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Software-Architekt: Berufsbild, Ausbildung, Aufgaben, Skills und Gehalt

Lisa Rätze
Lesezeit: ca. 7 Minuten

Ob Entwicklung einer neuen App, eines neuen Programms oder einer komplexen Datenbank - Software-Architekten sind aus der Informatik nicht wegzudenken. Doch so komplex sich der Beruf auch anhört, die Architektur in der IT-Branche hält spannende Aufgaben bereit. Wie sich der Werdegang zum Software-Architekten gestaltet, welche Voraussetungen gefordert sind und was genau man im späteren Berufsleben macht, erfährst du in diesem Beitrag.

Was sieht das Berufsbild eines Software-Architekten aus?

Der Job des Software-Architekten ist meist eine Rolle innerhalb des Teams für Softwareentwicklung. Die Hauptaufgabe des Architekten besteht in der Entwicklung des Aufbaus von Softwaresystemen. IT-Architekten sind unverzichtbar für den Developement-Prozess und treffen wichtige Entscheidungen über die Kompatibilität und Anwendbarkeit verschiedener Systeme. 

Der Architekt gibt, ähnlich wie beim Bau von Häusern, ein genaues Gerüst für die spätere Software vor. Er kennt die möglichen Anwendungen und Anforderungen des Systems und kommuniziert sie. Im weiteren Verlauf plant und koordiniert der IT-Architekt die Entwicklung und Implementierung der Technologie. Ein Software-Architekt kann ausschließlich auf einer theoretischen, abstrakten Ebene an der Softwareentwicklung beteiligt sein. Gleichzeitig kann ein Architekt jedoch auch ein Programmierer sein, der die Umsetzung des Software-Entwurfs betreut. 

Die Berufsbezeichnung ist nicht immer ganz eindeutig und teilweise gibt es Unterscheidungen zwischen einem Software Architect, dem Enterprise Architect, dem Solutions Architect und einem Systemarchitekt. Die Unterschiedung ergibt sich meist danach, welche Ziele im Job verfolgt werden. Die verschiedenen Schwerpunkte können Auswirkungen darauf haben, wie viel der Software Architect verdient und wo sein Einsatzbereich ist. 

In diesem Beruf kann von einem klassischen Büro-Arbeitsplatz aus in einem IT-Unternehmen gearbeitet werden. IT-Architekten können jedoch auch externe Projekte betreuen, als Experten im Management sitzen, oder freiberuflich vom Home Office aus Entwicklerteams unterstützen. In dem Job müssen Mitarbeiter oft eine hohe Flexibilität mitbringen, da Geschäftreisen, Meetings und Versammlungen Teil des Alltags sein können. 

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Welche Ausbildung benötigt ein Software-Architekt?

Einen offiziellen Bildungweg zum Beruf als Software-Architekt gibt es nicht, denn die Berufsbezeichnung ist in Deutschland nicht standardisiert.

Bei Stellenausschreibungen für Software Architects achten Unternehmen vor allem auf einschlägige Qualifikationen. Neben ausreichend Berufserfahrung im Bereich der Softwareentwicklung können auch ein Universtitätsabschluss sowie Weiterbildungen von angesehenen Instituten eine Voraussetzung für dieses Berufsbild sein. 

Ausbildung

Durch die komplexen Anforderungen und das hohe Abstraktionsniveau im späteren Berufsleben ist in den meisten Fällen ein abgeschlossenes Studium im Bereich Informatik notwendig für den Berufseinstieg.

Einige Fachschulen oder Berufsakademien werben damit, dass informationstechnische Ausbildungsberufe, wie die Ausbildung zum Fachinformatiker, ebenfalls eine Qualifikation begründen. Doch leider befähigt diese Ausbildung allein nicht zum Ausüben des Berufs.

Jahre- oder jahrezehntelange Praxiserfahrung auf dem Gebiet der Softwareentwicklung und einschlägige Weiterbildung sind nach einer Ausbildung der einzige Weg, um in größeren Projekten die Rolle als Software-Architekt übernehmen zu können. 

Studium

Ein Informatikstudium ist ein sicherer erster Schritt auf dem Weg zum Software Architect. Ob Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informatik oder Technische Informatik, Studiengänge aus verschiedenen IT-Bereichen können auf den Job optimal vorbereiten. Doch auch Absolventen einiger naturwissenschaftlicher- oder Ingeneurs-Studiengänge können sich mit ihrem Abschluss für diesen Beruf qualifizieren. 

Informatik kann mit einer Vielzahl von Schwerpunkt an Universitäten und Hochschulen in ganz Deutschland studiert werden. Das Studium kann rein schulisch oder dual absolviert werden. Der Vorteil eines dualen Studiums liegt in der Praxiserfahrung, welche den Studenten gleichzeitig zuteil wird. Zusätzlich bieten einige Fernschulen Studiengänge in der Informatik an, die für einen berufsbegleitenden Weg in Frage kommen können. 

Während ein Bachlor-Abschluss bereits umfassende Informationen bietet, kann ein aufbauender Master-Studiengang das Thema Softwarearchitektur vertiefend behandeln. Der Unterschied zwischen einem Bachelor oder Masterabschluss kann zudem Auswirkungen auf das spätere Gehalt eines Softwarearchitekten haben.

Weiterbildung

Weiterbildungsinstitute, wie das Frauenhofer Institut bieten verschiedene Arten von Weiterbildungen und Zertifikate an, die für die Position als Software Architects relevant sein können. Um vielfältigen Anforderungen in unterschiedlichen Projekten begegnen zu können ist es von Vorteil verschiedene Programmiersprachen (wie zum Beispiel Java), unterschiedliche Entwicklungsumgebungen (zum Beispiel IntelliJ IDEA) und Software-Werkzeuge von DevOps zu kennen. Auch verschiedene Sprachen oder Fähigkeiten im Bereich Organisation und Mitarbeiterführung können durch die Lehrgänge gesteigert werden. 

Erweiterte Kenntnisse in verschiedenen Bereichen des Entwicklungsprozesses können Architekten nicht nur zu einem höheren Gehalt verhelfen. Für die Übernahme einer Position im Management können die zusätzlichen Wissensinhalte und Information relevant sein, um Mitarbeiter noch besser betreuen und anleiten zu können. 

Welche Skills und persönlichen Voraussetzungen sollten IT-Architekten mitbringen?

Zu den Hard-Skills im Bereich der Softwarearchitektur gehören eine abgeschlossene akademische Berufsausbildung und einige Jahre Berufserfahrung. Software Architekten arbeiten in unterschiedlichen IT-Projekten, eventuell auch international, mit verschiedenen IT-Spezialisten zusammen und sollten daher über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Zudem sind Kenntnisse über bestimmte Programmiersprachen oder Entwicklungsumgebungen oft eine Voraussetzung, um Projekte betreuen zu können. Generell ist ein sehr gutes technisches und abstraktes Verständnis von Software-Lösungen eine Kernvoraussetzung. 

Neben den Hard-Skills gibt es einige wichtige Soft-Skills, die Softwarearchitekten mitbringen sollten. Der Job zeichnet sich durch Erfahrung und zwischenmenschliche Aspekte aus, da der Architekt eine wichtige Schnittstelle zwischen den einzelnen Teams im Entwicklungsprozess darstellt.

Exzellente Kommunikations- und Teamfähigkeiten stehen hier an erster Stelle, um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können. Darüber hinaus sollten Softwarearchitekten selbstständig und organisiert arbeiten können, da sie in vielerlei Hinsicht kaum selbst Vorgaben haben, dafür aber Vorgaben für zum Beispiel Software Entwickler schaffen.

Um zwischen den Anforderungen von Kunden, Mitarbeitern und Teammitgliedern nicht den Überblick zu verlieren, müssen Softwarearchitekten sehr belastbar sein und strukturiert arbeiten können. Die Aufgaben in einer Management-Position erfordern zudem Qualitäten im Bereich der Mitarbeiterführung. 

Welche konkreten Aufgaben übernehmen Software-Architekten?

In der Software Architecture wird die IT-Infrastruktur definiert und das Grundgerüst für die Software-Entwicklung entworfen. Dieses Grundgerüst orientiert sich an der bestmöglichen Umsetzung von Wünschen und Ansprüchen der Kunden.

Zur Tätigkeit des Architekten gehört es in der Planungsphase ein Pflichtenheft anzulegen, dass diese Anforderungen widerspiegelt. Eine Analyse der funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen des Systems gehört ebenfalls zu diesem Schritt. 

In der Analysephase der Entwicklung können Softwarearchitekten auch bei der Erstellung von Mock-ups beteiligt sein. Diese überprüfen bestimmte Techniken und Technologien der Architektur auf ihre Praktikabilität. 

Für die neue Software erstellen die Softwarearchitekten nun einen Entwurf. Dieser Prozess gehört zu ihrem Hauptaufgabengebiet. Sie sind verantwortlich für die Erstellung, Beschreibung und Kommunikation ihrer Architektur, zum Beispiel mithilfe der Unified Modeling Language. Teilweise treffen sie auch Entscheidungen über die Laufzeitumgebung und die Plattform. 

Die Programmierung selbst kann, muss aber nicht Teil des Aufgabengebiets sein. Diese Arbeit übergeben die Architekten in der Regel erfahrenen IT-Fachkräften in der Software Entwicklung und überwachen den Prozess lediglich. Sie sind jedoch stets dafür verantwortlich, dass ihr Entwurf gut umsetzbar ist und wählen dementsprechend geeignete Tools aus. 

In der Testphase übernimmt die Architektur Integrations- und Modultests. Bei Unterstützungsprozessen übernehmen Architekten nur vereinzelte technische Aufgaben. In ihren Aufgabenbereich fallen dann die statistische Code-Analyse, technische und Software-Dokumentation sowie die Führung des Betriebshandbuchs. 

In welchen Branchen werden Software-Architekten eingesetzt?

Durch die zunehmende Digitalisierung finden sich Software Architekten Jobs in vielen verschiedenen Unternehmen und Organisationen. Alle Unternehmen, die eigene IT-Lösungen entwerfen und in die Entwicklung von Apps, Webanwendungen oder Modulen bestehender Software involviert sind, brauchen Software-Architekten.

Zudem haben Firmen mit eigener IT einen geeigneten Ansprechpartner für ihre Entwickler und andere IT-Mitarbeiter im Haus. Aktuelle Jobs findet man vor allem bei vielen bekannten Großunternehmen, im Bereich des Fahrzeugbaus, in der Elektrotechnik und Softwareentwicklung sowie im Personalwesen. 

In ihrem Berufsumfeld arbeiten IT-Architekten mit verwandten Berufsbildern zusammen: Sie interagieren mit IT-Beratern, Senior Software Developern, Ingenieuren, IT-Technikern und Business Analysts. 

Welches Gehalt kann ein Software-Architekt erzielen?

Das Gehalt in diesem Job liegt, laut Angaben von Glassdoor bei rund 80.000 Euro brutto jährlich. Abhängig ist das Gehalt vom Arbeitsort, der Größe des Unternehmens und der Berufserfahrung. Während Software-Architekten als Einstiegsgehalt teilweise lediglich rund 60.000 Euro brutto verdienen, kann ein Software Architekt auf einem Advanced Level oder im Management über 100.000 Euro brutto im Jahr verdienen. 

Der Job des Softwarearchitekten geht mit hohen Anforderungen und einem breiten Aufgabenspektrum einher, weshalb Angestellte hier vergleichsweise viel verdienen. 

Quelle: 

https://www.glassdoor.de/Geh%C3%A4lter/software-architekt-gehalt-SRCH_KO0,18.htm

Über die Autorin: Lisa Rätze
Lisa Rätze

Lisa Rätze ist Redakteurin bei hiral für HR-Themen. Sie hat einen Abschluss für das Studium Lehramt an Grundschulen, unter anderem mit dem Studienfach Deutsch, und befindet sich nun im Bachelor für Psychologie. Ihr Fokus liegt auf Persolmanagement und Recruiting.

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