
Auswahl des richtigen Headhunters: So findest du den passenden Personalberater

Headhunter helfen Unternehmen die richtigen Führungskräfte zu finden und zu kontaktieren. Die Branche boomt: Trotz Corona haben Headhunter 2020 rund 2,3 Millionen Euro umgesetzt und Insights Studie 2021 wird seither wieder deutlich mehr rekrutiert. Schon im April 2021 waren auf dem Jobportal doppelt so viele Anzeigen online, wie im Juli 2020. Alle suchen und Headhunter sollen finden. Doch dabei haben Unternehmen immer wieder Schwierigkeiten, gute Personalberater zu finden, die ihnen passende Kandidaten vorschlagen. Dieser Beitrag widmet sich daher der Suche nach einem geeigneten Headhunter und den Kriterien, auf die du bei der Auswahl achten solltest.
Warum ein Headhunter?
Auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt gibt es unzählige offene Stellenanzeigen und oft nur wenige verfügbare Fachkräfte. Noch schlechter sind die Aussichten, bei der Suche nach Führungskräften. Erfolgreiche Talente sind zumeist in festen Arbeitsverhältnissen und die interne HR hat nicht die Mittel und das nötige Know-How, um diese hochspezialisierten Fachkräfte abzuwerben.
Anstatt begehrten Führungskräften von Konkurrenzunternehmen in den sozialen Medien aufzulauern, können sich Firmen an einen Headhunter wenden. Er ist darauf spezialisiert, schnell, professionell und diskret, passendes Personal für vakante Positionen zu finden und zu kontaktieren.
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👋 Kostenloser Stellen-CheckEin Headhunter kann andere Kapazitäten als eine Personalabteilung abrufen und pflegt eigene Datenbanken mit potenziellen Kandidaten. Er kann sich vollkommen auf seinen Auftrag konzentrieren und entlastet daher die interne HR des Unternehmens. Mithilfe eigener Researcher und Analysten sucht der Headhunter aktiv nach geeigneten Bewerbern und tritt mittels Active Sourcing an sie heran. Dabei gehen professionelle Personaler mit viel Fingerspitzengefühl vor und arbeiten unter höchster Diskretion. Für Unternehmen und Kandidat ist es wichtig, dass ein möglicher Wechsel nicht zu früh aufgedeckt wird
Neben der diskreten und engagierten Arbeitsweise können Headhunter auch ihre Expertise und Erfahrung in die interne Personalabteilung einbringen und so bei der Auswahl bereits vorhandener Kandidaten beratend tätig sein. Externe Recruiter können neue Perspektiven für Unternehmen eröffnen und bekannte Hiring Bias verhindern, wie zum Beispiel das „Assortative Mating“. Dabei werden Menschen bei der Einstellung bevorzugt, die Ähnlichkeit zu einem selbst besitzen. Stattdessen sollte jedoch ein Bewerber ausgewählt werden, der die Stelle ideal besetzen würde und am besten zur Firmenkultur passt. Ein neutraler Berater kann die Objektivität in der Bewerberauswahl erhöhen.
Welche Unsicherheiten gibt es bei der Suche nach dem passenden Headhunter?
HR-Managern fällt es zuweilen schwer, gute Headhunter von schlechten Personalberatern zu unterscheiden. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und der Arbeitsbereich befindet sich in einer moralischen Grauzone: Headhunter werben Experten von Konkurrenzunternehmen ab, ohne dass diese davon in Kenntnis gesetzt werden. Die Schattenseite des Jobs signalisiert schon die Berufsbezeichnung „Kopfjäger“. Laut Angaben des Bundesverbands für Personalmanager (BPM) auf espiridon fällt es auch nach über 10 Jahren Berufserfahrung noch 35% der Personalverantwortlichen schwer, einen passenden von einem suboptimalen Berater zu unterscheiden
Diese Unsicherheit lässt sich auf die Intransparenz in der Branche der Personalberatung zurückführen. Viele Headhunter nutzen den Fachkräftemangel der Unternehmen aus, um hohe Provisionen aufzurufen und fragwürdige Kandidaten zu vermitteln. Unseriöse Berater fallen laut Umfrage des BPM vor allem durch zu aufdringliche Werbung und eine irrationale Honorarhöhe auf.
Natürlich arbeiten neben den schwarzen Schafen auch viele seriöse Anbieter unter den Headhuntern in Deutschland. Doch nicht jeder Berater ist ein Perfect Match für deine Branche und dein Unternehmen. Deshalb haben wir im Folgenden ein paar Eckpunke zusammengestellt, die dir bei der Suche nach einem passenden Headhunter behilflich sein können.
Welche Kriterien gibt es für die Auswahl von Personalberatern?
2020 waren in Deutschland 6.580 Berater und 4.000 Researcher in der Personalberatungsbranche beschäftigt, laut Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU). Die Auswahl für Unternehmen ist demnach recht groß. Die einzelnen Berater bzw. Headhunter unterscheiden jedoch wichtige Kriterien und Merkmale, die bei einer Auswahl in Betracht gezogen werden sollten:
Exklusivität
Gute Headhunter arbeiten entweder exklusiv, das bedeutet, dass alle Recruitingaktivitäten ausschließlich über sie laufen, oder als zusätzliche Unterstützung für unternehmensinterne Aktivitäten.
Aus Sicht der Unternehmen ist der zweite Ansatz attraktiver und moderner, da sie weiterhin selbst nach Kandidaten suchen können. Der Headhunter erhält eine monatliche Gebühr, doch das Unternehmen hat das Recht jederzeit zu kündigen, sollten sie eigenständig die Position besetzen.
Viele Headhunter möchten jedoch lieber exklusiv arbeiten, da sie so in jedem Fall ihre Provision erhalten. Dies ist primär in ihrem eigenen Interesse und bietet dem Unternehmen weniger Vorteile.
Professionalität
Zu einem professionellen Auftritt gehört eine gepflegte Online-Präsenz, die Aufführung von Referenzen und aktuelle Kontaktdaten. Der Auftritt eines Headhunters muss nicht aufwendig sein, aber gepflegt. Ansonsten sollten die Alarmglocken läuten.
Erfahrung
Insbesondere bei hochqualifizierten Kandidaten und Führungskräften sollte ein Headhunter einschlägige Berufserfahrung mitbringen, um die Anforderungen der zu besetzenden Position richtig verstehen zu können. Im besten Fall hat er bereits in der betreffenden Branche gearbeitet und versteht die Besonderheiten, die dazu gehören.
Branchenkenntnisse
Dieser Punkt steht in enger Verbindung mit der Erfahrung. Guter Personalberater müssen vertiefte Kenntnisse über die Branche haben, um sich auf dem umkämpften Markt behaupten zu können. Dazu gehört auch die neusten Trends und Entwicklungen zu verfolgen und so stets up-to-date zu bleiben. Besonders in komplexen Branchen, wie der Technologie- oder Digitalbranche, machen sich Headhunter, die nichts von dem Fachgebiet verstehen, gegenüber Kunden und Kandidaten unglaubwürdig.
Netzwerk
Das wertvollste Gut für Headhunter ist ihr Netzwerk. Es wird über Jahre hinweg gepflegt, stetig aktualisiert und erweitert. Über das Netzwerk erhalten sie Empfehlungen und bauen neue Kontakte zu hochkarätigen Bewerbern auf, die über reguläre Recruiting-Maßnahmen unerreichbar wären. Natürlich wird dieses Netzwerk nicht offengelegt, doch langjährige Erfahrung und Referenzen sind Indizien für einen gut vernetzen Personalberater.
Spezialisierung
Einer für alles – das sollte es unter Headhuntern nicht geben. Niemand kann Erfahrung, Expertise und Kontakte über viele Branchen hinweg in einem hohen Qualitätsmaß etablieren. Du solltest nach einem Headhunter suchen, der auf eine Branche oder einen Tätigkeitsbereich festgelegt ist.
Eine Ausnahme bilden große Personalberatungen, die unterschiedlich spezialisierte Recruiting-Teams zur Verfügung stellen können. So werden verschiedene Branchen abgedeckt und trotzdem kann eine professionelle und fundierte Beratung gewährleistet werden.
Wie viel kostet ein Headhunter?
Seriöse Headhunter berechnen ihr Honorar abhängig vom Projektfortschritt, sie koppeln es somit an ihre Leistungen. Beispielsweise legen sie eine Teilzahlung bei der Beauftragung, eine bei der Präsentation passender Kandidaten und den Rest der Zahlung bei erfolgreicher Stellenbesetzung fest Orientiert sich das Honorar rein am Erfolg kann es den Headhunter schnell unter Druck setzen und zu einem schnellen Abschluss zwingen, worunter die Qualität der Kandidatenauswahl leiden könnte.
Das Honorar eines Headhunters entspricht, je nach Branche und zu besetzender Position, ca. 20 - 40% des Zieleinkommens des Kandidaten. Viele Headhunter übernehmen darüber hinaus die Verantwortung für eine honorarfreie oder stark rabattierte Nachbesetzung, sollte die Besetzung sich als unpassend erweisen. Diese Garantie gibt dir die Sicherheit, dass der Headhunter hochmotiviert ist, den perfekten Kandidaten zu finden!
Checkliste: Ist dieser Headhunter der richtige für mich?
Nachdem du alle unsere Tipps gelesen hast, solltest du dir vor der Beauftragung folgende Fragen stellen:
Versteht der Headhunter die Anforderungen der Position und die des Unternehmens?
Wird er mich als Arbeitgeber positiv vertreten und mein Image stärken?
Ist er ein Cultural Fit für unser Unternehmen?
Arbeitet er transparent und ist bereit, alle Vorgänge mit mir zu teilen und offenzulegen?
Hat er genügend Wissen über die Branche und das Tätigkeitsfeld?
Kann er gute Referenzen und genügend Erfahrung vorweisen?
Kann er mich über die Personalsuche hinaus beraten und die interne HR unterstützen?
Ist sein Honorar an seinen Leistungen orientiert?
Kannst du diese Fragen mit ja beantworten und stimmt der persönliche Eindruck, dann steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit nicht mehr im Weg.
Quellen:
https://espiridon.com/headhunter-finden-2295
https://www.bdu.de/media/355752/pm_branchenstudie-personalberatung-2021_final.pdf
https://www.monster.de/mitarbeiter-finden/hr-know-how/monster-hr-magazin/monster-news/monster-insights-2021-diese-hr-trends-sollten-sie-kennen/