technischer redakteur

Technischer Redakteur: Ausbildung, Aufgaben, Gehalt und Perspektiven

Stefanie Aust
Lesezeit: ca. 7 Minuten

Der technische Redakteur fungiert als Übersetzer mit dem Ziel, komplexe technische Sachverhalte möglichst einfach darzustellen. Sein Aufgabengebiet als Autor besteht darin, technische Daten verständlich zu formulieren, um sicherzustellen, dass auch Menschen ohne Vorkenntnisse in der Lage sind, die Funktionen und Anwendungsweisen von Software, technischen Geräten oder Maschinen zu begreifen. Die technische Redaktion ist nicht an eine konkrete Branche gebunden. Tätig ist der Redakteur im Bereich der technischen Dokumentationen großer Unternehmen in der Industrie. Aufgrund der Komplexität des Aufgabengebietes und des Bedarfs an qualifizierten Redakteuren gehen mit dem Job gute Gehälter einher.

Was wird unter technischer Redaktion verstanden?

Von der Bedienungsanleitung über die Sicherheitsbestimmung bis zur Gebrauchs- oder Reparaturanweisung findet sich eine hohe Bandbreite an Dokumenten, die für die Nutzung von Maschinen, Anlagen, technischen Geräten und Software existieren. Verantwortlich für die Erstellung dieser Anleitungen und die Zusammenstellung aller relevanten Informationen ist der Bereich der technischen Redaktion.

Entscheidend ist in dieser Funktion eine klare und allgemein verständliche Übersetzung von technischen Daten. Die Arbeit der technischen Redaktion ermöglicht es Anwendern, Technik korrekt zu bedienen und deren Wirkweisen sowie Anwendungen zu verstehen. Neben der Arbeit als Redakteur gehört das Erstellen technischer Dokumentationen zum Berufsbild, etwa bei der Neu- oder Weiterentwicklung von Produkten. Aufgrund der steigenden Nachfrage verdienen Experten für die technische Dokumentation und Kommunikation zum Teil hohe Gehälter.

Ein immer wichtigeres Aufgabenfeld ist die technische Kommunikation, die zum Beispiel über Social Media mit Kunden und anderen Zielgruppen erfolgt. Aktuelle Jobs sind gerade in diesem Sektor zunehmend zu finden. 

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Wie sieht die Ausbildung zum technischen Redakteur aus?

Um in der technischen Redaktion tätig zu werden, wird in der Regel ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder in einem anderen technischen Schwerpunkt vorausgesetzt, da der Beruf fundiertes fachliches Know-how und Verständnis erfordert. Der Abschluss als Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science bildet die Grundlage für Gehälter auf Management-Niveau und weist technische Kenntnisse nach, die für das Übersetzen weitreichender Inhalte wichtig sind. Ein Abschluss als Ingenieur kann an renommierten Hochschulen wie der Hochschule Aalen oder der Hochschule München erworben werden. 

Auch Absolventen eines Studiengangs der Informatik oder der Naturwissenschaften können in der technischen Dokumentation und technischen Kommunikation tätig werden. Darüber hinaus ist es möglich, als Quereinsteiger in den Beruf zu gelangen, etwa mit einer einschlägigen Ausbildung als technischer Zeichner in Kombination mit der Qualifikation als Meister oder Techniker.

Weiterbildungen oder Umschulungen mit Qualifizierungsnachweisen wie dem tekom-Zertifikat verschaffen Fachleuten mit technischen Kompetenzen die nötigen Fertigkeiten, um die speziellen Anforderungen des Jobs zu erfüllen. So werden in einer Weiterbildung zum technischen Redakteur die nötigen Kompetenzen vermittelt, um komplexe technische Sachverhalte Fachfremden nahebringen zu können, sowie gängige normative Anforderungen vorgestellt.

Welche Aufgaben übernimmt die technische Redaktion?

Die Aufgaben in der technischen Redaktion sind vielfältig. Einer der Schwerpunkte des Berufsbilds ist die technische Dokumentation, die die Planung und Erstellung der folgenden Unterlagen umfasst:

  • Gebrauchsanweisungen,

  • Online-Tutorials,

  • Bedienungsanleitungen,

  • Schulungsmaterialien,

  • Arbeitsvorschriften,

  • Montageanleitungen oder

  • Installationsanweisungen.

Neben der technischen Dokumentation ist die technische Kommunikation ein wichtiger Schwerpunkt des Berufsbilds. Hierbei werden unter anderem Imagekampagnen oder Präsentationen erstellt, die den Arbeitgeber nach außen hin repräsentieren. Weitere mögliche Inhalte und Arbeitsgebiete des Jobs in der technischen Kommunikation und Redaktion sind:

  • Wissenschaftlicher Journalismus in unterschiedlichen Medien wie Fachzeitschriften,

  • Softwaredesign,

  • multimediale Dokumentation,

  • technisches Informationsdesign,

  • User Experience Design oder

  • Technical Content Creation.

Im Job kommt es auf fundierte Recherche, eine systematische Aufbereitung der Inhalte und auf einwandfreie sowie verständliche Formulierungen an. Zu diesem Zweck ist die technische Redaktion, Kommunikation und Dokumentation im stetigen Austausch mit Entwicklern oder wissenschaftlichen Fachleuten.

Welche Soft und Hard Skills sollten technische Redakteure mitbringen?

Das nötige Fachwissen erwerben Kandidaten für eine Position in der technischen Kommunikation, Dokumentation und Redaktion über eine Ausbildung, Weiterbildung oder ein Studium an einer Hochschule. Erforderlich sind vor allem Know-how über die in der jeweiligen Branche, relevante Technik und EDV-Kenntnisse. Auch Content-Management-Systeme und Grafik-Tools sollten einem Experten für die technische Redaktion nicht fremd sein. 

Darüber hinaus müssen technische Redakteure über sehr gute Deutsch- und Englisch-Kenntnisse verfügen, da sie häufig für die internationale Fachkommunikation und die Aufbereitung von Informationen für internationale Geschäftspartner und Kunden verantwortlich sind.

Neben diesen Hard Skills sind im Beruf verschiedene Soft Skills gefragt:

  • Hervorragendes Zeit- und Selbstmanagement,

  • eine sorgfältige Arbeitsweise,

  • Teamgeist,

  • gute Kommunikationsfähigkeiten und Kontaktfreudigkeit,

  • Belastbarkeit und Flexibilität,

  • eine analytische Denk- und Arbeitsweise sowie

  • konzeptionelle Kompetenzen.

In welchen Branchen arbeitet ein technischer Redakteur?

Potenzielle Jobs der technischen Dokumentation und Redaktion mit guten Aussichten in punkto Gehalt finden sich in verschiedenen Branchen. Überall, wo komplexe technische Informationen für Fachfremde übersetzt werden und Anleitungen oder andere Dokumente zu erstellen sind, ist der Beruf des technischen Redakteurs gefragt. Typische Wirtschaftszweige für das Berufsbild sind unter anderem:

  • Automobilindustrie,

  • Unterhaltungselektronik,

  • IT-Bereich,

  • Medizintechnik,

  • Softwareentwicklung sowie

  • Hersteller von Konsumgütern oder Haushaltswaren wie Wasch- und Spülmaschinen.

Auch im journalistischen Gebiet, etwa als technischer Autor bei Fachzeitschriften aus den Bereichen Technik und IT, ist die technische Kommunikation gefragt, um Informationen zielgruppengerecht aufzubereiten. Wer ein Studium an einer Hochschule, eine Ausbildung oder eine Weiterbildung abgeschlossen hat, hat vielfältige berufliche Chancen und kann ein gutes Gehalt erwarten. 

Welches Gehalt erhält ein technischer Redakteur?

Das Gehalt, das im Job der technischen Redaktion durchschnittlich gezahlt wird, hängt von der konkreten Branche, aber auch von der Berufserfahrung ab. Wer direkt im Anschluss einen Studiengang, eine Aus- oder Weiterbildung in den Beruf einstiegt, verdient in der Regel weniger als Experten mit viel Praxiswissen. Auch die Größe des Unternehmens beeinflusst das Gehalt. Konkrete Gehaltsangaben, vor allem in Bezug auf die Unterschiede zwischen dem Brutto- und Nettoverdienst, sind über verschiedene Brutto-Netto-Rechner kalkulierbar. 

Berufseinsteiger, die nach dem Studium oder einer Aus- und Weiterbildung in den Beruf gelangen, verdienen üblicherweise ein Gehalt von durchschnittlich 34.000 Euro brutto im Jahr. Je mehr Berufserfahrung angesammelt wird, desto höher fällt das Gehalt aus, das ein Experte für die Übersetzung technischer Informationen und komplexer Inhalte verdient. Das durchschnittliche Gehalt kann hier bis zu 60.000 Euro brutto jährlich betragen. 

Großkonzerne zahlen Gehälter von bis zu 70.000 Euro und mehr für qualifizierte Experten, die sich der technischen Kommunikation, Dokumentation und Redaktion annehmen. Positive Effekte auf das Gehalt übt außerdem ein höherer akademischer Abschluss aus, zum Beispiel als Master of Science oder Master of Arts. Wer ein Team aus Mitarbeitern betreut und in einer leitenden Position arbeitet, kann ebenfalls ein durchschnittliches Bruttogehalt auf Management-Niveau erwarten. Dazu kommen häufig weitere Anreize wie eine betriebliche Altersvorsorge.

Wie steht es um die Zukunftsperspektiven des Berufs als technischer Redakteur?

Der technische Fortschritt und digitale Wandel gestaltet die Lebenswelt vieler Menschen immer komplexer. Aus diesem Grund besteht auf dem Arbeitsmarkt eine hohe Nachfrage, wenn es um Arbeit von technischen Redakteuren geht. Aktuelle Stellenangebote zeigen einen enormen Bedarf in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen auf. Besonders gute Chancen haben Absolventen einer berufsbegleitenden Weiterbildung, zum Beispiel bei der tekom, oder eines berufsbegleitenden Studiums. Sie erfahren auf dem Arbeitsmarkt Anerkennung, da sie theoretisches Know-how mit praktischer Erfahrung verknüpfen.

Der Job bietet gute Aufstiegsmöglichkeiten. Voraussetzung ist die regelmäßige Teilnahme an Weiterbildungen, da sich die technischen Inhalte aufgrund des technologischen Wandels stetig ändern können.

Da solche Weiterbildungen von vielen Bildungseinrichtungen wie der tekom oder dem tecteam Bildungsinstitut sowie an Hochschulen angeboten werden, sind die Optionen vielfältig. Auch berufsbegleitende Studiengänge oder Online-Umschulungen, in denen Kompetenzen im Hinblick auf innovative Technologien über E-Learning-Systeme erworben werden, schaffen eine Menge Flexibilität und interessante berufliche Perspektiven für neue Jobs, beispielsweise in digitalen Wirtschaftszweigen. 

Über die Autorin: Stefanie Aust
Stefanie Aust

Stefanie Aust ist Redakteurin für Personalthemen bei hiral. Beruflich verschlug es sie zunächst in den wirtschaftlichen Bereich. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums war sie schließlich mehrere Jahre an Hochschulen tätig. Stefanie verfasst und redigiert mit Leidenschaft und Professionalität Fach- und Wissenschaftstexte in den Bereichen HR und Personalwirtschaft.

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