Chief Information Officer

CIO (Chief Information Officer): Berufsbild, Aufgaben, Ausbildung, Skills, Branchen und Gehalt

Nicola Lehrle
Lesezeit: ca. 8 Minuten

Der CIO (Chief Information Officer) ist für das IT-Management eines Unternehmens verantwortlich. Er sorgt für einen reibungslosen Ablauf von Prozessen über die IT-Infrastruktur und ist darüber hinaus für die Weiterentwicklung von technologischen Plattformen zuständig. Dabei übernimmt er wichtige strategische Aufgaben und ist als IT-Vorstand Mitglied der obersten Führungsebene. Der Artikel liefert fundierte Informationen darüber, welche Aufgaben mit dem Job einhergehen, wie die Ausbildung zum Chief Information Officer aussieht und welche Skills für eine solche Position notwendig sind. Außerdem zeigen wir, in welchen Branchen CIOs besonders gesucht sind und wie sich das Gehalt gestaltet.

Was genau wird unter einem CIO verstanden?

Der Begriff CIO ist die Abkürzung der anglo-amerikanischen Berufsbezeichnung Chief Information Officer. Die Rolle des CIO wird meist von IT-affinen Generalisten mit großem Erfahrungsschatz in den Bereichen Führung, Information Technology und technische Architekturen übernommen. Es handelt sich demnach um IT-Führungskräfte, die auch den digitalen Wandel maßgeblich mitgestalten.

Der IT-Leiter mit Aufgabenbereichen wie der Kontrolle über Computer und Netzwerke berichtet typischerweise an den CIO, ebenso wie der Leiter Softwareentwicklung. Mit seinem Know-how entwickelt der CIO Strategien im technologischen Bereich und unterstützt die digitale Transformation. Die Betreuung dieser wichtigen Aufgaben wird mit einem entsprechend attraktiven Gehalt entlohnt.

Zu den verantworteten Systemen größerer Unternehmen zählen etwa:

  • ERP und CRM Systeme (z. B. SAP oder Salesforce),

  • interne Server und Cloud Computing,

  • Anwender-Hardware und -Software.

Der oberste IT-Verantwortliche schafft eine IT-Vision und setzt sie unter Einbeziehung aller Geschäftsfelder und Mitarbeiter des Unternehmens um. Diese hohen Anforderungen und die enorme Bedeutung der Position wirkt sich auch auf das Gehalt aus. Wer es in diese Position schafft, erzielt in der Regel ein Top-Gehalt.

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CIO, CTO oder CDO?

Die Unterschiede zwischen den Begriffen können fließend sein. Diese liegen gemäß Definition überwiegend in der Zuständigkeit:

Darüber hinaus gibt es meist noch einen Leiter IT, der auch als Head of IT bezeichnet wird. Dieser übernimmt in kleineren Organisationen und mittelständischen Unternehmen die Rolle des CIO, ohne C-Level-Rolle. In größeren Unternehmen kann er auch für die gesamte Infrastruktur verantwortlich sein und eng mit dem Vorstand zusammenarbeiten. Das Maß der Verantwortung beeinflusst auch das Gehalt im Beruf.

Welche Aufgaben übernimmt der Chief Information Officer im Unternehmen?

Ein Chief Information Officer laut Definition ist für die gesamte IT-Organisation verantwortlich. Die Aufgaben im Job umfassen die Planung und das strategische Management aller im Betrieb eingesetzten IT-Systeme. Zu seinen Aufgaben zählen auch die Überwachung, Risikoabschätzung und Optimierung.

Somit erfüllt er eine operative Rolle zur Erreichung kurzfristiger Unternehmensziele sowie eine strategische Rolle, die auf die langfristige Erarbeitung von IT-Strategien ausgerichtet ist. Grundsätzlich teilt sich die Arbeit in folgende drei Aufgabenbereiche auf:

Strategische Aufgaben

Damit Unternehmensabläufe stetig verbessert werden können, sind geeignete IT-Lösungen gefragt. Für die Erreichung dieses Ziels übernimmt der CIO eine strategische Planung, die zu geringeren Kosten, effizienteren Arbeitsabläufen und neuen Lösungsansätzen im Unternehmen führen soll:

  • Entwicklung einer geeigneten IT-Strategie,

  • Planung von technischen Weiterentwicklungen innerhalb der gesamten IT-Infrastruktur,

  • Koordination aller IT-Lösungen mit Fachabteilungen und der Unternehmensleitung,

  • strategische Beratung der Führungskräfte im Hinblick auf die Struktur und den Aufbau der IT-Abteilung.

Operative Aufgaben

Eine weitere Aufgabe von hoher Bedeutung ist die Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs aller IT-Prozesse im Unternehmen. Der CIO verantwortet hierbei das Monitoring und die Pflege jeglicher Hard- und Software, die im Unternehmen eingesetzt wird. Kommt es zu Störungen und Problemen, hat er die Aufgabe, Informationen über die Ursachen zu sammeln und die Fehler umgehend zu beheben. Zu den operativen Aufgaben zählen:

  • Die Beachtung der gesetzlichen Anforderungen für Datenschutz und Compliance,

  • das Management der technischen Infrastruktur und des IT-Betriebs,

  • die Überwachung und Durchführung von IT-Projekten.

Management von Innovationen

Ein Aufgabenbereich von ebenso hoher Bedeutung bezieht sich auf das Innovationsmanagement. Der Chief Information Officer hat die Aufgabe, relevante technische Neuerungen schnell zu erkennen und diese zum richtigen Zeitpunkt im Unternehmen einzusetzen. Dabei plant er die IT-Architektur und wählt geeignete Technologien aus. Dies dient dem Ziel, interne Prozesse effizienter zu gestalten und dauerhaft zu verbessern. Grundsätzlich wird der Fokus dabei auf möglichen Produktivitätssteigerungen im Unternehmen liegen.

Wie sieht die Ausbildung aus?

Um CIO zu werden, sollten Kandidaten neben viel Erfahrung ein einschlägiges abgeschlossenes Hochschulstudium aus einem der folgenden Bereiche mitbringen:

  • Wirtschaftswissenschaften,

  • Wirtschaftsinformatik,

  • Technik

  • oder Mathematik.

Sinnvoll kann auch ein Abschluss im MINT-Bereich oder eine anderweitige, tiefgehende Ausbildung im Bereich der IT sein.

Um eine Position als Chief Information Officer zu bekleiden, müssen Bewerber einschlägige Berufserfahrung mitbringen. Erfahrung im Projektmanagement, mit IT-Architekturen und in der Personalverantwortung sind von besonders hoher Bedeutung.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass folgende Qualifikationen entscheiden sind:

  • Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung in einer leitenden Position,

  • umfassendes Know-how und Erfahrung mit IT-Systemen, also etwa Data Analytics, Programmiersprachen (PHP, Java, etc.), Netzwerke, Administration, Cloud Technologien, SaaS, IT-Security, etc.,

  • fundierte Kenntnisse in der Datenanalyse, Budgetplanung und operativer Geschäftsführung,

  • Erfahrung in der strategischen Planung, Projektmanagement und Change Management,

  • Kompetenz in der Softwareentwicklung.

Damit ein CIO mit dem kontinuierlichen Wandel der digitalen Welt mithalten kann und die IT-Struktur seines Unternehmens entsprechend anpassen kann, ist eine stetige Weiterbildung für den Erfolg im Job erforderlich. Typische Inhalte hierbei umfassen Informationen über Themen wie Block Chain, Big Data, Industrie 4.0, Business Intelligence, Leadership in der Digitalisierung und Business Process Management.

Welche Soft- und Hard-Skills sollte ein Chief Information Officer mitbringen?

Ein CIO muss die Funktionsweise digitaler Systeme verstehen. Er sollte ökonomisch denken und handeln und zudem fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitbringen. Ebenso wesentlich sind eine ausgeprägte Kommunikationsstärke und ein souveränes Auftreten.

Mitarbeiter in dieser Position sollten sehr gute konzeptionelle und analytische Fähigkeiten mitbringen und sich durch Teamgeist und Führungskompetenz auszeichnen. Weitere wichtige Anforderungen für die CIO-Rolle sind Belastbarkeit, Flexibilität und ein gutes Selbstmanagement.

Da man oftmals auf internationaler Ebene tätig ist und sich im Arbeitsalltag global austauschen muss, sind meist auch gute Englischkenntnisse unerlässlich. Ein CIO sollte auch die Fähigkeit besitzen, Mitarbeitern und Kollegen IT-relevante Sachverhalte und Informationen verständlich zu vermitteln. Außerdem benötigt er folgende Soft Skills:

  • Ökonomische Denkweise und strukturierte Arbeitsweise,

  • Interesse an technischen Trends und Innovationen,

  • konzeptionelle und analytische Fähigkeiten,

  • hohe Kommunikationsstärke und Teamgeist,

  • hohe Einsatzbereitschaft.

In welchen Branchen arbeiten CIOs?

Wer eine mehrjährige Berufserfahrung und spezielles Branchen Know-how mitbringt, kann meist direkt als Führungskraft im Unternehmen einsteigen. Grundsätzlich sind CIOs in den meisten Branchen vertreten, denn die Digitalisierung spielt bei jedem Geschäft eine zunehmend große Rolle. Jobs für qualifizierte Experten finden sich etwa in der Automobilbranche, im Chemiebereich über den Maschinenbau bis zur Versicherungsbranche. Überall, wo eine komplexe IT-Infrastruktur vorhanden ist, sind leitende Mitarbeiter mit dieser Qualifikation gefragt. 

Dennoch ist die Nachfrage nach Chief Information Officers in Tech-Unternehmen bzw. in der IT-Branche besonders stark. 

Zudem ist es möglich, als Freelancer und IT-Dienstleister für verschiedene Unternehmen tätig zu werden und deren Anwendungen der IT auf eigene Rechnung zu betreuen. 

Welches Gehalt kann im Job erzielt werden?

In Deutschland liegt das durchschnittliche Gehalt bei 123.000 Euro brutto pro Jahr. Allerdings kann das Gehalt je nach Branche, Region und Unternehmensgröße stark abweichen. Auch der Umfang der Führungsverantwortung und die persönliche Eignung sowie die Berufserfahrung haben einen starken Einfluss auf die Höhe des Gehalts.

In der Regel liegt das Einstiegsgehalt bei ca. 60.000 Euro. Mit steigender Berufserfahrung und Qualifikation kann ein Top-Gehalt von bis zu 200.000 Euro brutto pro Jahr erzielt werden. Wer dazu bereit ist, sich regelmäßig weiterzubilden, kann sich über erweiterte Verantwortungsbereiche und ein Manager-Gehalt freuen. 

Der durchschnittliche Stundensatz eines Interim Managers mit CIO-Fokus liegt bei ca. 173 Euro. Dies ergibt, aufsummiert auf einen Acht-Stunden-Tag, ein tägliches Gehalt von etwa 1.384 Euro. Wer sich einen Namen in der Branche gemacht hat, kann auch mit höheren Gehältern rechnen, die auf Management-Niveau liegen.

Zukunftsperspektiven für den Job

Durch die immer stärker voranschreitende digitale Transformation sind CIOs wichtige Schlüsselfiguren, wenn es um die Aufrechterhaltung des täglichen Betriebs in einer Organisation geht. Vor allem in Unternehmen, die vermehrt auf Systeme und Anwendungen der IT im Alltag setzen, ist der Bedarf hoch. 

Aus diesem Grund sind die Zukunftsperspektiven sehr gut. Die hohen Anforderungen und wachenden Aufgaben werden mit einem entsprechenden Gehalt belohnt, sodass der Karriereweg für diese speziellen Bereich der IT exzellente Chancen auf dem Arbeitsmarkt schafft. 

Über die Autorin: Nicola Lehrle
Nicola Lehrle

Nicola Lehrle ist als Redakteurin bei hiral tätig. In ihrer beruflichen Laufbahn mit Schwerpunkt Marketing konnte sie im HR vielerlei Erfahrung sammeln. Ihr Fokus liegt auf Ratgebern und Fachtexten zu unterschiedlichen Themen im Bereich Personal/HR. Nicola möchte mit ihren Texten den Lesern auch komplizierte Sachverhalte möglichst einfach erklären.

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