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SEO Manager: Begriff, Aufgaben, Ausbildung, Gehalt und Perspektiven

Lisa Rätze
Lesezeit: ca. 8 Minuten

Ein professioneller Webauftritt mit möglichst vielen Besuchern ist das Ziel der meisten Unternehmen. Denn mehr Traffic auf der Website ist i.d.R. gleichbedeutend mit mehr Geschäft. Schon der vierte Platz auf der Ergebnisliste einer Suchmaschine kann die Besucherzahl erheblich mindern. Für eine starke Interpräsenz ist es somit sehr wichtig, bei relevanten Suchbegriffen unter die ersten Rankingplätze zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Umsetzung einer umfassenden SEO-Strategie notwendig. Der Beruf des SEO-Managers beschäftigt sich mit der komplexen Optimierung von Internetseiten und soll in diesem Beitrag näher beleuchtet werden.

Was wird unter SEO verstanden?

SEO ist die Kurzform für Search Engine Optimization, auf Deutsch: Suchmaschinenoptimierung. Diese Online-Marketing Disziplin beschäftigt sich mit der Optimierung von Websites im Hinblick auf die Nutzerinteressen und auf die Rankingfaktoren von Suchmaschinen wie Google oder Bing. Wenn User eine Suchanfrage durchführen, interessieren sie meist nur die ersten Suchergebnisse, daher sind diese Positionen umkämpft. Das Ziel von SEO-Strategien ist es, die organische Präsenz von Websites in der Suche zu verbessern und so die Zahl der Besucher zu erhöhen.

Anders als bei Online-Ads sind die Platzierungen in den Ergebnislisten der Suchmaschinen nicht käuflich erwerbbar. Komplexe Algorithmen wählen auf Grundlage eines großen Datenbestandes die passendsten Webseiten zu jeder Suchanfrage aus. An dieser Stelle erhält der Beruf des SEO-Managers seine Relevanz: SEO-Manager analysieren die Webpräsenz unter technischen und inhaltlichen Aspekten und versuchen die Website ensprechend zu optimieren.

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Welche Aufgaben übernimmt ein SEO Manager?

Die Aufgabenbereiche eines SEO-Managers sind sehr vielfältig und anspruchsvoll. Die Anforderungen in diesem Berufsfeld werden immer komplexer, denn SEO Manager bilden die Schnittstelle zwischen einigen Fachabteilungen u.a. der IT, der Führungsebene, der Redaktion, dem Webdesign und Marketing. Insofern gehören neben inhaltlichen Aufgaben auch Kompetenzen wie Vermittlungsgeschick, Kompromissfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit zum Berufsalltag.

Die Kernaufgabe eines SEO-Managers ist die Suchmaschinenoptimierung anhand von Rankingfaktoren. Um die Sichtbarkeit der Website zu erhöhen und eine Traffic-Steigerung zu erreichen, nutzen sie verschiedene Techniken und SEO-Tools. Es lassen sich drei Kategorien unterscheiden:

  1. Onpage-Optimierung

  2. Offpage-Optimierung

  3. Technisches SEO

Vor Beginn eines Projekts gehört es zu den Aufgaben eines SEO-Managers eine umfangreiche SEO-Analyse durchzuführen und einen Maßnahmenkatalog auf Grundlage der Key Performance Indicators (KPIs) aufzusetzen. Wichtige KPIs zu kennen und im Verlauf des Projekts zu tracken, gehört ebenfalls zu den Aufgaben in diesem Beruf.

Im Zuge der Planungsphase wird für die Onpage-Optimierung u.a. eine sogenannte Keyword-Recherche mit Tools wie Google Search Console, Ahrefs oder Google Analytics durchgeführt und es werden Erweiterungen für die Content-Stratgie vorgschlagen. Keywords sind relevante Themen und Begriffe für das Geschäft des jeweiligen Unternehmens. Auch Wettbewerber werden dafür untersucht.

Für die Offpage-Optimierung sollte ein Linkaufbauplan erstellt werden, z.B. über PR, Outreach oder die Wiederherstellung nicht mehr funktionierender eingehender Links.

Darüber hinaus sind SEO-Manager dafür zuständig, eine Budget- und Aufwandseinschätzung für die Suchmaschinenoptimierung zu präsentieren, externe Dienstleister wie Autoren und Agenturen zu engagieren sowie SEO-Tools zum Ranktracking und für andere Analyseaufgaben aufzusetzen. Bei all den Teilschritten und einzelnen Maßnahmen ist es für SEO-Manager stets wichtig, den Überblick zu behalten und eine strategische Priorisierung zu verfolgen.

Die wichtigsten SEO-Aufgaben liegen im taktischen und strategischen Bereich, in der Content-Optimierung und dem Linkaufbau. Die Content-Optimierung trägt zur Verbesserung der OnSite (auch Onpage) Leistung bei. Dieser Bereich ist eng mit dem Content Marketing verknüpft und beschäftigt sich mit den Inhalten, Überschriften, der Lesbarkeit, Struktur und Medien-Diversität einer Seite. Mithilfe von Content-Management-Systemen wie z.B. WordPress oder Joomla kann der Content angepasst und zusammen mit Meta-Daten wie Titel und Description einer Landingpage, optimiert werden.

Die zweite Hauptaufgabe, das Linkbuilding, trägt zur Steigerung der Domain Authority und Popularität bei und gehört somit in den Bereich Offsite (auch Offpage). Dabei ist vor allem der skalierte Aufbau von Backlinks von großer Bedeutung. Auch die internen Verlinkungen, also die Informationsarchitektur der Website, zählt zum Aufgabenbereich eines SEO-Managers.

Die Verantwortungsbereiche im Bereich des technischen SEO dürfen ebenfalls nicht unbeachtet bleiben, da sie maßgeblich zur Suchmaschinenoptimierung beitragen können. Für die Verbesserung der technischen Website-Aspekte werden SEO-Tools wie Google Search Console oder Screaming Frog angewendet. Die Programme können Fehler wie Broken Links, kaputte Auszeichnungen, schlechte Core Web Vitals oder fehlende Title erkennen und Optimierungspotentiale aufzeigen. Auch die Verbesserung der Indexierung von Informationen, der Seitenladezeiten und der mobilen Darstellung zählen zu den Aufgaben im technischen Bereich.

Zuletzt gehört auch das Überwachen der eingerichteten SEO-Maßnahmen und deren Erfolg zum Aufgabenbereich eines SEO-Managers. Mithilfe von Webanalyse-Tools wie Google Analytics oder Matomo können die vorher festgelegten KPIs getrackt und anschließend ausgewertet werden. Durch regelmäßiges Reporting informiert der SEO-Manager die Geschäftführung über die Ergebnisse und nimmt gegebenfalls Anpassungen der SEO-Strategie vor.

Bei diesem großen Spektrum an Verpflichtungen ist der SEO-Manager meist nicht allein verantwortlich, sondern arbeitet eng mit verschiedenen Fachabteilungen zusammen. Hinzu kommt, dass je nach Größe und Spezialisierung eines Projekts, manche dieser Aufgabenbereiche wegfallen oder unterschiedlich gewichtet werden.

Wie sieht die Ausbildung zum SEO Manager aus?

Die Berufsbezeichnung SEO-Manager ist in Deutschland nicht geschützt. Daher gibt es viele synonym verwendete Berufsbezeichnungen wie “SEO-Experte” oder “SEO-Berater”. Auch die Bildungswege für diesen Beruf können vielgestaltig sein. Da erst seit kurzem vertiefende Studiengänge in diesem Bereich angeboten werden, finden sich in der Branche viele Quereinsteiger aus den Bereichen Marketing, BWL oder Wirtschaftinformatik. Unternehmen suchen in aktuellen Stellenanzeigen weniger nach bestimmten Bildungsabschlüssen, sondern vielmehr nach Weiterbildungen im Bereich SEO- und Online-Marketing, Projektreferenzen und Berufserfahrung.

Seit kurzer Zeit gibt es die Ausbildung zum Fachwirt im E-Commerce und einen Bachelor of Science im Bereich E-Commerce, welche beide einen SEO-Themenkomplex beinhalten. Doch auch ohne diese speziellen Bildungsabschlüsse kommen für die Stelle als SEO-Manager häufig Bewerber mit einem Studienabschluss aus dem Bereich Medien, Marketing oder Informatik in Frage. Mithilfe von Praktika und Online-Kursen können junge Menschen schon während ihrer Ausbildung zusätzliches Wissen im SEO-Bereich sammeln.

Zahlreiche Institutionen und Websites bieten Schulungen im Bereich SEO-Management an. Diese können von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern, je nach dem wie breit aufgestellt die Themenauswahl ist. Als Beispiele lassen sich hier die Webmasters Fernakademie, GFU Cyrus AG und die SEO Master Class auf Udemy nennen. Teilnehmer können in den Programmen meist Kenntnisse im Bereich SEO-Strategien, SEO-Tools, Keyword-Recherche und Content-Optimierung erwerben. Aber auch spezifischeres Wissen wie zum Beispiel Programmierkenntnisse (CSS, Javascript, Python HTML), Strategien des Social Media Marketing oder das Nutzervehalten von Usern (UI, UX) können Bestandteil eines Kurses sein.

In welchen Branchen und Unternehmen arbeiten Manager für Suchmaschinenoptimierung?

Die Frage der Internetpräsenz und Suchmaschinenoptimierung betrifft jedes Unternehmen, das eine eigene Website hat. Aus diesem Grund suchen viele Unternehmen branchenübergreifend nach SEO-Experten. Besonders gefragt ist das Berufsbild des SEO-Managers in Werbe-, Internet- und Kommunikationagenturen, in den Bereichen Online- und Content Marketing oder in der Webentwicklung.

Neben einem großen fachlichen Spektrum haben SEO-Manager auch die Auswahl, in verschiedenen Anstellungsverhältnissen zu arbeiten. Sie können die leitende Position eines Inhouse SEO-Teams übernehmen und somit festangestellt in einem Unternehmen sein, als Teil einer Agentur arbeiten oder als Freelancer tätig sein.

Auch international ist der Beruf sehr gefragt, damit Unternehmen Märkte im Ausland erschließen können. Um auf dem globalen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, benötigt ein SEO-Manager sehr gute Englischkenntnisse.

Wie hoch ist das Gehalt von SEO Managern?

Laut Angaben von StepStone verdienen SEO-Manager in Deutschland durchschnittlich 45.100 Euro brutto jährlich. Die Höhe des individuellen Gehalts hängt von der Art der Anstellung, der Branche, dem Standort und der Berufserfahrung ab. So könnte eine junge Mangerin im ländlichen Bereich beispielsweise nur rund 35.000 Euro verdienen, während ein Senior SEO Manager in einem Ballungszentrum wie Berlin die Chance auf ein Gehalt von 60.000 Euro jährlich hat.

Für ausgewiesene Experten kann das Gehalt auch sehr viel höher liegen. Denn die Bedeutung einer starken Präsenz im Internet ist für viele Firmen erfolgskritisch.

Erfahrene SEO Freelancer erhalten einen Stundenlohn von 100 Euro und mehr oder rechnen pauschal ab.

Wie wird sich die Nachfrage nach SEO Experten in den nächsten Jahren entwickeln?

Der Beruf des SEO-Managers ist noch recht jung und doch lassen sich jetzt schon deutliche Veränderungen des Berufsbildes erkennen.

Die jährliche Arbeitsmarktanalyse des Webmasters Europe e.V. zeigt, dass die Zahl der Stellenanzeigen für SEO-Manager im Jahr 2015 ein Maximum erreichte, das seither nicht mehr überschritten wurde. Trotzdem hielten sich die Zahlen konstant hoch, bis zum Beginn der Corona-Pandemie. Vom Einbruch der Nachfrage im Jahr 2020 erholt sich der Stellenmarkt jedoch rasch.

Dies hat den Hintergrund, dass Fachkräfte mit Know-How in der Suchmaschinenoptimierung für viele Jobs im E-Commerce und verwandten Branchen gefragt sind. Ob Großunternehmen, Onlineshop, NGO oder öffentliche Verwaltung: Für all diese Arbeitgeber ist eine gut platzierte Internetpräsenz ausschlaggebend für ihren Erfolg.

Zusätzlich geht die Entwicklung im Bereich der SEO-Maßnahmen weg von Einzelkämpfern, die unabhängig vom Rest der Organisation arbeiten. Stattdessen wird die Suchmaschinenoptimierung immer stärker in übergreifende Strategien des Online-Marketings eingebunden. So müssen SEO-Manager mit Social Media-Managern, Content Teams oder SEA-Experten zusammenarbeiten, weshalb Teamfähigkeit eine wichtige Kompetenz im modernen Berufsbild ist.


Quellen:

https://www.sem-deutschland.de/blog/seo-aufgaben/#Was_sind_die_wichtigsten_SEO-Aufgaben

https://www.stepstone.de/gehalt/SEO-Manager-in.html

https://www.glassdoor.de/Geh%C3%A4lter/seo-manager-gehalt-SRCH_KO0,11.htm

https://de.webmasters-europe.org/berufsprofile/seo-manager


Über die Autorin: Lisa Rätze
Lisa Rätze

Lisa Rätze ist Redakteurin bei hiral für HR-Themen. Sie hat einen Abschluss für das Studium Lehramt an Grundschulen, unter anderem mit dem Studienfach Deutsch, und befindet sich nun im Bachelor für Psychologie. Ihr Fokus liegt auf Persolmanagement und Recruiting.

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