
XING TalentManager: Funktionen, Nutzung, Kosten, Alternativen

Mit nahezu 20 Millionen Nutzern im DACH-Gebiet gilt XING als meistgenutzte Job-Plattform. Somit eignet sich das Netzwerk ideal zur Personalgewinnung und zum Veröffentlichen von offenen Stellen in der Region. Die meisten Unternehmen setzen dabei auf den XING TalentManager. Das Tool ermöglicht mit seinen Features das direkte Kontaktieren von Talenten und lässt sich kostenpflichtig zum Basis Profil zubuchen.
Wir zeigen, welche Funktionen das Tool sonst noch bietet, was die Nutzung kostet und welche zusätzlichen Optionen die Plattform noch bereitstellt. Außerdem verraten wir, ob LinkedIn eine mögliche Alternative ist, und wie sich die jeweiligen Systeme voneinander unterscheiden.
Was ist der XING TalentManager?
Der XING TalentManager ist ein beliebtes Tool, das Unternehmen dabei hilft, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Das Tool ist ideal auf die Ansprüche des heutigen Recruitings ausgerichtet. Um es zu nutzen, müssen Firmen eine monatliche Lizenz bezahlen. Anschließend können sie Funktionen nutzen, die das Recruiting deutlich erleichtern.
Unternehmen stehen verschiedene Suchfilter zur Verfügung, um schnellstmöglich geeignete Kandidaten zu finden, Informationen über Mitglieder einzusehen, ohne deren Profil zu besuchen, und einiges mehr. Somit eignet sich der Talentmanager optimal zum Active Sourcing. Darüber hinaus ermöglicht es eine bessere Teamarbeit bei der Bewerberauswahl und ein erleichtertes Management von Kandidaten bei jedem Schritt im Bewerbungsprozess.
XING gehört zum New Work Konzern.
Welche Funktionen hat der TalentManager?
Der neue XING TalentManager bietet eine ganze Palette an hilfreichen Funktionen beim Talent Management. Die wichtigsten Funktionen des Talent Managers gestalten sich wie folgt:
Gezielte Suche nach Profilen: Mit dem Recruiting-Tool lassen sich explizit Profile suchen, die bestimmte Kriterien erfüllen oder spezielle Fähigkeiten mitbringen.
Kandidatenempfehlungen: Außerdem werden Unternehmen auf Grund der eingestellten Suche passende Kandidaten vorgeschlagen. Dabei gilt: Je genauer die Anforderungen eingestellt sind, desto gelungener sind die Kandidatenvorschläge.
Kontaktaufnahme ohne Kontaktanfrage: Mit dem Talent Manager können XING-Profile via Inbox kontaktiert werden, ohne dass eine vorherige Kontaktanfrage notwendig ist. Dabei gilt ein Limit von 200 Nachrichten pro Monat. Das sind durchschnittlich mehr als 6 Nachrichten pro Tag. Das Versenden von Massennachrichten an mehrere Profile ist nicht gestattet.
Lesebestätigungen: Ähnlich wie bei WhatsApp zeigt auch der Talent Manager anhand eines Häkchens an, ob die Message vom Empfänger gelesen wurde.
Follow-Ups: Zusätzlich dazu haben Firmen die Möglichkeit, Follow-Up Nachrichten zu verschicken. Dadurch können Kandidaten erneut kontaktiert werden und noch einmal nachgehakt werden, was der potenzielle Mitarbeiter über die Stelle denkt, ob er weitere Informationen benötigt und Ähnliches.
Verwendung einer Betreffzeile: Ein weiteres wichtiges Feature, um Wertschätzung auszudrücken und potenzielle Mitarbeiter individuell anzusprechen, ist die Betreffzeile. In ihr können Recruiter den Namen des Gesprächspartners oder den Jobtitel angeben und sorgen somit direkt für einen erfolgreichen ersten Eindruck.
Anlegen von Projekten: Mit dem Erstellen der Stellenanzeige lässt sich auch immer ein Projekt anlegen. Hier können Fortschritte eingetragen und geteilt werden. Dies ermöglicht eine gute Übersicht über den Bewerbungsprozess.
Zusammenarbeit im Team: Durch das Recruiting-Tool erhalten alle beteiligten Mitarbeiter Zugang zum jeweiligen Projekt. Dadurch kann jeder aktiv einsehen, welche Talente angeschrieben wurden, Notizen hinterlegen und den Fortschritt der Kommunikation verfolgen und verwalten. Dies macht die Organisation des Active Sourcings deutlich leichter.
Reporte und Statistiken: Ein weiterer Vorteil des XING E-Recruiting Systems ist der Zugriff auf Reporte und Statistiken. Hier werden personenbezogene Daten der einzelnen Nutzer angezeigt wie beispielsweise der Wohnort, die Gehaltsvorstellung oder auch der Prozessstatus.
Welche zusätzlichen Möglichkeiten bietet der XING TalentManager Plus?
Neben dem regulären Talent Manager des beruflichen Netzwerks gibt es als Premium Variante den XING TalentManager Plus. Wer diesen nutzt, hat noch mehr Vorteile. Es können
1.000 Nachrichten pro Monat an Nicht-Kontakte gesendet werden, anstelle von nur 200,
Smart-Pools kostenfrei genutzt werden.
Ansonsten bietet der Tarif ebenso alle Möglichkeiten für die Personalsuche, die auch mit dem regulären TalentManager verwendet werden können.
Wie unterscheiden sich TalentManager und TalentpoolManager?
Der XING TalentManager ist überwiegend für die erste Anfrage gedacht. Er eignet sich also optimal, um Kontakt mit geeigneten Nutzern herzustellen. Dabei sollten Unternehmen sich als attraktiver Arbeitgeber vorstellen, über die freie Stelle informieren und die Vorteile einer Mitarbeit im Unternehmen hervorheben.
Der TalentPoolManager des Netzwerks ist dagegen dazu bestimmt, eine bestimmte Zielgruppe anhand definierter Kriterien aufzubauen und Beziehungen zu potentiellen Kandidaten zu pflegen. Somit können Firmen mit einem solchen Account Talentpools kreieren und verwalten. Sie haben die Möglichkeit, mit Hilfe von Marketing Kampagnen Nachrichten und digitale Newsletter schnell zu versenden. Außerdem können die erstellten Talentpools auch außerhalb des Netzwerkes verwaltet werden.
Kurz gesagt: Der TalentPoolManager hilft dabei Pools aus einer Gruppe von passenden Profilen zu erstellen und zu pflegen. Diese können in der Zukunft enorm hilfreich bei der Stellenbesetzung sein und sorgen dafür, dass ohne großen Aufwand direkt potenzielle Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Es wird sozusagen eine Bewerberpipeline für künftige Vakanzen geschaffen. Dies beschleunigt das Recruiting dauerhaft.
Wieviel kosten die XING Recruiting Lösungen?
Über XING können Millionen Mitglieder erreicht werden. Somit birgt die Plattform immenses Potenzial beim E-Recruiting. Egal, welcher Beruf und welche Zielgruppe, hier werden Unternehmen immer fündig. Natürlich hat dieses Potenzial auch seinen Preis.
Um den Talent Manager zu nutzen, muss eine Lizenz erworben werden. Um eine solche Lizenz zu kaufen, benötigt man immer einen Basis Account oder eine Premium Mitgliedschaft bei dem sozialen Netzwerk. Die Lizenzen können dann von mehreren Nutzern verwendet werden. Meist nutzen folgende Personenkreise den Talent Manager:
Recruiter,
die Geschäftsleitung,
direkte Vorgesetzte,
HR-Abteilungen,
Personal-Firmen.
Im folgenden haben wir eine Übersicht über die Preise erstellt, die sich online auf der Website des Business-Netzwerks finden. Trotzdem ist das Online-Netzwerk nicht wirklich transparent, was die Kosten für den Talent Manager angeht. Denn laut XING hängen die Kosten für den Manager immer vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Somit liefern wir hier nur Anhaltspunkte, die individuell abweichen können:
TalentManager
Das reguläre Talent Management über den XING TalentManager bietet folgende Active Sourcing Möglichkeiten:
Erweiterte Suchen für 12 Monate,
eine direkte Ansprache von Talenten,
200 Kontaktnachrichten pro Monat an Nicht-Kontakte,
ein umfangreiches Onboarding-Paket mit Trainings, Implementierungshilfen und Erklärvideos.
Dieses Talent Management Paket ist für folgenden Preis erhältlich:
ab 329 Euro monatlich pro Lizenz.
TalentManager Plus
Eine Premium-Mitgliedschaft des Netzwerks, anhand des TalentManager Plus, bietet folgende Active Sourcing Optionen:
Erweiterte Suchen und eine direkte Ansprache von Talenten für 12 Monate,
1.000 Kontaktnachrichten pro Monat an Nicht-Kontakte,
ein umfangreiches Onboarding-Paket mit Trainings, Implementierungshilfen und Erklärvideos,
die Nutzung von Smart-Pools.
Dieses Talent Management Paket ist für Unternehmen für folgenden Preis erhältlich:
ab 432,50 Euro monatlich pro Lizenz.
TalentpoolManager
Der XING TalentPoolManager ist eine ergänzende Funktion, der die Nutzung des Talent Managers noch effektiver gestaltet. Er ermöglicht das Zusammenfassen und Verwalten von bestimmten Kandidaten. Dadurch entsteht ein Netzwerk, das beim Sammeln von E-Mail-Adressen und der Aufbereitung von Informationen hilft. Somit können Recruiter Talentpools erstellen, XING Stellenanzeigen gezielt platzieren und künftige Positionen noch schneller besetzen. Ein solcher Manager ist eine große Hilfe bei der Personalsuche online und kann das Recruiting enorm abkürzen.
Bei unserer Online-Recherche konnten wir keinen genauen Preis für die Active Sourcing Lösung ausfindig machen. In der Regel können Unternehmen von einem Preis von mindestens 200 Euro monatlich pro Lizenz ausgehen.
Seine volle Wirkung entfaltet der TalentPoolManager von XING erst im Zusammenspiel mit den anderen Recruiting-Lösungen des Netzwerks. Außerdem sollten sich Arbeitgeber vor der Verwendung intensiv mit der Recruiting-Software auseinander setzen. Wer alle Informationen hat und sich wirklich auskennt, kann hiermit Kandidaten verwalten und seine Personalsuche um einiges erleichtern.
Wie nutze ich den XING TalentManager?
Um möglichst schnell Kandidaten zu finden, muss das Recruiting-Tool von XING entsprechend eingesetzt werden. Ein besonders wichtiges Recruiting-Feature hierbei ist die freie Suche.
So funktioniert die freie Suche
Bei der freien Suche werden in der oberen Zeile der Suchmaske alle gewünschten Kriterien eingegeben. So findet der neue XING TalentManager entsprechende Kandidaten.
Die Boolesche Suche:
Um das Suchfeld der freien Suche ideal zu nutzen, und Kandidaten auf schnellstem Weg zu finden, kann eine Boolesche Suche verwendet werden. Hierzu gibt es wichtige Befehle, die Recruiter und andere Account-Nutzer kennen sollten:
AND: verknüpft Suchbegriffe, die beide zutreffen müssen.
OR: fügt Suchbegriffe hinzu, die optional sind.
-: Ein Minus schließt nicht passende Suchbegriffe aus.
*: Ein Stern gibt an, dass ab diesem Buchstaben unterschiedliche Wort Endungen möglich sind.
(): Mit Klammern können Teile der Suchanfrage gruppiert werden.
Boolesche Operatoren müssen immer groß geschrieben werden. Alle Suchwörter können dagegen sowohl groß als auch klein eingegeben werden.
Das sollte bei der Nutzung des XING TalentManagers beachtet werden
Bevor sich HR-Teams und Recruiter auf die Suche nach Personal begeben und eine Stellenanzeige veröffentlichen, sollte immer erst eine genaue Zielgruppe definiert werden. Zusätzlich müssen ausgewählte Keywords für die Position und den Job verwendet werden. Hier können, ähnlich wie bei Google, wichtige Schlagwörter ausfindig gemacht werden, die von Kandidaten besonders häufig verwendet werden.
Lohnt sich LinkedIn Recruiter als Alternative oder zusätzlich zum TalentManager?
Neben XING bietet auch LinkedIn eine entsprechende Software. Deshalb stehen die meisten Unternehmen vor der großen Frage, welches Tool sich bei der Suche nach Personal besser eignet. Um einen Vergleich zwischen LinkedIn und XING ins Verhältnis zu setzen, können folgende Fakten helfen:
LinkedIn ist international aufgestellt. Somit eignet sich eine Stellenanzeige über den LinkedIn Recruiter vor allem dann, wenn man einen Job auf dem internationalen Markt anbieten möchte. XING konzentriert sich dagegen nur auf den deutschsprachigen Raum und ist fast nur in Deutschland, der Schweiz und Österreich bekannt.
In Sachen Preis und Nutzungsmöglichkeiten unterscheiden sich die Management-Systeme im direkten Vergleich kaum. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass LinkedIn etwas flexibler ist und den Zugang zu seiner Software schon zu einem etwas geringeren Preis gewährt.
Obwohl LinkedIn hierzulande etwas weniger Nutzer zählt, sollten die Social Media Plattform und der LinkedIn Recruiter nicht unterschätzt werden. Gerade Firmen, die ihr Netzwerk auch außerhalb der Landesgrenzen ausbauen möchten und grenzübergreifend agieren, können hier Fachkräfte aus der ganzen Welt finden und anwerben. Auch beim Thema Funktionen steht die Alternative von LinkedIn ihrer Konkurrenz in nichts nach.
Für welches Tool sich Unternehmen entscheiden, hängt also weniger von den Funktionen oder Möglichkeiten der Software ab, sondern vielmehr von den persönlichen Präferenzen und der bevorzugen Zielgruppe, die angesprochen werden soll.
Im Zweifelsfall könnt ihr beide Tools ausprobieren und ggf. auch parallel einsetzen.