Berechnungsingenieur

Berechnungsingenieur: Aufgaben, Ausbildung, Anforderungen, Aufstiegschancen und Gehalt

Stefanie Aust
Lesezeit: ca. 6 Minuten

Berechnungsingenieure sind gefragte und versierte Fachleute, wenn es um die Kalkulation, Simulation und Analyse bei der Produktentwicklung und -optimierung geht. Sie sind in vielen technischen Branchen gefragt. So findet ein Berechnungsingenieur Jobs in der Fahrzeugtechnik, in der Automatisierung sowie im Lebensmittelbereich oder im Chemieingenieurwesen. Aufgrund des Ingenieurmangels verfügen Fachkräfte in diesem Bereich über exzellente und vielfältige Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Auch das Gehalt eines Ingenieurs auf diesem Gebiet kann als sehr gut bezeichnet werden.

Was macht ein Berechnungsingenieur?

In den Ingenieurwissenschaften kommt es wie in kaum einem anderen Fachbereich auf genaue Berechnungen, wissenschaftliche Methoden und Analysen an. Berechnungsingenieure sind hierfür die passenden Ansprechpartner. Ihre Aufgaben umfassen die Entwicklung von Modellen und Simulationen von technischen Sachverhalten, physikalische Berechnungen sowie die Analyse der kalkulierten Ergebnisse. Hierfür nutzen sie spezielle Softwaretools und Geräte.

In der Praxis dient die Arbeit eines Ingenieurs mit dem Schwerpunkt der Berechnung beispielsweise dazu, die Stabilität von Gebäuden oder Brücken zu kalkulieren und deren Belastungsgrenzen zu ermitteln oder Klimamodelle zu entwickeln. Auch bei der Entwicklung und dem Engineering von Produkten ist die Tätigkeit eines Berechnungsingenieurs unerlässlich.

Dein Unternehmen ist auf der Suche nach Personal?

Hier geht’s zum unverbindlichen Schnellcheck eurer offenen Stelle:

Wie sieht die Ausbildung zum Berechnungsingenieur aus?

Wer als Ingenieur tätig werden möchte, muss ein Studium mit technischem Schwerpunkt absolvieren. Für den Job qualifizieren Hochschulabschlüsse im Maschinenbau, in der Elektrotechnik oder im Bauingenieurwesen. Schwerpunkte in diesen Studiengängen umfassen vor allem mathematisch-technische Inhalte:

  • Mathematik und Physik,

  • numerische Methoden,

  • Informatik, Systeme und Software,

  • Werkstofftechnik,

  • Festigkeitslehre,

  • CAD und 

  • organische sowie anorganische Chemie.

Darüber hinaus sind auch fachfremde Themen wie Projekt- und Qualitätsmanagement oder Soft Skills, etwa Team- und Kommunikationsfähigkeit, von Bedeutung. Mit dem Hochschulabschluss als Bachelor oder Master sind Absolventen für die Tätigkeit im Beruf des Ingenieurs qualifiziert und erzielen ein entsprechendes Gehalt. 

Welche konkreten Aufgaben hat ein Berechnungsingenieur im Unternehmen?

Die Verantwortungsbereiche sind unterschiedlich und vielfältig. Welche dies genau sind, hängt vom Arbeitgeber und von der Branche ab, in der ein Berechnungsingenieur arbeitet. Wichtige Tätigkeiten und Aufgaben im Job umfassen unter anderem die folgenden Bereiche:

  • Modellentwicklung durch rechnerische Experimente,

  • Vorbereitung und Durchführung von Simulationen, zum Beispiel eine FEM-Simulation,

  • Durchführung physikalischer Berechnungen mit numerischen und analytischen Systemen,

  • Auswertung der ermittelten Ergebnisse,

  • Beratung im Unternehmen im Hinblick auf die notwendigen Ressourcen und die erforderliche Arbeitskraft,

  • Erarbeitung technischer Lösungen für Kundenanforderungen sowie

  • Dokumentation.

Welches Anforderungsprofil sollte für die Position eines Berechnungsingenieurs zu Grunde gelegt werden?

Ein abgeschlossenes Studium ist Grundvoraussetzung für die Arbeit in den Ingenieurwissenschaften. Da Berechnungsingenieure zu den gefragtesten Fachkräften zählen, verdienen sie entsprechende Gehälter.

Neben einem Bachelor oder Master of Engineering im Maschinenbau oder in der Konstruktionstechnik sind verschiedene weitere Anforderungen wichtig, um im Job erfolgreich zu sein. Dazu gehören die Fähigkeit, analytisch und lösungsorientiert zu denken, Kenntnisse der gängigen Systeme und Softwares sowie ein hohes Maß an Organisationstalent.

Da die Tätigkeit mit viel Verantwortung und einem guten Gehalt einhergeht, sind auch Präzision und Zuverlässigkeit sowie eine adäquate Expertise auf dem Fachgebiet, in dem der Job ausgeübt wird, von Bedeutung. Dies kann vom Bereich Bauteilfestigkeit über die Akustik E-Mobility, Finite Elemente Methode (FEM) bis zu Computational Fluid Dynamics reichen. EDV- und Programmier-Skills werden ebenfalls bei vielen Arbeitgebern vorausgesetzt. Gern gesehen werden darüber hinaus fundierte Englischkenntnisse.

Welche Aufstiegschancen hat ein Berechnungsingenieur?

Nicht nur das Gehalt, auch die Karriereperspektiven von Berechnungsingenieuren sind vielfältig. Dies gilt vor allem für Ingenieure, die bereits mehrere Jahre Berufserfahrung aufweisen oder eine höhere Qualifikation wie einen Master-Abschluss aufweisen. Wer Know-how mitbringt und gute Ergebnisse im Job erzielt, kann etwa in der Projektleitung und im höheren Management von namhaften Unternehmen wie z.B. der Bertrandt AG, der EDAG Group, der Mercedes - Benz AG, der TÜV Nord Systems GmbH oder der Ferchau GmbH eingesetzt werden - mit entsprechendem Gehalt. 

Viele Unternehmen bieten zudem Fortbildungsmöglichkeiten an, die eine Erweiterung der Kompetenzen, mehr Verantwortung und ein höheres Gehalt mit sich bringen. Auch arbeiten Firmen zum Teil mit Hochschulen zusammen und bieten die Option an, ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren, um die Karrierechancen zu verbessern. 

Wie hoch ist das Gehalt in den unterschiedlichen Branchen für Berechnungsingenieure?

Berechnungsingenieure sind hochqualifizierte Experten, die bereits beim Berufseinstieg ein sehr gutes Gehalt erzielen. So verdienen Ingenieure direkt nach dem Abschluss ein jährliches Gehalt von durchschnittlich 45.000 Euro brutto. Mit einer steigenden Erfahrung im Beruf erhöht sich der Verdienst auf ein Gehalt von etwa 65.000 Euro jährlich, Spitzenverdiener erzielen im Job Jahresgehälter von bis zu 90.000 Euro. Berechnungsingenieure, die auf freiberuflicher Basis arbeiten, verdienen im Schnitt einen Stundensatz von knapp 140 Euro.

Besonders gute Gehälter werden im Maschinenbau bezahlt, etwa für Berechnungsingenieure Finite-Elemente (FEM), Experten für das Computational Engineering oder den Bereich CFD. 

Neben dem Gehalt profitieren Ingenieure i.d.R. von vielen anderen Vorzügen. Dazu gehören unter anderem eine betriebliche Altersvorsorge oder sonstige Zusatzleistungen. Mit einem erfolgreichen Abschluss an einer Hochschule geht somit nicht nur ein gutes durchschnittliches Gehalt einher, sondern auch Entlohnungen, die über das Einkommen hinausgehen.

Welche weiteren Faktoren beeinflussen das Ingenieur-Gehalt?

Neben der Berufserfahrung und der Qualifikation gibt es weitere Einflussfaktoren beim Thema Gehalt. So ist je nach Bundesland und Region mit einem unterschiedlichen Einkommen zu rechnen. Von einem guten Gehalt kann beispielsweise in Baden-Württemberg oder Bayern ausgegangen werden, während das Einkommen in Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Rheinland-Pfalz oder Nordrhein-Westfalen eher im Mittelfeld liegt. Die niedrigsten Gehälter zahlen Arbeitgeber in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dennoch liegt das Durchschnittsgehalt auch hier auf einem hohen Niveau.

Welche Zukunftsperspektiven hat der Beruf und wie werden sich die Anforderungen voraussichtlich ändern?

Aufgrund des Spezialisierungsgrads in vielen technischen Branchen und des vorherrschenden Fachkräftemangels verfügen Berechnungsingenieure über hervorragende Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Wer nach dem Abschluss zum Berechnungsingenieur Jobs sucht, findet in der Regel schnell eine Anstellung. Da Prognosen eine steigende Nachfrage vorhersagen und im Ingenieurbereich immer wieder neue Jobs entstehen, ist davon auszugehen, dass sich die Perspektiven langfristig sogar verbessern.

Die technischen Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt wandeln sich immer wieder aufgrund neuer Entwicklungen. Dies schafft interessante Beschäftigungsmöglichkeiten, erfordert jedoch auch, sich regelmäßig weiterzubilden, um Trends zeitnah zu erkennen. Insbesondere spielt die Digitalisierung in allen Branchen hier einen bedeutende Rolle.

Dies schafft Optionen für Herausforderungen und Möglichkeiten im Beruf des Berechnungsingenieurs - von der Entwicklung neuer Produkte über effizientere Berechnungsmethoden bis hin zu technologischen Errungenschaften, die den Markt verändern.

Über die Autorin: Stefanie Aust
Stefanie Aust

Stefanie Aust ist Redakteurin für Personalthemen bei hiral. Beruflich verschlug es sie zunächst in den wirtschaftlichen Bereich. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums war sie schließlich mehrere Jahre an Hochschulen tätig. Stefanie verfasst und redigiert mit Leidenschaft und Professionalität Fach- und Wissenschaftstexte in den Bereichen HR und Personalwirtschaft.

Jetzt anfordern

Unverbindlicher Schnell­check eurer offenen Stelle

Das erwartet euch:
  • Analyse eurer offenen Stelle
  • Einschätzung der Position eures Unternehmens im Bewerbermarkt
  • Einschätzung der Gehaltsvorstellungen
  • kostenlos, schnell und unverbindlich
Kununu Top und Open Company