichtig ist es, dass die Management-Strategie unterstützt wird.
Diese Akzeptanz kann auf verschiedenen Wegen gefördert werden. Hilfreich sind zum Beispiel ein hohes Maß an Transparenz der Führungsebene gegenüber Mitarbeitern sowie die frühzeitige Einbindung von Personal in die Entwicklung der Unternehmens- und Schlüsselziele. Strategien wie diese geben Mitarbeitern das Gefühl, dass sie zum Unternehmenserfolg beitragen und führen im Idealfall zu einer höheren Akzeptanz der OKR-Methode.
OKR-Ziele sind nicht korrekt formuliert
Unkorrekt formulierte OKR-Ziele führen häufig nicht zum Erfolg. Oft sind OKR Ziele zum Beispiel zu unpräzise. Dadurch wissen Mitarbeiter nicht genau, worauf sie hinarbeiten, was dem Grundsatz der OKR-Methode widerspricht und wenig erfolgsvorsprechend ist.
Auch werden manchmal zu viele Objectives in den Fokus genommen. Dies führt dazu, dass die Teams unfokussiert sind und nicht effektiv arbeiten können.
Mitarbeiter werden durch falsche Erwartungen demotiviert
OKRs sind absichtlich so formuliert, dass sie kaum erreichbar sind. Es sollte deshalb von Anfang an Klarheit darüber bestehen, dass die Ziele absichtlich ambitioniert formuliert und nicht immer erreichbar sind. Dies hilft, Frustrationen und Motivationsverlust zu vermeiden.
Zeitgleich sollten Mitarbeiter laut einem Artikel von Jeff Gothelf in der Harvard Business Review motiviert werden, gesetzte Ziele als Team- statt als Einzelaufgaben zu sehen. Dies fördert häufig Motivation und Teamzusammenhalt.
Mangelhaftes OKR Tool
Das OKR Tool wird dazu genutzt, Key Objectives festzuhalten und für alle Mitarbeiter transparent zu machen. Ohne die richtige technische Unterstützung ist die Einführung des OKR-Systems häufig zum Scheitern verurteilt. Mitarbeiter sollten zudem geschult sein, das OKR Tool richtig nutzen zu können.
Ein exzellentes Tool kann die OKR Einführung deutlich erleichtern und Hilfestellungen dazu geben, wie ein gutes OKR-Management aufzubauen ist. Auch werden durch die richtige Software Diskussionsforen bereitgestellt, auf denen Mitarbeiter sich über ihre Ziele austauschen können.
Welche Unterstützung gibt es für die Einführung der OKR-Methode?
Hilfe von OKR Coaches
OKR Coaches haben sich zunehmend etabliert. Sie können Unternehmen helfen, die eine OKR Strategie etablieren möchten, jedoch nicht genau wissen, wie sie dies angehen sollen. Diese Coaches nennen sich auch Technology Evangelists und OKR Master.
OKR Coaches sorgen für eine möglichst reibungslose Einführung des neuen Management-Systems. Sie organisieren zum Beispiel Workshops, in denen Mitarbeiter für das Arbeiten mit dem neuen System geschult werden.
Auch die ersten Monate der Durchführung werden analysiert und von dem Coach optimiert. Praktische Hilfe, wie zum Beispiel beim Formulieren der OKR Ziele, rundet das Service-Paket der OKR Master ab.
Rückhalt unter den Mitarbeitern schaffen
Um die OKR-Methode erfolgreich in einem Unternehmen zu etablieren, ist es unerlässlich, dass sowohl das Management als auch die Mitarbeiter klar hinter dem OKR Prozess stehen. Dies bestätigt auch Patrick Lobacher, einer der ersten Unternehmensberater, der mit seinem Unternehmen "die.agilen” die Strategie bereits erfolgreich anwendet.
Der Rückhalt der Mitarbeiter stellt laut dem Berater eine der wichtigsten Voraussetzungen für langfristigen Erfolg dar. Dieser Rückhalt kann zum Beispiel dadurch gefördert werden, dass Ideen und Anregungen des Personals ernst genommen und wenn angebracht auch umgesetzt werden.
Quellen:
https://www.impulse.de/management/unternehmensfuehrung/okr-methode/7311743.html
https://www.business-wissen.de/artikel/objectives-key-results-einfuehrung-von-okr-was-aendert-sich-fuer-die-mitarbeiter/
https://link.springer.com/article/10.1007/s11612-019-00471-3
http://www.ciando.com/img/books/extract/3800657740_lp.pdf
https://books.google.de/books?hl=en&lr=&id=CXgmEAAAQBAJ&oi=fnd&pg=PA5&dq=okr+intrinsische+motivation&ots=Iv_DD1AmLU&sig=VEeARAs_wFN907Lh7NiysSa0k3E#v=onepage&q=okr%20intrinsische%20motivation&f=false
https://www.handelsblatt.com/karriere/new-work/okr-methode-ziele-und-schluesselergebnisse-die-neuen-wunderwaffen-moderner-fuehrungskraefte/22965862.html
https://hbr.org/2020/12/use-okrs-to-set-goals-for-teams-not-individuals
https://rework.withgoogle.com/guides/set-goals-with-okrs/steps/introduction/
https://www.kienbaum.com/de/publikationen/agilitaet-in-der-digitalen-arbeitswelt/