klassisch vs performance recruiting

Klassisches Recruiting im Vergleich zu Performance Recruiting - Welche Methode ist die richtige für mich?

Stefanie Aust
Lesezeit: ca. 8 Minuten

Recruiting-Maßnahmen dienen dem Ziel, gute Kandidaten zu gewinnen und qualifizierte Fachkräfte in ein Unternehmen zu bringen. Es gibt eine enorme Bandbreite an Methoden und Ansätzen für eine gezielte Bewerberansprache. Das klassische Recruiting steht nach wie vor hoch im Kurs, doch auch das Performance Recruiting gewinnt immer mehr Anhänger.

Wir vergleichen beide Methoden einmal miteinander, stellen dir den Grundgedanken der beiden Ansätze sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile konkret vor und zeigen dir, mit welcher Form des Recruitings du die richtige Zielgruppe für eine offene Position in deinem Unternehmen erreichst. 

Was wird unter klassischer Personalsuche verstanden?

Das klassische Recruiting umfasst verschiedene Methoden zur Ansprache von Kandidaten. Dazu gehören Ansätze wie das Schalten von Stellenanzeigen sowie der Besuch von Karriere- und Jobmessen, aber auch digitale Recruiting-Formen wie die Direktansprache über Social Media. Grundsätzlich zeichnet sich diese Art des Recruitings dadurch aus, das sie manuell erfolgt und die Auswahl der Kanäle für Recruiting-Kampagnen eher auf der Grundlage des individuellen Bauchgefühls und der Erfahrung beruht. Typische Methoden des herkömmlichen Recruitings umfassen beispielsweise folgende Instrumente:

  • Stellenanzeigen in lokalen Zeitungen oder Fachzeitschriften,

  • Personalberatung und Headhunting,

  • Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme,

  • Ausschreibungen auf Online-Jobportalen und digitalen Karriereplattformen,

  • Kontakte zu Schulen und Hochschulen sowie

  • Active Sourcing über Social-Media-Kanäle wie Xing oder LinkedIn.

Was genau ist Performance Recruting?

Das Konzept des Performance Recruitings entstammt dem Performance Marketing. Diese Form des Marketings ist in Unternehmen bereits seit vielen Jahren bewährt und gehört mittlerweile zu den häufig genutzten Instrumenten im Marketing. Das Performance Recruiting arbeitet mit den gleichen Methoden. Im Kern geht es darum, die richtigen Kandidaten über ein genaues Targeting und auf die Zielgruppe zugeschnittene Stellenanzeigen, zum Beispiel auf Social-Media-Plattformen, zu erreichen. Mithilfe des Performance Recruitings lässt sich eine große Anzahl an möglichen Bewerbern erreichen. Durch eine zielgruppengerechte Ansprache in der Stellenanzeige ist es möglich, gezielt die Kandidaten zu erreichen, die sich ein Unternehmen wünscht. 

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Die Besonderheit des Performance Recruitings liegt darin, dass die Suche datenbasiert geplant, umgesetzt und laufend weiterentwickelt wird. Damit das Recruiting funktioniert, ist ein exaktes Targeting, die zielgruppengenaue Steuerung der externen Stellenausschreibung, erforderlich. Das Performance Recruiting greift auf die Methoden des Social Recruitings zurück, grundsätzlich wird jedoch neben dem Einsatz von Social Media die gesamte Bandbreite von Online-Recruiting-Kanälen genutzt. Dadurch entsteht die Möglichkeit einer Ansprache von Top-Talenten, die gar nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job, jedoch einer neuen Stelle gegenüber durchaus aufgeschlossen sind.

Dieser Ansatz macht das Performance Recruiting zur idealen Wahl für Unternehmen aus Branchen mit hohem Fachkräftemangel, etwa im IT-Bereich, im Handwerk oder in der Pflege.

Welche Vor- und Nachteile haben die beiden Methoden?

Um zu ergründen, welche Methode für ein Recruiting am besten passt, ist es ratsam, die jeweiligen Besonderheiten und Charakteristiken der verschiedenen Varianten zu ergründen. Performance und klassisches Recruiting unterscheiden sich im Hinblick auf mehrere Kriterien, die für den Recruiting-Erfolg entscheidend sind. 

Geschwindigkeit und Time-to-Hire

Klassische Methoden wie die Direktansprache über Social Media oder Online-Jobbörsen erfordern eine Menge manueller Arbeit. Recruiter müssen viel Zeit aufbringen, um potenzielle Bewerber über die richtigen Kanäle zu finden und zu kontaktieren. Performance-Recruiting-Kampagnen erzielen hingegen innerhalb kürzester Zeit Rückmeldungen qualifizierter Kandidaten, nicht selten bereits innerhalb weniger Stunden. Sie sprechen einen deutlich größeren Personenkreis an und zielen gleichzeitig auf eine bessere Passgenauigkeit der Kandidaten ab. Zudem erfolgen die Maßnahmen automatisiert, oft auf Basis künstlicher Intelligenz, und nicht manuell, was ebenfalls viel Zeit einspart. 

Kosten

Ob über interne Recruiter, Headhunter oder Social Media: Die Personalbeschaffung erfordert einiges an Kosten. Dies umfasst das Gehalt bzw. die Provision für den Personalvermittler, aber auch Lizenzen für Features bestimmter Social Media wie Xing oder LinkedIn. Sowohl digitale Jobbörsen als auch soziale Netzwerke bieten zwar die Möglichkeit kostenfreier Zugänge, dies geht jedoch häufig zu Lasten der Qualität des Recruiting-Prozesses. Durchschnittlich sind für die klassische Bewerbersuche fünfstellige Beträge pro Monat zu veranschlagen. Anbieter von Performance-Recruiting-Leistungen rechnen nach ähnlichen Modellen ab wie ein Headhunter, meistens arbeiten sie mit flexiblen Preisen. Dadurch sind Kosten für diese Form Recruiting-Prozesse oft günstiger und vor allem planbarer.

Qualität der Kandidaten

Bei klassischen Methoden wie dem Headhunting oder der Direktansprache per Social-Media-Recruiting variiert die Qualität der Bewerber. Hier kommt es auf die Gründlichkeit der Arbeit an. Professionelle Personaldienstleister sind in der Lage, potenzielle Kandidaten mit Blick auf die Anforderungen des Auftraggebers auszuwählen und dabei sowohl fachliche Aspekte als auch den Cultural Fit zu berücksichtigen. Dies führt zu einer sehr hohen Bewerberqualität.

Bei eigener Ansprache über Jobbörsen und soziale Medien variiert die Qualität, da potenzielle Kandidaten, die gut zum Arbeitnehmer passen, nicht immer direkt erkennbar sind. Hier zeigt sich der Vorteil des Targetings im Performance Recruiting, bei dem Kampagnen individualisiert und auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten entwickelt werden. Zwar kann dadurch die reine Menge an Bewerbern sinken, dafür steigt jedoch deren Qualität im Schnitt an. Dazu stärkt ein gutes Performance Recruiting das Employer Branding eines Unternehmens.

Erfolgskontrolle

Um den Recruiting-Erfolg dauerhaft zu messen, sind KPIs eine wertvolle Grundlage. Hierbei gilt genau wie im Marketing: Je messbarer der Erfolg ist, umso besser, da auf dieser Grundlage das Recruiting immer weiter optimiert und auf die geeigneten Kandidaten zugeschnitten werden. Messgrößen sind etwa die Time-to-Hire, die Kosten für den Recruiting-Prozess, die Bewerberqualität oder die Conversion Rate sowie die Candidate Experience. Bei der herkömmlichen Personalsuche lassen sie sich messen, dies ist jedoch mit viel Aufwand verbunden. Das Performance Recruiting schafft die Möglichkeit einer transparenten Erfolgskontrolle, da sämtliche Daten und Fakten während des Prozesses automatisiert und genau erfasst werden. Jede Änderung im Prozess wird gemessen, sodass der Einfluss einzelner Maßnahmen klar erkennbar ist.

Anzahl an Bewerbern

Die Menge an erreichten Kandidaten hängt im klassischen Recruiting von der jeweiligen Methode ab. Über die Direktansprache erreichen Unternehmen meistens nicht so viele Personen, dafür erzielt sie eine hohe Bewerberqualität. Wer breit gestreute Stellenanzeigen veröffentlicht, generiert eine deutlich höhere Anzahl von Kandidaten, allerdings schwankt die Qualität dabei. Das Performance Recruiting ist eine sinnvolle Weiterentwicklung der Direct Search, indem der Prozess skalierbar und automatisiert stattfindet. Somit werden mehr Bewerbungen als bei der klassischen Direktsuche generiert und es wird eine höhere Anzahl von qualifizierten Bewerber erreicht. 

Welche Methode ist die richtige für dein Unternehmen?

Ob ein Unternehmen mit dem traditionellen oder dem Performance Recruiting mehr Erfolg erzielt, hängt von den individuellen Anforderungen, aber auch von der jeweiligen Stelle und dem Arbeitgeber selbst ab. Die performancebasierte Personalbeschaffung bietet eine Menge Vorteile, erfordert jedoch auch eine gute digitale Struktur und ein entsprechendes Know-how, wenn es darum geht, die richtigen Tools für die Entwicklung von Kampagnen und die Erfolgskontrolle einzusetzen.

Manche Positionen weisen zudem einen hohen Spezialisierungsgrad auf oder erfordern ein höheres Maß an Diskretion, wenn es um die Ansprache potenzieller neuer Mitarbeiter geht, etwa bei Stellen im Führungsbereich. In solchen Fällen kann die manuelle Direktsuche die sinnvolle Methode sein. Oftmals lassen sich beide Formen gut miteinander kombinieren, um einen optimalen Recruiting-Erfolg sicherzustellen.

Lassen sich klassisches Recruiting und die performanceorientierte Personalsuche verbinden?

Die beiden Recruiting-Ansätze schließen sich keinesfalls aus. Im Gegenteil: Miteinander kombiniert ergeben sie eine starke Mischung und liefern hervorragende Ergebnisse. Immer mehr Recruiting-Agenturen, beispielsweise auch hiral, verbinden das Headhunting mit dem Performance Recruiting, um für ihre Auftraggeber qualifizierte Bewerbungen zu zu generieren. Dies bietet Unternehmen eine Lösung, die exakt auf ihre Anforderungen und die Besonderheiten der offenen Stelle zugeschnitten ist. Eine sorgfältig entwickelte Recruiting-Strategie, die die Methoden der traditionellen und performancebasierten Bewerbersuche verknüpft, schafft für Arbeitgeber die ideale Möglichkeit, die richtigen Talente ins eigene Unternehmen zu bringen.

Ein Konzept mit hohem Zukunftspotenzial

Das performancebasierte Recruiting bildet eine systematisierte, automatisierte und skalierbare Weiterentwicklung der Direktansprache von Bewerbern. Dies erzeugt eine deutlich höhere Reichweite, zudem ermöglicht es, verschiedene Varianten der Bewerberansprache direkt zu vergleichen, ihren Erfolg zu messen und die Strategie der Personalsuche kontinuierlich zu verbessern. Diese effiziente Form der Ansprache verkürzt den Bewerbungsprozess und sorgt dafür, dass Top-Kandidaten ins Unternehmen gelangen.


https://leantree.com/blog/performance-recruiting/

https://hire.workwise.io/blog/performance-recruiting-im-vergleich

https://journal.xhauer.com/recruiting/8458/performance-recruiting-vergleich/

https://www.marconomy.de/was-ist-performance-recruiting-definition-vorteile-beispiele-a-f705fcb6858a4483a2c799a889975876/

Über die Autorin: Stefanie Aust
Stefanie Aust

Stefanie Aust ist Redakteurin für Personalthemen bei hiral. Beruflich verschlug es sie zunächst in den wirtschaftlichen Bereich. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums war sie schließlich mehrere Jahre an Hochschulen tätig. Stefanie verfasst und redigiert mit Leidenschaft und Professionalität Fach- und Wissenschaftstexte in den Bereichen HR und Personalwirtschaft.

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